Ausgabe 207, Januar 2024 - Saison 2023/2024
WaSa? Va bene!
Der 20-jährige Pablo Mariotti ist einer der hoffnungsvollsten jungen Schweizer Stürmer. Wird er in Zukunft von Verletzungen verschont, kann er national und international durchstarten. Mit schier unglaublichen Referenzen kam Pablo Mariotti im Sommer 2022 in St. Gallen an. 56 Tore in 28 Spielen waren dem jungen Tessiner in der NLB gelungen, exakt zwei Treffer pro Spiel - inklusive Playoffs. Mit 18 Jahren durfte er sich Ligatopskorer nennen, vor allen grossen Namen der damaligen Aufsteiger Thurgau und Basel. Drei Saisons bestritt Mariotti mit Ticino in der zweithöchsten Liga, nachdem er im Sommer 2019 direkt aus dem U16-Team in die NLB-Mannschaft befördert wurde. «Ich hatte das Glück, dass Trainer Luca Tomatis mir viel Vertrauen entgegenbrachte. So durfte ich von Anfang an von guten Mitspielern profitieren», erinnert er sich.
Artikel lesen
Leseproben zu dieser Ausgabe
Auf die Plätze, Gerig, los!
Isabelle Gerig reifte im Verlauf der letzten Jahre zu einer Führungsspielerin. In der Nati übernahm sie das Captain-Amt, die UPL dominiert sie mit drei Punkten pro Spiel. Die Trainings im OYM zahlen sich aus.
Artikel lesen
Trouvaillen
Vor 40 Jahren wurde in der Schweiz um den ersten Unihockey-Meisterpokal gespielt. Zum Jubiläum erinnern sich drei Zürcher Pioniere an Altpapier im Stockschaft, Tore auf Traktoren und eine Sprechstunde beim Stadtpräsidenten.
Artikel lesenVor 40 Jahren wurde in der Schweiz um den ersten Unihockey-Meisterpokal gespielt. Zum Jubiläum erinnern sich drei Zürcher Pioniere an Altpapier im Stockschaft, Tore auf Traktoren und eine Sprechstunde beim Stadtpräsidenten.
In den Anfängen des Unihockeysports war noch vieles erlaubt: Zum Beispiel ärmellose Trikots wie jenes des UHC Kloten oder eine Gartenblache als Tornetz. Im Geräteraum der Turnhalle Schluefweg in Kloten spielt sich am Sonntagmorgen des 10. Oktobers 1983 Ausserordentliches ab. Zwischen Matten, Malstäben und Medizinbällen gründen acht junge Burschen in einem Schnellverfahren den UHC Kloten. Der einzige Volljährige unter ihnen unterzeichnet als Präsident, und die Schweiz ist um einen Unihockeyverein reicher.
Eine neue Sportart erobert das Land. Der «Blick» schreibt Mitte der 80er-Jahre: «Unihockey? Was ist denn das schon wieder? Grundsätzlich Eishockey ohne Eis und Schlittschuhe. Man nehme: Ein normales Sporttenue, einen Plastik-Schläger, einen Plastik-Ball, zwei kleine Tore - und schon kanns losgehen.»
André Jaunin ist an der in allen Belangen nüchternen Gründungsversammlung im Geräteraum dabei. Der heute 56-Jährige erinnert sich, wie sie vor dem Training einfach die Statuten eines schon bestehenden Clubs abschreiben. «Den Vereinsstatus brauchten wir, weil wir an einem Turnier teilnehmen wollten. Allerdings wussten wir nicht so richtig, worum es dort eigentlich geht.» Die Klotener nehmen an, dass sie um einen Platz in der neu geplanten NLB spielen und staunen im Frühling 84 nicht schlecht, als sich ihre Mannschaft als Finalrundenzweite plötzlich in der höchsten Liga wiederfindet. Jaunin nennt den Aufstieg von damals «ein grosses Versehen». Weil die Jungs des UHC Kloten nun wissen wollen, was sie in der NLA erwartet, laden sie mit den Giants Kloten und dem HC Rychenberg Winterthur zwei Sparringspartner in die Schluefweghalle ein. Mit von der Partie ist an diesem Tag auch Felix Arbenz, Gründungsmitglied des HCR.
