Ausgabe 197, März 2023 - Saison 2022/2023
Kleiner Conrad auf grosser Fahrt
Dass Levin Conrad trotz einer stattlichen Körpergrösse von 1.89 Metern manchmal „der kleine Conrad" genannt wird, stört ihn nicht. Sein Bruder Nils ist nun mal vier Jahre älter und noch zehn Zentimeter grösser. „Gestört hat mich früher nur, wenn ich ‚der kleine Nils'" war", gibt Levin Conrad schmunzelnd zu. Vor vier Jahren folgte der Thurgauer seinem grösseren Bruder zum HCR. Seither geht es mit dem Verein und Conrad persönlich im Gleichschritt aufwärts. In der Saison 2019/20 resultierte in der Qualifikation der 7. Rang, die Playoffs wurden wegen Corona abgebrochen. Es folgte Rang 6 und das Out im Viertelfinal gegen Alligator Malans, letzte Saison stieg der HCR vom 5. Rang aus in die Post-Season und musste gegen Wiler-Ersigen nach fünf Umgängen - die alle in die Verlängerung gingen - die Segel streichen. In der aktuellen Saison schloss der HCR die Quali auf Rang 3 ab und übersprang die Viertelfinalhürde Zug United mit einem 4:0 in der Serie auf direktem Weg. „Es wird eine enge Serie, die kaum nach vier Spielen beendet sein wird", sagte Levin Conrad noch nach dem ersten Playoff-Wochenende. An diesem sorgte er mit vier Toren persönlich dafür, dass die Winterthurer vorlegten. „Ein 4:0 ist ein bisschen zu deutlich, aber die bessere Mannschaft ist weitergekommen", legte er nach dem zweiten Wochenende nach. Er freut sich auf das somit gewonnene freie Wochenende, um vor dem Halbfinal die Batterien voll aufladen zu können.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Tessiner Traum
Nadir Monighetti schlug in seiner ersten NLA-Saison voll ein und sammelte für Chur Unihockey in 27 Partien 27 Skorerpunkte. Im zweiten Jahr läuft es weder dem Tessiner noch dem Team gut - trotzdem gefällt es ihm in Chur, das ihn an die Heimat erinnert.
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Neue SSL-Gesichter
Albin Sjögren, Alexander Galante Carlsson, Emelie Wibron oder Wilma Johansson sind längst allen (Unihockey-)Kindern bekannt. In der aktuellen Saison spielte sich aber bereits die nächste Generation ins Rampenlicht.
Artikel lesenAlbin Sjögren, Alexander Galante Carlsson, Emelie Wibron oder Wilma Johansson sind längst allen (Unihockey-)Kindern bekannt. In der aktuellen Saison spielte sich aber bereits die nächste Generation ins Rampenlicht.
Wenn über die SSL-Saison 2022/23 berichtet wird, es unmöglich, an Hanna Nordstrand (im Bild) vorbeizukommen. Die 18-jährige Stürmerin gilt in Schweden schon seit einigen Jahren als Wunderkind und es dauerte nicht lange, diesem Ruf auch in der höchsten Liga gerecht zu werden. Mit ihren magischen Händen, Assists und Toren half die Stürmerin als Teamkollegin der Schweizerin Nadia Catteneo, Aufsteiger Akersberga eine zweite Saison in der SSL zu sichern.
22 Mal in Serie lieferte Nordstrand Punkte ab, insgesamt deren 55 in 28 Spielen, was ihr den vierten Platz in der Skorerliste einbringt. „Ich bin mit meiner ersten SSL sehr zufrieden. Die Punkteausbeute schockiert mich nicht, etwas überraschend hoch ist sie aber schon", sagt die Teenagerin, die im Februar der WM-Quali ihr Debüt im Nationalteam feierte. Akersberga-Coach Andreas Berglind will von einer Überraschung nichts wissen. Er war schon Nordstrands Trainer, als sie noch ein kleines Mädchen war. Entsprechend verfolgte er ihre Entwicklung in den letzten Jahren und sah den Stern früh aufgehen. „Hanna ist das grösste Talent, das ich je gesehen habe. Ihr Potenzial ist verrückt", fasst er seine Eindrücke zusammen.
