Sniper Sam
Der Vollblutstürmer Samuel Schneiter erhält den Ball, umdribbelt einen Gegenspieler, zieht in die Mitte und hämmert den Ball unhaltbar unter die Latte. Ein Szenario, das den heutigen Grünenmatt-Topskorer während seiner gesamten Jugend beinahe täglich begleitete. Jederzeit, und überall. Unabhängig davon, ob er im Unihockeytraining war, mit Kollegen Fussball spielte oder mit dem selbst kreierten Akteur namens Schneiter auf der Game-Konsole seine Geschicklichkeit unter Beweis stellte. Immer nur ging es ums Toreschiessen. Wenn möglich schöne, hauptsächlich jedoch, viele.
Obwohl Sam Schneiter (23) mittlerweile gelernt hat, den Sport nicht mehr ganz so eindimensional aus der Perspektive des kleinen Jungen zu sehen, ist nach wie vor unübersehbar, worin seine jahrelang verfeinerte Kernkompetenz besteht. Wenig erstaunlich, zählt Schneiter auch heute noch meinen Schuss, den Zug aufs Tor, das Durchsetzungsvermögen und vielleicht die Technik und den Spielwitz zu seinen grössten Stärken.
Im C-Juniorenalter stiess Klein-Sämi zur Könizer Juniorenabteilung, wo er nicht nur professionell ausgebildet wurde, sondern konstant erfolgreich war. Sei es persönlich als Topskorer sämtlicher Juniorenkategorien oder mit den jeweiligen Mannschaften, wo sich Gruppensiege, Endrundenteilnahmen und Medaillengewinne jährlich mehrten. Zu den kompetenten Trainern dieser Zeit gehörten Mäge Gautschi, Christian Wahli und NLA-Spieler wie Daniel Bill oder Samuel Dunkel. "Der hohe Konkurrenzkampf waren entscheidend. Mit Spielern wie Wanner, Albrecht, Kissling, Thut oder Kuchen sind auch heute noch einige dabei, die grösstenteils die ganze Entwicklung mitmachten. Als krönender Abschluss folgten die vier U21-Schweizermeistertitel zwischen 2003 und 2006. Artikel lesen
Sniper Sam
Bereits zu Juniorenzeiten galt Sam Schneiter als grosses Talent mit einem ausgeprägten Tordrang. Die Entwicklung vom reinen Skorer zum Teamleader braucht hingegen noch etwas Zeit.
TEXT: Emanuel Antener
FOTOS: Wilfried Hinz
Der Vollblutstürmer Samuel Schneiter erhält den Ball, umdribbelt einen Gegenspieler, zieht in die Mitte und hämmert den Ball unhaltbar unter die Latte. Ein Szenario, das den heutigen Grünenmatt-Topskorer während seiner gesamten Jugend beinahe täglich begleitete. Jederzeit, und überall. Unabhängig davon, ob er im Unihockeytraining war, mit Kollegen Fussball spielte oder mit dem selbst kreierten Akteur namens Schneiter auf der Game-Konsole seine Geschicklichkeit unter Beweis stellte. Immer nur ging es ums Toreschiessen. Wenn möglich schöne, hauptsächlich jedoch, viele.
Tore und Titel zu Juniorenzeiten
Obwohl Sam Schneiter (23) mittlerweile gelernt hat, den Sport nicht mehr ganz so eindimensional aus der Perspektive des kleinen Jungen zu sehen, ist nach wie vor unübersehbar, worin seine jahrelang verfeinerte Kernkompetenz besteht. Wenig erstaunlich, zählt Schneiter auch heute noch „meinen Schuss, den Zug aufs Tor, das Durchsetzungsvermögen und vielleicht die Technik und den Spielwitz" zu seinen grössten Stärken.
