08.
2014
Kohonens trauriges Timeout
Bedrückende News aus Schweden: Wegen einer langjährigen Depression muss Storvretas Superstar Mika Kohonen vorläufig ein Timeout vom Unihockey nehmen.
«Kohonens schweres Spiel gegen Depressionen», titelte «Uppsalas Nya Tidning» (UNT) gross auf seiner Homepage. Eine Meldung, die betroffen macht: Storvretas Superstar Mika Kohonen muss wegen Depressionen ein Timeout nehmen. Wegen einer Verletzung ging der Finne kürzlich zum Arzt, dieser diagnostizierte ihm eine überraschende Ursache: Langjährige Depression, «seit drei bis vier Jahren», litt Kohonen bereits darunter, ohne es zu merken.
«Ich habe versucht zu trainieren, bekam aber einen Riss in der Wade. Danach stieg mein Puls auf 200. Ich dachte, ‚oh, ich bin wohl nicht in Form‘», erzählt Kohonen im Exklusiv-Interview mit UNT. Der Arzt erklärte ihm, dass die Depression durch diverse Faktoren entstand. Kohonen glaubt, dass eine Ursache die Angst vor dem Karrierenende gewesen sein dürfte. «Der Arzt sagte mir, ein Grund könne schlechter Schlaf, wegen der vielen Schmerzen der Verletzungen sein und dass ich seit fünf Jahren überlege, ob nun das letzte Jahr als Spieler sei», so Kohonen, der sich seit längerem kraft- und antriebslos fühlte und unter Panikattacken litt.
Derzeit ist der 37-Jährige in dem von ihm ins Leben gerufene Mika-Kohonen-Day-Camp in Uppsala tätig. Es falle ihm schwer und nehme ihm auch Kräfte, sagt Kohonen, aber er wollte unbedingt dabei sein. Selber steht er im Krankenstand, an Unihockey ist nicht zu denken. Damit er wieder «auf den rechten Kurs kommt» (Zitat Kohonen) hat sich der Finne professionelle Hilfe in Form eines Sportpsychologen geholt.
Ob oder wann er zurück aufs Feld kommt , steht derzeit in den Sternen. «Ich muss mir die Zeit nehmen, die es braucht», weiss der langjährige Storvreta-Captain. Wie auch immer: Der Mut Kohonens so offen über seine Krankheit zu reden, ist bemerkenswert und absolut nicht alltäglich. Depression gilt auch heute noch als Tabuthema, gerade in der Sportwelt, obwohl die Krankheit auch dort leider oft auftritt. Es kann «Kung Mika» nur das Beste auf dem Weg zurück gewünscht werden.