03.
2016
Der Tag der Wahrheit naht
Es harzt mit dem Prestigeprojekt: Auf dem Dach einer Gewerbehalle soll ein Unihockeystadion gebaut werden. Die zweite Frist ist abgelaufen, das Geld fehlt. Nun hat das Projektteam bis Ende Woche Zeit, das 5-Millionen-Vorhaben zu retten.
Am Stammtisch ist man der Realität wie so oft voraus: In der Dorfbeiz in Hasle wird seit Tagen erzählt, dass die geplante Unihockeyhalle nicht gebaut wird. Zur Erinnerung: Unternehmer Rudolf Buri wollte der UHV Skorpion Emmental und dem UHC Grünenmatt das Dach seiner im Bau befindlichen Gewerbehalle im Gebiet Dicki in Hasle für eine Unihockeyhalle mit Tribünen für 1000 Zuschauer zur Verfügung stellen. Die rund fünf Millionen Franken für das Unihockeycenter Emmental hätten die Sportvereine mit ihrem Projektteam selber auftreiben müssen. Die Geldsuche gestaltete sich jedoch schwierig. Ginge es nun nach dem Stammtisch, wäre das Projekt bereits gescheitert. Das stimmt aber nicht. Noch nicht.
Tatsache ist, dass Ende Februar eine zweite Frist von Unternehmer Buri abgelaufen ist, ohne dass der benötigte Millionenbetrag zugesichert gewesen wäre. Dennoch wollte Buri den Stecker noch nicht endgültig ziehen. Er hat dem Projektteam um Markus Sahli bis morgen Samstag Zeit eingeräumt, doch noch Investoren zu finden. «Danach ist aber wirklich Schluss», betont Buri. «Länger kann ich nicht warten. Ich muss die Finanzierung regeln und Rechnungen bezahlen.» Finden die Unihockeyaner in letzter Minute noch einen Geldgeber, muss dieser bis zum Wochenende bei Buri eine entsprechende Stellungnahme und Garantien abgeben. Für den Unternehmer steht fest: «Kommt die Unihockeyhalle nicht, werden wir die Fläche ganz anders nutzen.» Er denkt daran, sie anderweitig zu vermieten.
«So nahe dran wie noch nie»
Aufseiten der Unihockeyaner sagt Projektleiter Markus Sahli: «Letzten Freitag sind alle Parteien zusammengekommen. Dabei wurde festgestellt, dass die Abklärungen und die Rückmeldungen betreffend Gesamtfinanzierung noch nicht vollständig vorlagen.» Er habe sich davon überzeugen lassen, dass es noch eine echte Chance gibt, das 5-Millionen-Projekt zu stemmen. «Es laufen konkrete Gespräche mit potenziellen Investoren. So nahe dran wie jetzt waren wir noch nie», betont Sahli.
Über welche Summen mit den Investoren verhandelt wird, sagt der Projektleiter nicht. Er sagt nur: «Unsere Abklärungen haben jetzt die Zusicherung der Gesamtfinanzierung zum Inhalt.» Daraus lässt sich ableiten, dass die Unihockeyaner nicht mehr einen Geldgeber suchen, der «nur» eine Million Franken beisteuert, sondern dass es um einen höheren Betrag geht. Ursprünglich war geplant, dass ein Premiumsponsor 1 Million sprechen würde. Weitere 800'000 Franken hätten durch Goldsponsoren, 200'000 durch Silber- und Bronzesponsoren sowie eine Million aus dem Lotteriefonds in das Projekt fliessen sollen. Die restlichen zwei Millionen hätten Banken aufwerfen sollen.
Es bleibt den Unihockeyanern noch ein Tag, um das Spiel noch zu gewinnen.
Zeitungsbericht "Berner Zeitung"