Es ist angerichtet
Mit Spannung wurde die erste Ausgabe des Superfinals vor einem Jahr erwartet. Mit Argusaugen beobachteten die Kritiker die Premiere. Wie das «Ding» aussehen könnte, war seit vielen Jahren in Schweden und dreimal auch bei den Tschechen zu verfolgen gewesen. Doch würde es auch in der Schweiz klappen? Die Antwort war deutlich: Ja, ganz klar ja. Für eine Premiere wies der erste Superfinal eine erstaunlich hohe Qualität auf. Gerade die TV-Bilder der beiden Live-Übertragungen waren allererste Sahne und vermochten auch des Sports Unkundige zu begeistern. Hauptkritikpunkt war die «sportliche Abwertung» des Titels. Von «Zufallsmeister» oder «Lotterie» war die Rede, dass der Sport auf dem Marketingaltar geopfert werde. Natürlich ist der Faktor «Zufall» in nur einem Spiel höher, doch die Bedenken wischten sogar die unterlegenen Direktbeteiligten nach der Premiere gleich selber beiseite. «Auf keinen Fall», lautete die Antwort des Malanser Verteidigers Patrick Vetsch auf die Frage, ob er sich nach der Finalniederlage nicht doch lieber eine Serie gewünscht hätte. «Allein die Teilnahme an diesem Riesen-Event entschädigt für vieles. Und dem Unihockey tut der Superfinal auch gut», äusserte sich Vetsch. Ähnlich tönte es bei den Frauen. «Die Spannung hat sich über die letzten zwei Wochen aufgebaut und nun auf einen Schlag entladen. Vor 6500 Zuschauern zu spielen, das ist gigantisch. Aber egal, ob eine Serie über sieben, fünf oder nur ein Spiel geht, diese entscheidenden Spiele sind immer geil», gab Piranhas-Meistertrainerin Brigitta Wegmann zu Protokoll. Dietlikons Finalverliererin Tanja Stella pflichtete ihr bei. «Wenn die Serie über die volle Distanz geht, läuft es am Ende auch wieder auf ein entscheidendes Spiel heraus, von daher spielt das keine Rolle», so Stella.
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Es ist angerichtet
Mit Spannung wurde die erste Ausgabe des Superfinals vor einem Jahr erwartet. Mit Argusaugen beobachteten die Kritiker die Premiere. Wie das «Ding» aussehen könnte, war seit vielen Jahren in Schweden und dreimal auch bei den Tschechen zu verfolgen gewesen. Doch würde es auch in der Schweiz klappen? Die Antwort war deutlich: Ja, ganz klar ja. Für eine Premiere wies der erste Superfinal eine erstaunlich hohe Qualität auf. Gerade die TV-Bilder der beiden Live-Übertragungen waren allererste Sahne und vermochten auch des Sports Unkundige zu begeistern.
«Entschädigt für vieles»
Hauptkritikpunkt war die «sportliche Abwertung» des Titels. Von «Zufallsmeister» oder «Lotterie» war die Rede, dass der Sport auf dem Marketingaltar geopfert werde. Natürlich ist der Faktor «Zufall» in nur einem Spiel höher, doch die Bedenken wischten sogar die unterlegenen Direktbeteiligten nach der Premiere gleich selber beiseite. «Auf keinen Fall», lautete die Antwort des Malanser Verteidigers Patrick Vetsch auf die Frage, ob er sich nach der Finalniederlage nicht doch lieber eine Serie gewünscht hätte. «Allein die Teilnahme an diesem Riesen-Event entschädigt für vieles. Und dem Unihockey tut der Superfinal auch gut», äusserte sich Vetsch.
Ähnlich tönte es bei den Frauen. «Die Spannung hat sich über die letzten zwei Wochen aufgebaut und nun auf einen Schlag entladen. Vor 6500 Zuschauern zu spielen, das ist gigantisch. Aber egal, ob eine Serie über sieben, fünf oder nur ein Spiel geht, diese entscheidenden Spiele sind immer geil», gab Piranhas-Meistertrainerin Brigitta Wegmann zu Protokoll. Dietlikons Finalverliererin Tanja Stella pflichtete ihr bei. «Wenn die Serie über die volle Distanz geht, läuft es am Ende auch wieder auf ein entscheidendes Spiel heraus, von daher spielt das keine Rolle», so Stella.
Die Spielerinnen und Spieler sahen den Vorteil eines Finaltages in entsprechender Aufmachung rascher als ihre Funktionäre. Dort stand vor allem der Wegfall der finanziell interessanten Finalspiele im Vordergrund. Eine Entschädigung erhalten die Finalteilnehmer trotzdem, auch ihre Sponsoren können sich an prominenter Stelle präsentieren. Die Massnahmen fruchteten. Eine Abschaffung des Superfinals war in der Folge bei den Präsidentenkonferenzen kein Thema mehr. Wohl auch, weil bei der Premiere die angestrebte «schwarze Null» erreicht wurde.
Interesse beim Handball
Mit grossem Interesse wurde der erste Superfinal auch von der «Konkurrenz» begutachtet. Der Handball-Verband beispielsweise interessierte sich sehr für das Format, gerade wegen der erfreulich hohen Medienpräsenz. Letztlich überwogen bei den Handballern aber trotzdem die bekannten Zweifel an der sportlichen Fairness eines einzelnen Spiels. «Zumindest in den nächsten Jahren wird es bei uns kaum einen Superfinal geben», stellte Handball-Pressechef Marco Ellenberger klar.
Wo wird nächstes Jahr gespielt?
