Hungriger Dino
Fangen wir mit dem Namen an, der seit Jahren von den meisten Leuten falsch ausgesprochen wird: Cepek spricht man mit C wie Cäsar aus, nicht Tschepek. Auch in Radim Cepeks siebten Jahr in der Schweiz liegen die meisten Hallenspeaker noch immer falsch. Der Tscheche hat sich aber auch nie darum bemüht, die Sache zu korrigieren. Mittlerweile nennt er sich sogar selber öfters Tschepek, vor allem am Telefon. Wenn ich Cepek sage, wird mein Name mit S oder Z oder sonstwie geschrieben. Sage ich Tschepek, klappt alles wunderbar, erklärt der neue alte Rychenberger. Artikel lesen
Hungriger Dino
Als weltweit einziger noch Aktiver war Radim Cepek an sämtlichen Europa- und Weltmeisterschaften seit 1994 im Einsatz. Auch nach 14 Jahren ist noch lange nicht Schluss ...
TEXT: Damian Keller
FOTOS: Vojtech Zilka
Fangen wir mit dem Namen an, der seit Jahren von den meisten Leuten falsch ausgesprochen wird: Cepek spricht man mit C wie Cäsar aus, nicht „Tschepek“. Auch in Radim Cepeks siebten Jahr in der Schweiz liegen die meisten Hallenspeaker noch immer falsch. Der Tscheche hat sich aber auch nie darum bemüht, die Sache zu korrigieren. Mittlerweile nennt er sich sogar selber öfters „Tschepek“, vor allem am Telefon. „Wenn ich Cepek sage, wird mein Name mit S oder Z oder sonstwie geschrieben. Sage ich „Tschepek“, klappt alles wunderbar“, erklärt der neue alte Rychenberger.
Wieder da
Eigentlich hatte er sich geschworen, nie mehr zum HCR zurück zu kehren. Der auf die letzte Saison geplante Transfer zum Winterthurer Traditionsverein war in letzter Sekunde gescheitert, beide Seiten machten sich Vorwürfe, Abmachungen nicht eingehalten zu haben. Das isch Schnee von gestern. „Wir haben uns wieder gefunden, meine Wünsche sind respektiert worden und jetzt fühle ich mir hier wohl“, schliesst Cepek das Thema ab. Er weiss, dass er als Spielertrainer des letztjährigen Abstiegsplayoffteilnehmers ein schwieriges Amt angetreten hat. Er ist Spieler, Trainer, Ausländer, Antreiber und Ausbildner in Personalunion. Dazu erwartet man von ihm auch die Tore, die den HCR von den Abstiegsrängen fernhalten sollen. Und persönlich will er sich für seinen Karriere-Höhepunkt, die WM im eigenen Land, in Topform bringen. Mutet er sich da nicht etwas gar viel zu? „Ich habe bei Dielikon in der 1. Liga und bei WaSa in der NLB gesehen, dass ich Spielertrainer sein kann. Die NLA ist jetzt einfach noch ein Level höher“, ist Cepek überzeugt, die Aufgabe zu packen.
Der doppelte Mohr
Von Anfang an war klar, dass Cepek bei den Spielen auf einen Coach angewiesen ist, wie es das Marcus Marty bei Waldkirch-St. Gallen gewesen war. Diesen suchte man lange vergeblich – am Czech Open etwa sprang Geschäftsführer Roman Arpagaus ein. Nun haben die Winterthurer wenige Wochen vor Meisterschaftsbeginn eine Lösung gefunden. Yves Mohr, Trainer der U21-Equipe, stellt sich zur Verfügung. Bis Ende der Qualifikation gibt es beim Spielplan keine Überschneidungen zwischen den beiden Teams, so dass Mohr doppelt im Einsatz und zudem zweimal in der Woche auch im Training des NLA-Teams sein wird.
Schwieriges Unterfangen
Über sein Kader beim HCR sagt Cepek, dass die zahlreichen Neuzugänge trotz vier Ausländern nicht viel mehr als Ersatz für die abgewanderten Routiniers wie Cédric Rüegsegger, Simon Eichmann oder Urs Helbling seien. Vor allem mit den Neuen aus den unteren Ligen (Wolfer, Schadegg, Huber) ist er bisher aber zufrieden, während er das mit seinen Landsleuten, Vojtech Skalik und Adam Stegl, wohl nie sein wird. „Die zwei sind ganz Arme, von ihnen erwarte ich besonders viel“, lacht Cepek. Besonders der 18-jährige Stegl (der beim Interview neben dem Chef sitzt und nur vielsagend nickt), für den Radim in der Schweiz so etwas wie ein Ersatzvater ist, bekommt die harte Hand seines Landsmannes zu spüren.
Den Rest des Artikels lesen Sie im Magazin. Dazu: Cepeks persönliche Box, das grosse Interview über seine Zeit im Ostblock und seine Heiratspläne und die WM-Chancen aller in der der Schweiz spielenden Tschechen..