09.
2015
Saisonstart auf dem Kleinfeld
Am Wochenende beginnt auch bei der 1. Liga Kleinfeld die Meisterschaft wieder. Hier die grosse Vorschau unseres Kleinfeldspezialisten Martin Keller.
Silly-Season zum ersten, zum zweiten, ...zum x-ten, zum x+1. Mal. Während es auf dem Grossfeld in der Gerüchteküche brodelt und die Transferticker heiss laufen, ist es vor der Saison in der Kleinfeld-Fraktion eher ruhig. Zudem verhalten sich die Verantwortlichen bezüglich Neuzuzüge eher bedeckt, um bei Saisonbeginn die Gegner überraschen zu können. Inwieweit diese Strategie erfolgreich ist, wird sich schon bald zeigen. Immerhin konnte bei den Vorbereitungsturnieren festgestellt werden, dass sich die Kader zumindest bei den «Big Four», also Kappelen, Gossau und Cazis, nur marginal verändert haben.
Die spektakulärsten Zuzüge meldet Schweizermeister Kappelen, das mit Sandro Bieli und Michael Rufener zwei spektakuläre Transfer tätigte und damit seine Ambitionen klar anmeldet. Das Ziel der Kappeler kann nur Titelverteidigung heissen. Dass sie bereit sind, haben sie am wichtigsten Vorbereitungsturnier, dem Raiffeisencup, gezeigt, welchen sie auf dem hervorragenden zweiten Platz beendeten.
Rekordmeister UHCevi Gossau trat an der Transferfront nicht in Erscheinung. Die kommenden Saison ist gemäss Trainer Vollenweider eine Übergangssaison, in welcher vor allem der Nachwuchs mehr Verantwortung übernehmen soll. Auf die Saisonziele angesprochen, erhält man die Auskunft, dass man bei der Silvesterfeier noch in beiden Wettbewerben dabei sein wolle. Auch wenn sich Gossau hier in Understatement übt, wäre ein Verpassen der Playoffs eine Riesensensation.
Auch Blau-Gelb Cazis setzt auf den Nachwuchs, aber die Ziele sind deutlich ehrgeiziger als bei den Zürchern. Nachdem in den vergangenen Jahren nur wenig zu einem Titel gefehlt hatte, möchten die Cazner in dieser Saison endlich einmal zuoberst stehen. Mindestens der Anfang ist geglückt, indem Blau-Gelb den Bündner Cup gewinnen konnte.
Beim Vierten im Bunde der «Big-Four», Lengnau, sind einige Wechsel zu verzeichnen. Den Abgängen Julian Müller (zurück zu GC), Roger Felder, Remo und Roger Spaltenstein sowie Karl Laube stehen die Zuzüge von Matthias Rohner von Wild-Goose Gansingen und Fabian Moser von Baden-Birmensdorf gegenüber, um nur die Wichtigsten zu nennen. Die Substanz konnte aber erhalten werden, so dass den Lengnauern auch in der kommenden Saison zumindest die Playoff-Halbfinals zugetraut werden.
Weitere Playoff-Anwärter, für die allerdings das Überstehen der Viertelfinals bereits einer Überraschung gleichkäme, sind Unterkulm, Gansingen, Nuglar, die Berner Hurricanes und Blumenstein. Letztere dürften aber durch die Abgänge von Bieli und Rufener eher Mühe haben und es würde nicht überraschen, wenn dadurch die Canes, die sich einmal mehr nur auf den Cup konzentrieren werden, doch noch in die Playoffs stolpern würden.
Wild Goose Gansingen, das nach dem Erreichen der Playoffs 2013 und 2014 in der vergangenen Saison aussen vor blieb, will es dieses Mal wieder packen. Ein geheimnisvoller Neuzugang mit Offensivqualitäten, an dem man noch viel Freude haben würde, soll die Reihen der Gänse verstärken. Auch von Nuglar United wird die Playoff-Qualifikation erwartet. Solange die Knipser Tanner, Meier und Kurtesi ihre Visiere richtig justiert haben, wird dieses Ziel auch zweifelsfrei erreicht werden können.
Die Tigersharks aus Unterkulm wollen ihre Playoff-Qualifikation der letzten Saison trotz einiger Wechsel wiederholen. Ein Handicap stellen aber die Kreuzbandrisse der Leistungsträger Dominik Hunziker und Pascal Moser dar. Zudem tritt Orlando kürzer, der nur noch für die zweite Mannschaft zur Verfügung steht. Die Verantwortlichen hoffen jedoch, dass mit den Zuzügen von Giovanni Geiser und Timo Müller die Abgänge kompensiert werden können.
Kaum Wechsel vermeldet der UHC Mümliswil und genau deshalb wird diese Mannschaft gefährlich sein. Die Playoff-Qualifikation wird problemlos gelingen und dann hoffen die Mümliswiler, dass sie nicht auf Angstgegner Gossau treffen. Diese Strategie funktionierte zwar letztes Jahr, gegen Lengnau konnte sich Mümliswil dann doch nicht durchsetzen.
Sollte eine oben nicht aufgeführte Mannschaft die Qualifikation für die Playoffs schaffen, wäre das eine Sensation. Für Zuzwil-Wuppenau und Floorball Köniz IV wird der Kampf gegen den Abstieg bald kein Thema mehr sein. Dahinter werden sich Wehntal/Regensdorf, Castle Stars Trin, STV Kappel und Flamatt einreihen. Die Neulinge Ramba Zamba Merenschwand, Tar Heels Uznach, Krauchthal und Tafers-Schmitten haben natürlich genau diese Teams im Fokus, um den einen oder anderen Punkt für den Klassenerhalt abzuzwacken. Einfach wird es nicht sein, aber lassen wir uns überraschen.
Experte? 85.3.95.136
17. 09. 2015