Bern Rules
Eine Berner Meisterschaft plus prognostizierten nicht nur wir in der Saisonvorschau. Auch wenn Grünenmatt den Stilwechsel vom tschechischen Hurra-Hockey zum nüchternen schwedischen Resultatspiel nicht verkraftete und Patrik Bäck noch vor Ablauf der Qualifikation zurück in den Norden schickte, sind es drei Berner Teams, welche der Spielzeit 2008/09 den Stempel aufdrücken. Wiler-Ersigen, Floorball Köniz und die Langnau Tigers werden den Meistertitel unter sich ausmachen, wenn nicht Alligator Malans plötzlich über sich hinauswächst. Die Cup-Trophäe geht an Wiler oder die Tigers, während Köniz den Anlass in der Wankdorfhalle organisiert. Alles ist fest in Berner Hand.
Dass sich die Konkurrenz am Berner Bären die Zähne ausbeisst, hat einfach gesagt einen Grund: Nirgends ist die Hockeybegeisterung grösser als im Kanton mit den angeblich langsamsten Einwohnern unseres Landes. Jeder kennt Unihockey und will in irgend einer Form mithelfen, wunderte sich Neo-Langnau Coach Philippe Soutter schon kurz nach seinem Amtsantritt. Mit dieser Euphorie im Rücken generieren die Top 3 Teams des Landes auch die finanziellen Mittel um die nicht mehr ganz billigen ausländischen Topkräfte zu verpflichten.
Wir haben uns aufgemacht, die wichtigsten Positionen der drei Berner Teams genauer vorzustellen. Artikel lesen
Bern Rules
Die Berner Teams dominieren die NLA-Meisterschaft. unihockey.ch vergleicht die wichtigsten Puzzlesteine der bärigen Dominatoren.
TEXT: Reto Voneschen
FOTOS: unihockey.ch
Eine „Berner Meisterschaft plus" prognostizierten nicht nur wir in der Saisonvorschau. Auch wenn Grünenmatt den Stilwechsel vom tschechischen Hurra-Hockey zum nüchternen schwedischen Resultatspiel nicht verkraftete und Patrik Bäck noch vor Ablauf der Qualifikation zurück in den Norden schickte, sind es drei Berner Teams, welche der Spielzeit 2008/09 den Stempel aufdrücken. Wiler-Ersigen, Floorball Köniz und die Langnau Tigers werden den Meistertitel unter sich ausmachen, wenn nicht Alligator Malans plötzlich über sich hinauswächst. Die Cup-Trophäe geht an Wiler oder die Tigers, während Köniz den Anlass in der Wankdorfhalle organisiert. Alles ist fest in Berner Hand.
Euphorie und Geld
Dass sich die Konkurrenz am Berner Bären die Zähne ausbeisst, hat - einfach gesagt - einen Grund: Nirgends ist die Hockeybegeisterung grösser als im Kanton mit den angeblich langsamsten Einwohnern unseres Landes. „Jeder kennt Unihockey und will in irgend einer Form mithelfen", wunderte sich Neo-Langnau Coach Philippe Soutter schon kurz nach seinem Amtsantritt. Mit dieser Euphorie im Rücken generieren die Top 3 Teams des Landes auch die finanziellen Mittel um die nicht mehr ganz billigen ausländischen Topkräfte zu verpflichten.
Wir haben uns aufgemacht, die wichtigsten Positionen der drei Berner Teams genauer vorzustellen.
Die Trainer
Thomas Berger - Der Erfolgsmensch
Sieben Mal gewann der gebürtige Bündner bereits die Goldmedaille, kein anderer Trainer der Neuzeit ist erfolgreicher. Er machte aus „Wilerkusen", dem ewigen Zweiten, eine Erfolgsmannschaft. Sein Rezept: Zuckerbrot und Peitsche. Und ständiges Fordern nach dem Optimum. Auch wenn seine Manndeckung als veraltet gilt, beisst sich die Gegnerschaft daran meistens die Zähne aus. Berger gilt aber auch als der Mann mit zwei Gesichtern. Als Trainer geniesst er zurecht grossen Respekt, praktisch alle aktiven und ehemaligen Spieler schwärmen in höchsten Tönen von ihm. Die Person Berger ist dagegen ein Mysterium. Klar ist: Wer ihn einmal enttäuscht hat, aus welchen Gründen auch immer, dem verzeiht er nicht. „Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant, ich vergesse nichts", ist eine der Aussagen über seine Denkweise.
René Berliat - Der Antreiber
Als Hard Rocker liess sich Berliat einst für unser Magazin ablichten. Wilde Energie strahlt der 40-jährige mit dem überdimensionalen Vokuhila auch noch nach 15 Jahren hinter der Könizer Bande aus. Gestenreich und lautstark treibt er jeweils seine Mannen vorwärts. Wie Berger bevorzugt er eine offensive Spielweise, mittlerweile gleicht das Könizer Spiel beinahe einem Kreisel, in welchem die Positionen fliegend übergeben werden. Neben dem Feld ist Berliat ein aufmerksamer Zuhörer, welcher in den letzten Jahren um einiges „gruhiget hed". In jungen Jahren liess er es gerne auch neben dem Feld krachen, mittlerweile kanalisiert er seine Energie nur noch für die Arbeit hinter der Bande.
Philipp Soutter - Der Paradiesvogel
Als im letzten Frühling bekannt wurde, dass Philippe Soutter als Cheftrainer zu den Tigers wechseln würde, wurden flugs die ersten Wetten angeboten, dass es der Winterthurer Autofreak keine zwei Monate bei den kächen Emmentalern aushalten würde. Die Zweifler mussten aber erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass Soutter durchaus in Gotthelfs Heimat passt. Dass er sich trotz extravaganten Auftritten den Respekt der eigenwilligen Langnauer erarbeitet hat, liegt vor allem an einem: Er ist echt und ein ausgezeichneter Menschenkenner. Und nichts ist ihm „zwiderer" als halbpatzige Sachen. So krochen seine Tiger nach „arroganten Vorstellungen" (O-Ton Soutter) wie beispielsweise gegen Uster nach langen Trainingseinheiten fast aus der Halle. Privat ist er ein köstlicher Unterhalter, welcher stundenlang schräge Anekdoten zum Besten geben kann.
Weiter im Vergleich: "Die Stars" (Tanzmaus Roger Gerber, Leitwolf Daniel Calebsson, Kampfschwein Ales Zalesny), "Die Adjutanten" (Winkelried Simon Bichsel, Künstler Emanuel Antener, der nervenstarke Simon Stucki) und "Die Macher" (Pate Marcel Siegenthaler, Familienmensch Martin Messerli, der stille Schaffer Erich Kropf).