Im C-Juniorenalter stiess Klein-Sämi zur Könizer Juniorenabteilung, wo er nicht nur professionell ausgebildet wurde, sondern konstant erfolgreich war. Sei es persönlich als Topskorer sämtlicher Juniorenkategorien oder mit den jeweiligen Mannschaften, wo sich Gruppensiege, Endrundenteilnahmen und Medaillengewinne jährlich mehrten. Zu den kompetenten Trainern dieser Zeit gehörten Mäge Gautschi, Christian Wahli und NLA-Spieler wie Daniel Bill oder Samuel Dunkel. "Der hohe Konkurrenzkampf waren entscheidend. Mit Spielern wie Wanner, Albrecht, Kissling, Thut oder Kuchen sind auch heute noch einige dabei, die grösstenteils die ganze Entwicklung mitmachten." Als krönender Abschluss folgten die vier U21-Schweizermeistertitel zwischen 2003 und 2006.
Ungewohnte Situation
Wie in der gesamten Juniorenzeit lief es Schneiter auch in der ersten Saison in der NLA rund. Er schaffte auf Anhieb den Durchbruch. Als 19-Jähriger war er teamintern bereits bester Schweizer Skorer, gegen Uster gelangen ihm als erstem Könizer fünf Tore in einem Spiel. Aufgrund einer Verletzung gelang es ihm jedoch vorerst nicht, die Rookie-Saison zu bestätigen. Um Spielpraxis zu sammeln, verbrachte er die zweite Saisonhälfte leihweise beim damaligen B-Ligisten Grünenmatt und war dabei am erstmaligen Aufstieg in die NLA beteiligt.
Zurück bei Köniz, ging es für die Mannschaft erneut einen Schritt vorwärts, mit den schwedischen Stars Blomberg und Calebsson gelang der Cupsieg sowie die Playoff-Finalqualifikation. Trotzdem wechselte Schneiter anschliessend vom Neo-Spitzenteam zu Grünenmatt, das die Saison im Mittelfeld abschloss. Was war vorgefallen? Schneiter erlebte persönlich erstmals überhaupt eine durchzogene Saison. Er war nicht gesetzt, kämpfte um einen Platz in der Startaufstellung, lernte die Ersatzbank kennen und stand im Schatten anderer. „Es war eine neue, ungewohnte Situation, in entscheidenden Situationen nicht auf dem Feld zu stehen. Auf meiner Position war die Konkurrenzsituation mit Blomberg, Bigler und Kissling sehr gross." Entsprechend der ungekannten Verhältnisse hatte Schneiter Mühe, sich zurechtzufinden. Da er nicht wunschgemäss eingesetzt wurde, kam es zu Meinungsverschiedenheiten. „Ich war nicht daran gewöhnt, dass man nicht auf mich setzt. Und ich brauche volles Vertrauen, um mich wohl zu fühlen und meine Leistung abrufen zu können.
Mehr Verantwortung
An Grünenmatt reizte ihn vor allem die Perspektive, wieder vermehrt „Verantwortung übernehmen" zu können, „in entscheidenden Situationen auf dem Feld zu stehen und etwas beeinflussen zu können." Dabei spürte er, dass die Verantwortlichen ihn unbedingt wollten und voll auf ihn setzten. Das war letztlich ausschlaggebend. Von Vorteil war weiter, dass er aus der Aufstiegssaison bereits viele Spieler kannte und mit den Eigenheiten des Emmentaler Vereins vertraut war. „Die Integration fiel mir auch deshalb leicht, weil wir von Bern aus eine Fahrgemeinschaft mit bis zu acht Spielern bildeten."
Trotz der durchzogenen Saison mit Trainerwechsel, Spielerentlassungen und Abstiegsrunde bereut Schneiter den Entscheid des Wechsels nicht. „Ich fühlte mich gut aufgenommen vom Verein und wohl in der Mannschaft. Deshalb gelang es mir wieder vermehrt, meine Leistung abzurufen. Ausserdem konnte ich wie erhofft auf dem Feld mehr Verantwortung übernehmen." Mehr Verantwortung heisst konkret, seine Stärken unter Beweis zu stellen und mehr Tore zu schiessen. Diese Qualitäten machen ihn mittlerweile zu einem der torgefährlichsten und unberechenbarsten Schweizer Stürmer in der SML.
Den gesamten Text und "Schneiters Mode-Box" lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.