Mit Doppellizenz zum Cupsieg
Ein Jahr jünger als Nordstrand ist Ellen Lundin. Die 17-Jährige spielt eigentlich beim zweitklassigen Lockerud Mariestad, kam aber mit einer Doppellizenz auch bei Pixbo zum Einsatz. In ihrem fünften Spiel für das Spitzenteam aus Göteborg hatte sie massgeblich Anteil am überraschenden Cupsieg gegen das vermeintlich unschlagbare Team Thorengruppen. „Sie ist unglaublich gut und hat alles, was eine Spielerin braucht. Ginge es nach mir, müsste sie bereits für das Nationalteam aufgeboten werden", sagte Pixbo-Manager Peter Runnestig nach dem Cupfinal. „Sie wird eine der besten Spielerinnen der Welt", ist auch Pixbo-Coach Jonas Gustafsson überzeugt.
IBK Lund stellte als Team die grösste Überraschung der Saison dar, wobei aus dem starken Kollektiv zwei Spielerinnen herausragten. Johanna Birgersson präsentierte sich als eine der besten Torhüterinnen der Liga und Emelie Rosenqvist stellte eine ständige Gefahr für die gegnerischen Schlussfrauen dar. Die 26-jährige Stürmerin sorgte bisher für die grössten Schlagzeilen, als sie letzte Saison bei einem Pauseninterview von einem Schmetterling „attackiert" wurde - in der aktuellen Spielzeit sorgte sie mit so vielen Treffern wie noch nie für Furore.
Im Fall von Hanna Nordstrand würde ein Aufgebot für die WM in Singapur im Dezember nicht erstaunen. Infrage kommen aber auch die Rönnby-Spielmacherin Saga Emtell, die energiegeladene Täby-Centerspielerin Vilma De Gysser und die Spätzünderin Sara Dahlström, die für Karlstad verteidigt. Allen drei Spielerinnen gelang diese Saison mit spektakulären Leistungen der Durchbruch.
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Inhalt
Kurznews
US-Girls nach Singapur, Kauppis gerissene Serie, die Sprintmedaille. Dazu wird gut gebrüllt.
Kleiner Conrad auf grosser Fahrt
Beim HCR und Levin Conrad geht es seit vier Jahren parallel aufwärts. Verein und Spieler sehnen sich nach einem Titel. Mit dem Einzug in den Playoff-Halbfinal ist das Ziel näher gerückt.
Trainerkarussell
Fünf UPL-Teams werden im Spätsommer mit einem neuen Trainer in die Saison gehen. Mindestens sieben Vereine setzen auf einen Schweizer Headcoach. Das einheimische Schaffen geniesst bei den Verantwortlichen wieder höhere Priorität.
Lukas Schüepp übernimmt Wiler-Ersigen.
Helden in Sporthosen
Eine Kolumne.
Tessiner Traum
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Cupfinals in Bern
Entthronte Titelträger, die grüne BEO-Wand als Highlight und die Stimmen der Sieger.
Die grüne BEO-Wand im Cupfinal.
Locker zum Schocker
UBN zeigte eine starke Qualifikation und holte in 20 Spielen stolze 47 Punkte, steht aber letztlich mit leeren Händen da. Die Enttäuschung ist im Moment riesig, die Ambitionen für die Zukunft bleiben aber gross.
Neues im Osten und Westen
Österreichs U19-Junioren überzeugen am Heimturnier und qualifizieren sich für die WM in Frederikshavn, nachdem sie vor zwei Jahren bereits über Umwege an die Titelkämpfe reisen durften. Frankreichs Frauen-Nationalteam hatte niemand auf dem Radar, doch die «Bleues» lösten das Ticket für Singapur.
Auswanderer
Die Heimat wegen dem Unihockey verlassen - was schon für Schweizer eine Challenge ist, haben zwei Deutsche und ein Philippiner geschafft. Wir haben an der WM in Zürich Flemming Kühl, Jakob Heins und Lucas Öijvall Perez kennengelernt.
Wenn das Einreisedatum in ein fremdes Land auf den Arm tättowiert wird, hat es was zu bedeuten.
Neue Gesichter
Albin Sjögren, Alexander Galante Carlsson, Emelie Wibron oder Wilma Johansson sind längst allen (Unihockey-)Kindern bekannt. In der aktuellen Saison spielte sich aber bereits die nächste Generation ins Rampenlicht.
Kolumne
Sophie A. Mock erinnert sich an legendäre Schiedsrichter.