08.
2014
«Lange Reisen, fremde Sprache»
«Paolo Riedi und Sandro Dominioni sollten die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen», sagt Unihockey- Nationaltorhüter Pascal Meier. Der 24-Jährige spielt seit einem Jahr bei Växjö und bereitet sich derzeit mit den Schweden am Champy Cup auf die Saison vor. Die "Schweiz am Sonntag" sprach mit ihm in Maienfeld.
Schweiz am Sonntag: Pascal Meier, Sie spielen seit einem Jahr und dem Wechsel von Rychenberg Winterthur zu Växjö in Schweden. Die Bündner Nati-Kollegen Paolo Riedi und Sandro Dominioni wagen den Schritt in die beste Liga mit dem Transfer zu Warberg in diesem Sommer. Welche Ratschläge gaben Sie den beiden mit auf den Weg?
Pascal Meier: Als Torhüter ist es natürlich anders. Aber in Schweden läuft grundsätzlich alles ein bisschen anders - vor dem Spiel, während dem Spiel. Es ist eine andere Liga, die Reisen sind lange, die Sprache ist fremd. Ich als Goalie musste mich zum Beispiel daran gewöhnen, dass es in Schweden im Spiel häufig wesentlich länger dauert, bis der erste Schuss kommt. Dann trotzdem bereit zu sein, war zu Beginn schwierig. Daher sollten sie die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen und nicht mit dem Gefühl antreten, in jedem Spiel fünf Tore zu schiessen. Ich riet ihnen, die Dinge zu nehmen, wie sie kommen. Du brauchst Zeit, um dich anzugewöhnen.
Wie erleben Sie das Land und die Leute in Schweden?
Als sehr, sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Manche Sachen sind anders. In der Schweiz geht alles «zack, zack», in Schweden dauert es manchmal seine Zeit.
Gibt es Tücken, vor denen Sie Paolo Riedi und Sandro Dominioni warnten?
Sie dürfen nicht zu viel studieren, sollen keine speziellen Dinge versuchen, sondern einfach alles so machen, wie sie es bisher gemacht haben.
Was trauen Sie den Nati-Kollegen bei Warberg zu?
Viel. Sie haben sich mit ihren Leistungen in der Schweiz einen Status erarbeitet. Ich glaube, sie werden in Schweden nicht nur an ihren Skorerwerten gemessen werden, sondern an ihren Leistungen generell.
Wo sehen Sie Växjö und Warberg in der bevorstehenden Saison?
Beide in den Play-offs.
Das dürfte kein Selbstläufer werden.
In Schweden ist es ohnehin schwierig, dort kann auch der Tabellenletzte den Ersten schlagen. Es ist alles eng beieinander. Aber ich hoffe schon, dass wir im Frühling beide in den Play-offs stehen werden.
Wie stufen Sie das Niveau im Vergleich zur Nationalliga A ein?
Es gibt in Schweden mehr stärkere Teams. Auch innerhalb der Teams ist das Gefälle viel kleiner. Es gibt keine Spieler, die abfallen. Es gibt sehr, sehr gute Spieler, und es gibt sehr gute Spieler.
Zeitungsinterview "Schweiz am Sonntag"