Drei Unihockey-Pioniere
Knapp 40 Jahre später treffen sich der Klotener Jaunin und der Winterthurer Arbenz am Schluefweg wieder. Mit dabei ist auch Dani Meier. Er hat den Pokal mitgebracht, mit dem Grün-Weiss Zürich 1983 zum ersten Schweizer Meister der Geschichte gekürt wurde. In der Luft hängt der Geruch von Gummi und Käsefuss, auf dem senfbraunen Boden zeugen farbige Striemen von den vergangenen Duellen. Mit ihrem aufrichtigen 80er-Jahre-Charme hat die fensterlose Halle bei den Pionieren leichtes Spiel. «Es ist alles wie damals», schwärmt Meier.
Noch während sich Meier umsieht, taucht Felix Arbenz buchstäblich in seinen Erinnerungsschatz ein. Begeistert wühlt er in einem grossen schwarzen Rollkoffer und fördert nacheinander Wimpel, verwaschene Trikots sowie drei Ordner mit alten Zeitungsartikeln, Turnierregeln und Matchtelegrammen zutage. Fürs Fotoshooting steigt der Winterthurer schliesslich Fuss voran in sein altes Traineroberteil. Der Reissverschluss klemmt. Die Jacke sei etwas in die Jahre gekommen, meint er entschuldigend. Im Gegensatz dazu sind die Erinnerungen von Felix Arbenz, André Jaunin und Dani Meier - einst sportliche Rivalen, heute in Freundschaft verbunden - noch so frisch, als wäre es gestern gewesen.
Den ganzen Text lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.
Inhalt
Kurznews
Kohonen wie Hyypiä, Scheissspiel in Aigle, Schnetzers unnötige Angst. Dazu wird gut gebrüllt.
WaSa? Va bene!
Der 20-jährige Pablo Mariotti ist einer der hoffnungsvollsten jungen Schweizer Stürmer. Wird er in Zukunft von Verletzungen verschont, kann er national und international durchstarten.
Topscorer Gala
Die Hallensportlerinnen und -sportler stürzten sich in festliche Gewänder, um auf sich auf ungewohntem Terrain feiern zu lassen. Die Mobiliar, Hauptsponsorin der vier grossen Hallensportarten, lud zum 10. Mal zur Topscorer-Gala.
Der SVWE an der Mobiliar Topscorer Gala auf ungewohntem Terrain.
Vitamin B hilft
Die Eichhörnchen wissen es - im Schnee sind Nüsse besonders schwierig zu finden. Ähnlich präsentiert sich die Lage auf dem winterlichen Transfermarkt.
Auf die Plätze
Isabelle Gerig reifte im Verlauf der letzten Jahre zu einer Führungsspielerin. In der Nati übernahm sie das Captain-Amt, die UPL dominiert sie mit drei Punkten pro Spiel. Die Trainings im OYM zahlen sich aus.
Pingpong
unihockey.ch nimmt es mit Lisa von Arx (Wizards) und Amos Coppe (U19-Nati) kurz persönlich.
Gründungszeit
Vor 40 Jahren wurde in der Schweiz um den ersten Unihockey-Meisterpokal gespielt. Zum Jubiläum erinnern sich drei Zürcher Pioniere an Altpapier im Stockschaft, Tore auf Traktoren und eine Sprechstunde beim Stadtpräsidenten.
Dani Meier, André Jaunin und Felix Arbenz schwelgen in Erinnerungen. (Bild: Raisa Durandi)
Schweizer WM-Bilanz
Nach 1997 und 2011 hat die Frauen-Nati zum dritten Mal eine WM-Medaille verpasst. Oscar Lundins Team erhielt vor allem nach dem Halbfinal gegen Schweden viel Zuspruch. Doch war der Final wirklich nahe?
Kein Ruhmesblatt
Stell dir vor, es ist WM - und keiner geht hin. Dieses von der Friedensbewegung abgekupferte Zitat galt für die Frauen-WM im letzten Dezember in Singapur. Mit Ausnahme des Finaltags.
Wenig Publikum an der Frauen-WM in Singapur. (Bild: IFF)
Training Days 2023
Ein Rückblick in Bildern.
Kolumne
Bürki oder Louis? Die Schweden haben es nicht so mit dem Föderalismus.
Das Spiel des Lebens
unihockey.ch bat Marine Klopfenstein, Frankreichs WM-Debüt in Singapur mit Schnappschüssen festzuhalten. Die Lausanner Medizinstudentin hat auf und neben dem Platz geliefert.
Frankreich genoss das erste WM-Abenteuer in Asien.
Möller trifft den Ton
Er ist kein Star, kein Veteran mit 15 SSL-Saisons auf dem Buckel, kein Routinier mit 400 Spielen für den gleichen Verein. Mullsjö-Verteidiger Simon Möller macht musikalisch auf sich aufmerksam.