50 - Saison 2009/10

Die Besten

Matthias und Christoph Hofbauer sind immer noch die Aushängeschilder des Schweizer Unihockeys und nach zwei Jahren in Schweden heiss auf Titel in der Schweiz. Wir schauen mit den beiden „Superbröderna“ zurück und wagen den Blick in die Zukunft.

TEXT: Reto Voneschen
FOTOS: Wilfried Hinz

Unihockey und der Name Hofbauer gehören in der Schweiz seit Jahren zusammen. Auch in der Sportart Unkundige assoziieren mittlerweile das Bätterkinder Brüderpaar mit Unihockey. Der 28-jährige Matthias und der zwei Jahre jüngere Christoph sind quasi der Alex Frei und Marco Streller des Schweizer Unihockeys. Oder der Reto von Arx und Michel Riesen. Auch wenn der Vergleich hinkt - Christoph soll der bedeutend bessere Fussballer als Streller sein. Und in der Nationalmannschaft gehören beide seit vielen Jahren zum Stamm. Mit dem nächsten Länderspiel im April wird Matthias Hofbauer sogar der alleinige Rekord-Internationale sein. 101 Länderspiele hat er seit 1999 bestritten, Bruder Christoph kommt auf 73 Einsätze seit 2003. Matthias wird zu dem schon bald Tom Engel als Rekord-Punktesammler der SML ablösen.

DIE ANFÄNGE
Der Hofbauer-Stern begann 2004 zu leuchten. Als Hoffnungsträger zierten sie die allererste Ausgabe des unihockey.ch Printmagazins, das vor der Weltmeisterschaft in Zürich und Kloten erschienen war. Mit der Vorgabe, so böse und streng zu schauen wie die Coverboys des schwedischen Innebandymagazinet, taten sie sich etwas schwer und brachen mit dem Fotografen öfters in Gelächter aus. Noch etwas schüchtern linsten die Brüder in die Kamera, gross prangte dafür das lachende Gesicht einer bekannten Pommes Chips-Marke auf dem Trikot. Die «Mission WM-Gold» endete zwar nur auf dem vierten Rang, mit unvergessenen Auftritten im (vermeintlich) entscheidenden Gruppenspiel gegen Finnland (4:3) und im kleinen Final erneut gegen die Suomis (7:8 nach Penaltyschiessen) gewannen die Schweizer Unihockeyaner aber die Herzen der Zuschauer. Matthias Hofbauer wurde danach sogar ins «Sportpanorama» des Schweizer Fernsehens eingeladen. Es war der erste und bisher letzte Auftritt eines Unihockeyaners im sportlichen Aushängeschild von SF.

UNVERGESSLICHE SPIELE
Christoph Hofbauer erinnert sich gerne an diese WM. Eben hatte der damals 21-jährige mit Wiler erstmals den Schweizermeister-Titel gewonnen, ehe im Mai die Titelkämpfe anstanden. «Damals war jedes Spiel mit der Nationalmannschaft ein Highlight», erinnert sich der jüngere der Hofbauer-Brüder mit glänzenden Augen. «Das Vorrundenspiel gegen Finnland werde ich nie vergessen. Die ganzen Emotionen nach meinem Tor kurz vor Schluss, die kochende Stimmung im Schluefweg, das war einfach eine grossartige Erfahrung.» Dass es damals nicht zu mehr als zum vierten Rang gereicht hat, schreibt er vor allem der mangelnden Reife zu. «Neben Tom Engel hatte es nur wenige Routiniers. Mit der heutigen Mannschaft würde es vielleicht anders aussehen.»