11.
2017
Von Edelreservisten und Schutzbrillen
Johan Samuelsson spricht mit uns über die bisherige EFT und die Gründe, warum er seit einigen Monaten mit einer Schutzbrille spielt.

unihockey.ch: Johan, ihr habt am Freitag gegen Finnland deutlich gewonnen, das Spiel am Samstag gegen Tschechien scheint aber ein hartes Stück Arbeit gewesen zu sein...?
Johan Samuelsson: Ja, im ersten Drittel gegen Tschechien haben wir gar nicht gut gespielt. Da können wir uns beim Torhüter bedanken, dass wir nicht mit drei Toren im Rückstand liegen! Danach haben wir uns zum Glück deutlich gesteigert.
Schweden kann es sich leisten, einen Kim Nilsson 30 Minuten draussen zu lassen. Gibt sowas einem Team zusätzliche Sicherheit?
Es ist für mich keine Frage des Namens der Spieler, die im Spiel oder auf der Bank sind. Wir haben sicherlich das Glück, auf 20 sehr gute Spieler zählen zu können - aber vielleicht ist Nilsson der, der im nächsten Spiel nach 30 Minuten raus muss, und es fangen drei andere gute Spieler auf der Bank an. Aber es ist natürlich toll, über so viel Qualität zu verfügen.
Nun folgt zum Abschluss das Spiel gegen die Schweiz, wie gross ist die Vorfreude bei dir?
Die ist gross, ich freue mich sehr. Aber es wird auch wieder ein hartes Spiel für uns werden. Die Fans werden die Schweiz sicher zusätzlich motivieren und für tolle Stimmung sorgen. Und: David Jansson hat in den letzten Jahren wirklich hervorragende Arbeit geleistet, das kriegen wir auf dem Feld echt zu spüren. Es wird immer schwerer, gegen die Schweizer zu spielen!
Noch etwas zu dir persönlich - du bist einer der einzigen A-Nationalspieler, der mit einer Schutzbrille spielt. Seit wann, und warum? Gerade heute hat dich ja ein Schuss am Kopf getroffen.
Es ist eigentlich eine ganz einfache Entscheidung - man kann mit wenig Aufwand etwas wichtiges und richtiges für sich selber tun. Es ist, als würde ich fragen: warum schnallen wir uns beim Autofahren an?
Klar, es geht schliesslich um die eigene Sicherheit...
... ganz genau. Letzte Saison, zwischen Viertelfinal und Halbfinal, habe ich im Training einen Schuss ins Gesicht gekriegt. Praktisch zur gleichen Zeit wurde ich Vater. Da entschied ich, etwas für meine Gesundheit zu tun, und je öfter ich daran denke, umso überzeugter bin ich, dass es die richtige Entscheidung war.