Ausgabe 154, August 2019 - Saison 2019/2020
Teenager als Leader
Eine neue Generation von jungen, hungrigen und talentierten Spielern drängt in die Schweizer Nationalmannschaft. Jan Zaugg und Deny Känzig belebten an der WM 2018 in Prag das Offensivspiel der Schweiz. Michael Schiess wird der Nächste sein, der den Sprung in die A-Nati schafft. In der Verteidigung durfte Jan Bürki mit 19 Jahren seine erste Weltmeisterschaft bestreiten. Mit Moritz Mock steht der nächste Abwehrspieler schon bereit. Im Gegensatz zum ein Jahr älteren Bürki wurde der Hopper bisher zwar noch nicht für die A-Nati aufgeboten, ist aber der erste Spieler mit Jahrgang 2000, der sich in der höchsten Liga einen Stammplatz erobert hat. Mocks Talent war früh ersichtlich. Mit Bruder Tim (spielt heute bei Zug United) bereitete er bei den Junioren von Unihockey Limmattal den gegnerischen Teams Kopfzerbrechen - und erweckte die Aufmerksamkeit der Talentspäher. Als er als 13-jähriger Knirps bei der U15-Trophy eine gute Figur abgab, wurde er vom Grasshopper Club zu Probetrainings eingeladen und später verpflichtet. Gegenüber der Limmattaler Zeitung, die damals ein Porträt über «Das Nachwuchs-Talent der Region» verfasste, sagte er: «Ich möchte einmal in der NLA spielen.» Nur vier Jahre brauchte Mock, um dieses Ziel zu erreichen.
Artikel lesen
Leseproben zu dieser Ausgabe
Nicklas Hedstal
Nicklas Hedstal wurde verpflichtet, um Zug United näher an die Spitzenteams heranzuführen. Der 45-jährige Schwede spricht von einem längerfristigen Prozess.
Artikel lesen
Weltmeisterfabrik
Das Sportinstitut Eerikkilä war einst heiliger Grund für finnische Fussballer. Mittlerweile hat es sich aber zum brummenden Bienenstock der Unihockeyelite entwickelt.
Artikel lesenDas Sportinstitut Eerikkilä war einst heiliger Grund für finnische Fussballer. Mittlerweile hat es sich aber zum brummenden Bienenstock der Unihockeyelite entwickelt.
Ein perfekter finnischer Morgen im August. Die Sonne glitzert auf der spiegelglatten Oberfläche des Sees, Vögel zwitschern. Es ist 8 Uhr morgens im Sportzentrum Eerikkilä, 100 Kilometer nordwestlich von Helsinki gelegen. Petteri Nykky und Samu Kuitunen, die Coaches des finnischen Weltmeisterteams, bedienen sich am Frühstücksbuffet und wählen einen Tisch mit Blick auf den See. Einige Spielerinnen des Nationalteams der Frauen sitzen bereits an einem Tisch und bereiten sich kulinarisch auf einen langen Tag vor.
Nach und nach füllt sich der Raum mit Spielerinnen und Spielern sowie den Betreuern der finnischen Nationalteams. Die U19-Auswahl der Frauen ist nach einem viertägigen Camp am Vorabend abgereist. Eerikkilä, über Jahrzehnte eine Oase des finnischen Fussballs, ist zu einem Unihockeyzentrum geworden.
Fussball und Unihockey Hand in Hand
Die Geschichte des Sportsinstituts Eerikkilä widerspiegelt die Entwicklung der finnischen Sportkultur und die Rolle des Unihockeysports als Teil dieser Kultur. 1948 stellte Erik von Frenckell, der damalige Präsident des finnischen Fussballverbandes, einen Teil seines eigenen Grund und Bodens zur Verfügung, um dem Fussball ein Heim zu geben. Im Verlauf der Jahre wurden immer mehr Fussballfelder und eine Indoor-Arena gebaut, um den Nationalteams eine verlässliche Infrastruktur und optimale Trainingsbedingungen zu bieten.
1999 hielt erstmals auch der finnische Unihockeyverband Camps für seine Nationalteams in Eerikkilä ab - und steigerte die Präsenz in den folgenden Jahren ständig. Die Multisport-Arena wurde daher extra für die Unihockeyaner mit Videosystemen ausgerüstet. Aktuell wird sogar eine komplett neue Arena nur für Unihockey gebaut.
