10.
2012
168 schwarze Laupener Sekunden
Der UHC Laupen verliert auch sein zweites Heimspiel der neuen Saison und damit bereits zum dritten Mal in Serie. Die Zürcher Oberländer mussten sich denkbar knapp mit 7:8 den Gästen aus Davos geschlagen geben.
Nach zwei Niederlagen zum Start in die neue Saison stand der UHC Laupen vor seinem zweiten Heimspiel gegen die Iron Marmots aus Davos bereits unter Zugzwang, denn neben den Oberländern blieben nur die Gators Widnau ohne Punkte. Laupen begann defensiv und abwartend, so dass mehrheitlich die Bündner Gäste in Ballbesitz waren. Zwar resultierten daraus keine nennenswerten Chancen, aber als Ilmer etwas Platz vorfand, nutzte er diesen prompt und traf mit einem satten Weitschuss (4.). Nachdem beide Mannschaften je eine Überzahlmöglichkeit ausgelassen hatten, steigerten sich Gastgeber kontinuierlich und erarbeitete sich ein Chancenplus - der Lohn war Honeggers Ausgleich in der 17. Minute.
Das zweite Drittel stand ganz im Zeichen der Torhüter. Die beiden Mannschaften erhöhten das Tempo deutlich und öffneten ihr Spiel, so dass sich ein spannender Schlagabtausch entwickelte. Chancen ergaben sich dadurch im Minutentakt - es war den beiden Schlussmännern verdanken, dass es lange Zeit beim Unentschieden blieb. So viele Torchancen es gab, so viele Fouls wurden ausgeteilt und eingesteckt. Weil die Schiedsrichter es verpassten, rechtzeitig durch Strafen Gegensteuer zu geben, kam es in der Folge zu einigen hässlichen Aktionen auf beiden Seiten. Gerade als die Chancen der Gäste auf ein Tor scheinbar stiegen - Captain Grütter musste für zwei Minuten aussetzen - enteilten Keller und Miedzik. Kellers Pass fand zwar nicht seinen Sturmpartner, aber den Fuss eines Davoser Verteidigers: Eigentor und die erstmalige Führung. Dank der Ruhe Tschirkys blieb dieser Vorsprung bis zur Pause bestehen.
Was die beiden Teams in den ersten vierzig Minuten versäumten, holten sie im letzten Abschnitt nach. Ganze zwölf teilweise spektakuläre Tore wurden den Zuschauern geboten. Es zeugte von der Verunsicherung des Heimteams, wie schnell es auseinanderbrach, als es nach nur neunzehn Sekunden aufgrund einer Unaufmerksamkeit den Ausgleich hinnehmen musste. Davos nutzte in dieser Phase seine Chancen eiskalt aus. Gantenbein, Kangas und Steiger erhöhten innerhalb von 76 (!) Sekunden auf 2:5. Laupen war geschockt, aber dank Grütters Weitschuss nur vierzehn Sekunden später dennoch zu einer ersten Reaktion fähig. Es spricht für die Mannschaft, dass sie sich an diesem Punkt nicht ihrem Schicksal fügte, sondern an eine Wende glaubte. Während die Zürcher Oberländer hochkarätige Möglichkeiten ausliessen, zeigte sich Davos äusserst kaltblütig und münzte die sich bietenden Konterchancen in weitere Tore um, so dass die Partie beim Stand von 4:7 nach 55 Minuten entschieden schien.
Honegger mit seinem dritten Treffer sowie Miedzik etwas mehr als eine Minute vor Schluss konnten zwar zwei Mal bis auf ein Tor verkürzen, doch der Ausgleich wollte trotz bester Gelegenheiten nicht mehr gelingen.
Waren es vor Wochenfrist noch zwanzig schwache Minuten, so reichten heute sogar etwas mehr als zwei (schwarze) Minuten, um dem UHC Laupen die dritte Niederlage zuzufügen. Dies ist umso bitterer, als das die Mannschaft ihr bisher bestes Spiel ablieferte und den Davosern mindestens ebenbürtig war.
UHC Laupen ZH - I. M. Davos-Klosters 7:8 (1:1, 1:0, 5:7)
Sporthalle Elba, Wald ZH. - 51 Zuschauer. - SR Hohler/Koch.
Tore: 4. T. Ilmer (Nevrkla) 0:1. 17. Honegger (Frick) 1:1. 37. Eigentor 2:1.41. Gantenbein (Mathis) 2:2. 42. Kangas (T. Ilmer) 2:3. 43. Steiger (Laely) 2:4. 44. Laely (Kangas) 2:5. 44. Grütter (Miedzik) 3:5. 50. Honegger (Bühler) 4:5. 52. Steiger (Kangas) 4:6. 55. Wiedmer (Mathis) 4:7. 57. Grütter (Miedzik) 5:7. 58. Honegger (Grütter) 6:7. 59. Laely (Kangas) 6:8. 59. Miedzik (Honegger) 7:8.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Laupen ZH. 4mal 2 Minuten gegen I. M. Davos-Klosters.