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Pfanni gibt Spiel aus der Hand
Der UHC Pfannenstiel muss sich in einem intensiven und emotionsgeladenen Spitzenspiel trotz einer 2:0-Führung nach 40 Spielminuten letztendlich dem Leader Bülach Floorball mit 3:4 geschlagen geben und verpasst somit den Sprung an die Tabellenspitze.
Erster gegen Zweiter - Bülach Floorball gegen UHC Pfannenstiel, ein Duell das es seit jeher in sich hat. Die letzten fünf Duelle gewann Pfanni allesamt, jedoch waren alle Spiele stets eng und endeten mit maximal zwei Toren Unterschied. So war es auch heute, einfach mit dem besseren Ende für die Zürcher Unterländer.
Pfanni begann konzentriert und mit viel Ballbesitz. Die erste gute Chance hatte dann aber in der zweiten Minute Rickenbacher für die ohne die beiden Leistungsträger Hottinger und Schmid spielenden Bülacher, der seinen Schuss jedoch von Pfanni-Hüter Weber abgewehrt sah. Pfanni konnte in der Folge seinen Ballbesitz auch vermehrt zu guten Chancen nutzen. Eine erste hatte Bartenstein im Slot, der den Ball aber aus aussichtsreicher Position über das Tor zirkelte. Wenig später waren es Schläpfer, Hafner und Luchsinger, die aber allesamt am hervorragend aufgelegten Dürst im Bülacher Gehäuse scheiterten. Selbiges widerfuhr Nideröst (9.) und Kulmala (11.).
Die Bülacher konzentrierten sich vorerst auf eine saubere Defensive, setzten aber mit ihren überfallartigen Gegenstössen immer wieder Akzente. So hatte Bregenzer in der 12. Minute den Führungstreffer für die Bülacher auf dem Stock, der Ball zischte aber rechts am weiten Pfosten vorbei. In der 13. Minute war es dann wieder Pfanni, das dem Führungstreffer sehr nahekam. Luchsinger setzte in einer 1:1-Situation den Ball rechts am Tor vorbei und Bartenstein verpasste es eine wunderschöne Kombination in den Slot mit dem Tor zu krönen. Ab der 15. Spielminute kam dann auch das Heimteam zu einigen hochkarätigen Chancen. Weber konnte innerhalb von drei Minuten gegen Derungs (2x), Schmitter und Hofmann seine Klasse beweisen und sein Team vor einem Rückstand bewahren. Bis anhin war es den beiden Torhütern zu verdanken, dass dieses Spiel immer noch 0:0 stand. In der 19. Minute musste sich dann aber Dürst ein erstes Mal geschlagen geben. Gmür spielte auf der rechten Seite vertikal auf Luchsinger und dieser leitete mit viel Übersicht weiter auf die rechte Seite zum freistehenden Bartenstein, welcher keine Mühe hatte den 1:0-Führungstreffer für die Oberländer zu erzielen. Diese Führung war sicherlich auf Grund der Spielanteile im ersten Drittel verdient.
Der Start ins Mitteldrittel gelang dann den Einheimischen besser. In der 22. Minute war es Rickenbacher, der seinen Abschluss im Aussennetzt sah und wenig später parierte Weber den satten Schuss von Hofmann. Den nächsten Treffer konnten dann aber in der 28. Minute erneut die Gäste bejubeln. Hafner spielte den Pass kurz in den Slot zum angelaufenen Nideröst, welcher Dürst mit einem sehenswerten Lupfer zum 2:0 bezwang. Pfanni kontrollierte das Spiel jedoch gegen die eher passiv stehenden Bülacher weiterhin und konnte sich weitere gute Abschlussmöglichkeiten erarbeiten. Ernst verpasste eine halbhohe Vorlage von Chlebda knapp und anschliessend scheiterte der stark aufspielende Bartenstein zweimal am reaktionsschnellen Dürst. Zuerst parierte er einen Halbdistanzschuss und wenig später blieb er bei einem offenen Ball im Slot Herr der Lage. In der 36. Minute gab es dann zum ersten Mal richtig Aufregung nach einem heiklen Penaltyentscheid wegen hohem Stocks. Klingler lief für Bülach an, scheiterte aber am gut reagierenden Weber. Somit ging es mit einem Zweitore-Vorsprung für die Gäste in die Pause und Spannung war im letzten Drittel garantiert.