Heute nutzen Fussballer und Unihockeyaner das Institut Hand in Hand. Die Sami Hyypiä Academy (SHA) schult junge Fussballer, während die Floorball Academy (FBA) das Gleiche für Unihockeyaner macht. Beide Sportarten sind wichtige Kunden für das Institut, das wirtschaftlich arbeiten muss. Im Land existieren mehrere solcher Trainingszentren, zum Teil mitten in schönen Wäldern und an Seen gelegen, die intensiv um Athleten, Vereine und Verbände buhlen. Aber auch um Familien, die sich an den Wochenenden villenähnliche Hütten am See mieten - zumindest dort, wo die Infrastruktur auch auf solche Gäste ausgerichtet wurde.
Die Sorgen des Frauennationaltrainers Lasse Kurronen wenige Monate vor der WM, Nykkys schlimmer Sturz - den ganzen Text lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.
Inhalt
Kurznews
Abkühlen in Island, Schweizer montieren Fitnessgerät bei NBA-Star in Beverly Hills, Lara Heini singt. Dazu wird gut gebrüllt.
Pingpong
Wir nehmen es mit Vivien Kühne (Red Ants) und Andi Gutknecht (Floorball Thurgau) kurz persönlich.
Teenager als Teamleader
Moritz Mock hat sich mit 19 Jahren bei GC als NLA-Stammkraft etabliert und kann einer der besten Schweizer Verteidiger werden. Die letzte Saison muss er aber erst einmal verdauen.
Coverboy Moritz Mock hat im Sommer seine Batterien wieder aufgeladen. (Bild: André Burri)
Neuer Lokführer
Nicklas Hedstal wurde verpflichtet, um Zug United näher an die Spitzenteams heranzuführen. Der Schwede spricht von einem langen Prozess, um das Spiel mit Ball zu verbessern.
Anderes Oberland
Christel Köstinger wechselt nach fünf NLASaisons und 14 Jahren bei Aergera Giffers zu BEO. Derzeit noch verletzt, hofft sie auf ein baldiges Comeback im neuen Umfeld.
Vom Eiskanal aufs Unihockeyfeld
Bob-Olympiasieger Alex Baumann lotet im Sommertraining die Grenzen von Unihockeyteams aus. Die NLB-Spielerinnen von UH Appenzell mussten sich bisher zwar noch nicht übergeben wie einst die U21-Junioren von WaSa, ans Limit gehen müssen sie trotzdem.
Bob-Olympiasieger Alex Baumann schleift Unihockeyaner. (Bild: Monika Schmied)
Neuenburg 2019
Die sechste WM wird für Piranha-Stürmerin Seraina Ulber die letzte sein.
Glattal Falcons fliegen hoch
Im Mai 2018 schlossen sich mit Jump Dübendorf und Elch Wangen-Brüttisellen zwei Traditionsvereine zusammen. Schon in der Premierensaison wird Doppelaufstieg gefeiert. Der Fokus soll aber auf einer starken Juniorenarbeit liegen.
Die Glattal Falcons fliegen in die 1. Liga.
Lara in Göteborg
Nati-Goalie Lara Heini im Bootcamp mit Pixbos Torhüter-Trainer. Sie fragt sich: Was will ich eigentlich trainieren?
Schweizer Festspiele in Prag
In fünf von elf Kategorien der Prague Games holten Schweizer Nachwuchsteams den Titel. Eine riesige Delegation machte sich auf den Weg in Tschechiens Hauptstadt.
Die Schweizer Teams sorgten an den Prague Games 2019 für Furore. (Bild: Michael Peter)
Licht und Schatten
Am Czech Open standen vier Schweizer Teams im Final - andere mussten früh die Segel streichen. Wiler schrammte knapp am Doppelsieg vorbei und musste sich nur Falun beugen.
Die Weltmeister-Fabrik
Das Sportinstitut Eerikkilä war einst heiliger Grund für finnische Fussballer. Das war einmal. Heute fallen regelmässig die erfolgreichen Unihockeyaner ein.
Im Sportinstitut Eerikkilä feilt Finnland an seinen Nationalteams. (Bild: Mika Hilska)
Kalmarsunds Juwel
Ein ungewöhnlicher Rookie, der an der Seite Kim Nilssons 2400 Franken pro Monat verdienen soll. Dazu die Top Ten der SSL-Transfers.
Vonis Dessert
Reto Voneschen machte eine spezielle Reise in den Osten.