Im Unihockey ist das Interesse am Superfinal ungebrochen hoch. Einen Monat vor der zweiten Austragung - also bevor überhaupt klar war, welche Teams in Kloten spielen werden - waren nur noch wenige Stehplatz-Tickets erhältlich. Mittlerweile wird darüber nachgedacht, in eine grössere Halle zu zügeln. Das Zürcher Hallenstadion dürfte - vor allem finanziell - noch eine Schuhnummer zu gross sein. Geträumt wird aber beispielsweise von einem Superfinal in der Berner Postfinance-Arena. Die Frage bleibt dann, ob die 17'031 Plätze fassende Halle nicht doch zu gross ist - aber warum nicht den Versuch wagen? In Schweden kamen am 16. April 18'166 Fans in die Tele2-Arena. Interesse an einer Durchführung sollen auch die Betreiber der neuen Tissot-Arena in Biel zeigen, vermeldete kürzlich das «Bieler Tagblatt». Mit 7000 Plätzen ist die neue Arena aber praktisch gleich gross wie jene in Kloten. Und dort ist vor allem der zentrale Standort ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
So liefen die Gladiatoren 2015 ein.
TV wieder dabei
Die diesjährige Ausgabe soll weiter ausgebaut werden, vermeldete swiss unihockey im Vorfeld. Gerade von der Zusammenarbeit mit einer renommierten Veranstaltungstechnikfirma erhoffen sich die Verantwortlichen viel, auch weil die Firma als Sponsor einstieg. «Gänsehaut», verspricht der Verband von der Pre-Game-Show und rät den Besuchern, spätestens eine Viertelstunde vor Spielbeginn sich auf den Plätzen einzufinden. Wer die Nationalhymne singen wird, war nicht in Erfahrung zu bringen. Im letzten Jahr überraschte der ehemalige Nationalspieler Rinaldo Walser mit seiner beeindruckenden Stimme.
Das wichtigste Bekenntnis war aber jenes des Schweizer Fernsehens, das auch in diesem Jahr beide Finalspiele live überträgt. Sportlich wird der zweite Superfinal aufgewertet, da bei den Männern mit Sicherheit ein neuer Verein den Meisterpokal in die Höhe stemmen darf. Erst der vierte seit Einführung der Playoffs vor 20 Jahren. In dieser Zeitspanne hiess der Meister entweder Rot-Weiss Chur, Alligator Malans oder Wiler-Ersigen. Bei den Frauen verspricht die Neuauflage des ersten Superfinals viel Spannung. Dass Dietlikon Revancheglüste hegt, ist ein offenes Geheimnis. Ebenso, dass Piranha Chur den fünften Titel in Serie anstrebt.
Ärger mit dem Austragungsdatum
Steigerungspotenzial ist trotz den Lobeshymnen nach wie vor vorhanden. Sei es bei internen Abläufen, wie beispielsweise dem Zutritt zur Mixed-Zone für Journalisten. Letztes Jahr wurden diese von der Security erst nach lautstarken Protesten in die Mixed-Zone gelassen - und durften dann aus zehn Metern Entfernung zuschauen, wie die siegreichen Akteure lieber den Titel mit Freunden und Verwandten feierten, anstatt kurz den Medienleuten Red und Antwort zu stehen. Die Stimmen der Sieger wurden dann im Chaos zwischen Bierduschen und Meistergesängen eingeholt.
Das grösste Problem war aber die Planung des Austragungsdatums des zweiten Superfinals. Erst spät wurde bemerkt, dass am geplanten Datum vom 16. April theoretisch die Schweizer Eishockey-Meisterschaft noch hätte laufen können. Die ganze Planung des Meisterschaftsbetriebs war da aber schon auf dieses Datum ausgerichtet. So wurde der Final um eine Woche nach hinten geschoben, auf ein seit längerem als Länderspieldatum reserviertes Wochenende. Die Schweden wollten aber von dieser Schweizer Flexibilität nichts wissen und unbedingt an jenem Wochenende zu den EFT-Länderspielen in Lausanne antreten. Sogar mit einem Konkurrenzturnier wurde gedroht. So wurde der 30. April 2016 als definitives Datum bestimmt. Eine Folge davon war die Modusänderung bei den Frauen und die spontane Einführung der Playoff-Viertelfinals, um die Saison zu „strecken".
Länderspiele vor Superfinal
Und so kam es auch zur unglücklichen Situation, dass vor dem Superfinal noch Länderspiele anstehen. Für die Teilnehmer der Männer-Finalteams eine verzwickte Situation. Einerseits möchte sich jeder Spieler an der zweitletzten EFT vor der WM in Lettland von der besten Seite präsentieren. Andererseits will sich keiner vor dem Superfinal verletzen. Mit einem grösseren Kader als üblich, versucht Nationaltrainer David Jansson die Verletzungsgefahr zu minimieren. Bei den Frauen meldeten sich die Piranha-Spielerinnen komplett beim neuen Nationaltrainer Rolf Kern für die EFT im schwedischen Sandviken ab. Dietlikon überliess es den Spielerinnen, ob sie teilnehmen wollen oder nicht.
Lange drei Wochen mussten die Frauen wie auch die Könizer Männer nach der Finalqualifikation auf den finalen Ernstkampf warten. Der Spielraum wird auch im nächsten Jahr begrenzt sein. Das Wochenende vom 21. bis 23. April 2017 ist wieder für eine EFT vom internationalen Verband reserviert worden. Der Eishockey-Spielplan wird aber erst im Juni bekannt gegeben. Nur eine Verschiebung der EFT-Länderspiele würde das Problem lösen, jedoch finden vom 3. bis 7. Mai die U19-Weltmeisterschaften in Växjö (Schweden) statt. Es steht fast zu befürchten, dass der schwedische Verband über eine Verschiebung «not amused» sein dürfte.
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