Bülach nahm die Challenge an und agierte nun vermehrt offensiver als noch in den erste beiden Dritteln. Dies sollte sich auszahlen. In der 43. Minute führte eine wunderbare Kombination über mehrere Stationen zum Anschlusstreffer. Klingler musste am weiten Pfosten die mustergültige Vorlage von Meier nur noch einschieben. Pfanni stellte kurze Zeit später auf zwei Linien um, um das Tempo ebenfalls zu erhöhen. Grosschancen blieben bis zur 50. Spielminute aus. In der 51. Minute war es dann Stutz, der den Ausgleich im Slot hauchdünn verpasste. Erfolgreicher war dann seine nächste Aktion knapp eine Minute später nach einem weitern Auswurf von Dürst düpierte er die Pfanni-Defensive und Torhüter Weber mit einem satten Handgelenkschuss und dem 2:2-Ausgleich. Das Momentum lag nun auf Bülacher Seite und dies nutzten sie eiskalt aus. 75 Sekunden später zappelte der Ball bereits wieder im Pfanni-Gehäuse. Ein Fehlpass in der Offensive führte zu einem Gegenstoss, der Derungs trocken zur erstmaligen Heimführung verwertete. Derungs war es auch, der wenig später ein weiteres Tor auf dem Stock hatte, aber im letzten Moment daran gehindert wurde - die Schiedsrichter entschieden dabei, dass die Intervention sauber war, wobei sich Pfanni auch nicht über einen Penaltypfiff hätte beklagen dürfen. Pfanni versuchte mit einem Time-Out und der Herausnahme des Torhüters in der Schlussphase das Spiel noch zu drehen. Die erste Möglichkeit hatte Hafner, der aber das offene Tor verpasste. Als wenig später Derungs einen 2:1-Situation mit Meier erfolgreich zum 4:2 abschloss war die Entscheidung zu Gunsten des Heimteams gefallen. Der Anschlusstreffer zehn Sekunden vor Schluss durch Luchsinger war nur noch Resultatkosmetik. Mit dem Spielende kam es noch zu einem leichten Handgemenge, dass die Schiedsrichter dazu bewog, sowohl Derungs als auch Bartenstein mit einer hart gepfiffenen Matchstrafe zu belegen.
Bülach konnte neben dem 4:3-Sieg auch den Qualifikationssieg feiern, der ihnen realistischerweise nicht mehr zu entreissen ist. Somit gehen die Gratulationen dafür ins Zürcher Unterland
Pfannenstiel zeigte über weite Strecken ein starkes Spiel, haderte aber etwas mit der eigenen Chancenauswertung. Verteidiger Scheuner dazu: «Es ist eine unnötige Niederlage, wir hatten den Gegner während 50 Minuten gut im Griff. Zwei gut ausgespielte Konter reichten aber für die Wende trotz klar weniger Spielanteil.» Auch Captain Hottinger war gleicher Meinung «Über alles gesehen, war es ein sehr gutes Spiel. Was wir uns vorwerfen müssen, ist die schwache Chancenauswertung, welche letztendlich den Unterschied ausgemacht hat.»
Für Pfanni geht es nun in den letzten beiden Qualifikationsspielen noch darum sich bestmöglich auf die Playoffs vorzubereiten. Ein nächster Prüfstein ist dabei der Tabellendritte Jona-Uznach Flames. Das Spiel findet am kommenden Freitagabend, 26.01.2024 um 20:00 Uhr in der Sporthalle Grünfeld in Jona statt.
Bülach Floorball - UHC Pfannenstiel 4:3 (0:1, 0:1, 4:1)
Sporthalle Hirslen, Bülach - 298 Zuschauer - SR: Müller / Stehli
Tore: 19. Bartenstein (Luchsinger) 0:1. 28. Nideröst (Hafner) 0:2. 43. Klingler (Meier) 1:2. 53. Stutz (Dürst) 2:2. 54. Derungs 3:2. 59. Derungs (Meier) 4:2. 60. Luchsinger (Bartenstein) 4:3.
Strafen: 1-mal 2 Minuten plus 2+2 Minuten plus Matchstrafe (Derungs), 0-mal 2 Minuten plus 2+2 Minuten plus Matchstrafe (Bartenstein) gegen UHC Pfannenstiel
Bülach Floorball: Dürst (Tor), Luise (Tor); Derungs, Dall'Oglio, D.Müller, Matzinger, Looser, Joller, Denzler, Rickenbacher, Stutz, Meier, Gisiger, Klingler, Cockerill, Hofmann, Bertschi, J.Gartmann, Schmitter, Bregenzer, Christen.
UHC Pfannenstiel: P.Weber (Tor), Edelmann (Ersatz); Scheuner, Hurni, Hafner, Nideröst, Schläpfe; Heierli, Gmür, Bartenstein, Suter, Luchsinger; Bier, Hottinger, Kulmala, Ernst, Chlebda; Bär.
Bemerkung: UHC Pfannenstiel ohne Schindele, Büsser, Feldmann, Forrer, Frischknecht, Schellenberg, Schüpbach, Spälti, Ushiu, M.Weber und Zumkehr. 35:36 P.Weber hält Penalty von Klingler. 56:40 Time-Out UHC Pfannenstiel. 56:40-60:00 UHC Pfannenstiel bei Ballbesitz ohne Torhüter. Best Player: Stutz (Bülach Floorball) und Heierli (UHC Pfannenstiel).