11.
2020
SSL-Aus für Storvreta?
Der SSL-Verein Storvreta kommt nicht zur Ruhe. Die Spielberechtigung für die höchste Liga des Landes ist ernsthaft gefährdet, da das renommierte Turnier "Storvretacupen" abgesagt werden musste und Storvreta somit finanziell einmal mehr am Abgrund steht. Derweil wurde der Spieler, der unter dem Verdacht des Drogenkonsums stand, aufgrund eines negativen Testergebnises freigesprochen.
Vor etwas mehr als einem Jahr (unihockey.ch berichtete im Printmagazin) sorgte Storvreta erstmals für negative Schlagzeilen: Obwohl der Schwedische Verband die finanziellen Kriterien für die Vergabe der Spielberechtigung in der SSL mehrere Jahre im Voraus angekündigt hatte, schaffte es der 6-fache Meister nicht, diese zu erfüllen und drohte seinen Platz in der Liga zu verlieren. Erst im Juni 2020 wurde Storvreta schliesslich begnadigt, inmitten der Corona-Pandemie waren die Schweden bereit, ein Auge zuzudrücken.
Nun holt den renommierten Verein aber die Vergangenheit ein: Da der "Storvretacupen" abgesagt werden musste, steht der Verein vor existenziellen Finanzproblemen. Mit 11,8 Millionen Kronen generierte das Turnier letztes Jahr mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes von Storvreta IBK (22 Millionen Kronen - etwas mehr als 2 Millionen Schweizer Franken), der Nettogewinn lag bei etwa 3 Millionen Kronen.
Eigentlich hätte Storvreta bereits dieses Jahr die Kriterien für die SSL-Lizenz nicht erfüllt, wegen Corona gab es aber eine Gnadenfrist bis zum 30 April 2021. Wegen fehlender Zuschauereinnahmen, geringeren Sponsoringeinnahmen und nun der Absage des vereinseigenen Turniers scheint aber jetzt schon klar, dass diese niemals erfüllt werden können. Pikant: Der Verband hatte zwar kommuniziert, dass in Anbetracht der Corona-Pandemie die Kriterien für die Lizenzvergabe gelockert oder gar vollständig ausgesetzt werden könnten, doch ob Storvreta dadurch automatisch für die Saison 2021/22 die Spielberechtigung erhalten würde, wurde ausdrücklich hinterfragt, da der Verein mit der diesjährigen Begnadigungen bereits einen "Joker" erhalten hat.
Freispruch nach Drogenkontrolle
Der Spieler, der im Oktober in einer Polizeikontrolle hängen blieb, wurde derweil von sämtlichen Vorwürfen freigesprochen. Seine Identität wird weiterhin nicht offiziell bestätigt, doch es kann darauf geschlossen werden, dass es sich um Alexander Rudd handelt. In einem ausführlichen Interview mit Innebandymagazinet erzählt er von den letzten drei Wochen. Nachdem er von der Polizei angehalten worden war, musste er zwei Urinproben abgeben. Da die eine negativ und die andere positiv war, musste er zum Bluttest.
Die Resultate dieses Tests trafen am Mittwoch ein und entlasteten den Nationalspieler von allen Vorwürfen. Er gibt aber zu, dass er beim letzten Zusammenzug des Schwedischen Nationalteams unter Rückenproblemen litt und deshalb Medikamente nahm. Ausserdem gibt er persönliche Einblicke in die letzten Wochen, die sehr belastend für ihn waren. Da er vor Jahren bereits einmal wegen eines Alkoholvergehens am Steuer verurteilt worden war, empfand er es zudem als sehr ungerecht, bereits vor Eintreffen der Resultate der Blutproben als "Drogenkonsument" abgestempelt worden zu sein.
Das lesenswerte Interview ist hier im Schwedischen Original zu finden.