06.
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2019
NLB Frauen | Autor: "Walliser Bote"

Vom Virus befallen

Heute ist fast vergessen gegangen, dass die Visper Lions bei der Gründung von Swiss Unihockey beteiligt gewesen waren. Wie kam es eigentlich dazu? Anlässlich des 30-Jahres-Jubiläums hat der "Walliser Bote" einen Blick zurückgeworfen.

Vom Virus befallen Zu Ehren des 30-Jahresjubiläums gastierten die Unihockey Tigers und der UHC Thun in Visp für ein Gala-Spiel. (Bild: rro)

Mit einem NLA-Spiel zwischen dem Schweizer Cupsieger Tigers Langnau und Thun, dem 30. Visper Unihockeyturnier und einem Partyabend feierten die Lions über Auffahrt ihren 35. Geburtstag. Dabei kam im Team der Thuner erstmals auch der junge Oberwalliser Flavio Pfaffen zum Einsatz. Zusammen mit Jan Burgener und Luca Ritz (beide Thun U21) sowie Jelena Zurbriggen (Förderkader Berner Oberland) und Hannah Soltermann (Team Berner Oberland U21) bildet er das Oberwalliser Quintett im Vorhof zur NLA. Sandrine Eggel gehört beim Team BEO in der höchsten Liga mittlerweile zur Stammkraft.

Allmählich sind auch im Unihockey die Auswirkungen der NEAT-Öffnung (und der intensiven Klubarbeit) zu erkennen. Hinter dem sperrigen Namen ZUBEO steht nämlich die Zusammenarbeit diverser Klubs im Berner Oberland, um in der Region Spitzenunihockey zu ermöglichen. So sind in derselben Kategorie U14 Knaben/ U17 Mädchen beispielsweise Spielgemeinschaften möglich. Ein Klub, der in diesem Pool mitmacht, sind die Visper Lions.

An der Jubiläumsfeier treffen wir Walter Juon. Kein Zufall, denn er gehört zu den Pionieren des Unihockeys im Oberwallis. «Als wir von dieser neuen Sportart Wind bekamen, waren wir sofort vom Virus befallen», blickt er auf die 80er. Das Thema hätte sie in der Freizeit und am Arbeitsplatz beschäftigt. Mit dabei war in jener Frühphase auch Klaus Regniet. Zu den Gründungsmitgliedern und zur ersten Mannschaft gehörten: Gabriel Gretz, Christian Jerjen, Walter Juon, Georg und Kilian Karlen, Andreas Maurer, Urs Meichtry, Marcel Millius, David Studer, Lothar Studer, Odilo Venetz, Didier Viotti und Christoph Walker.

Das ist insofern interessant, weil die Visper Lions bereits 1984 gegründet worden sind. Es war der erste Unihockeyklub im Wallis, der schweizerische Verband wurde erst 1985 ins Leben gerufen. Bis dahin war die Sportart eine Untersektion des Landhockeyverbandes gewesen. An der legendären DV in der Innerschweiz stand die Unihockeyfraktion auf und verliess den Saal, um in einem anderen Restaurant den eigenen Verband zu gründen. Mit dabei auch die Oberwalliser. So stand der erste Lions-Präsident German Fux laut Juon auch im ersten nationalen Vorstand.

0:20? Kein Problem!
Juon und Co. bestellten Unterlagen über den neuen Sport, sie fertigten selber Tore aus Metall an, sie informierten sich hier und dort und wichen erst mal nach Ausserberg, Niedergesteln oder Törbel aus, weil die Hallen in Visp bereits mit den anderen Sportarten ausgebucht waren. «Wir fanden im Zusammenhang mit diesem Sport alles cool. Es war fast wie die Entdeckung von Neuland», meint er. Auch von den ersten PlauschspielResultaten wie 0:20 oder 1:14 liessen sie sich nicht entmutigen.

Der erste Kontakt Juons mit dem neuen Sport war ein Fernsehbeitrag über Rolf Wiedmer. Der Berner Sport- und Turnlehrer gilt als Vater des Unihockeys in der Schweiz. Entstanden ist der Sport in den 50ern in den USA, als junge Leute in einer Halle mit Plastikstöcken und am Anfang mit einer Plastikscheibe gespielt hatten. Das erste Turnier fand in Michigan statt. In den 70ern nahm die Idee in Europa zuerst Schweden auf. Wiedmer war es auch, der in Anlehnung an Unihoc, den Hersteller von Floorball-Ausstattungsmaterial, die schweizerische Bezeichnung Unihockey erfand. International redet man von Floorball.

Weil das Unihockey-Feld damals noch weitgehend brach lag, spielten auch die Visper Lions bis 1990 in der NLA. Danach folgte der Abstieg bis in die 3. Liga. An der Rückkehr des Herrenteams in die 2. Liga ist man zuletzt mehrmals gescheitert. Dafür ist dem Damenteam in diesem Jahr mit der Promotion in die NLB ein Coup gelungen. Patrick Eggel, damals NLA-Spieler und heute Trainer bei den Lions: «Das Niveau bei den Herren ist enorm gestiegen. Würden sich Visp und NatersBrig zu einem Team Oberwallis zusammenschliessen, läge mittelfristig 1. Liga drin. Für mehr würde es schwierig, auch weil die Besten jeweils wegziehen.» Eggel meint, um höher spielen zu wollen, müsste man zusammenarbeiten. «In Graubünden», so Eggel, «gab es früher drei NLA-Teams. Sie fusionierten zu Chur Unihockey und sind heute mit einer Mannschaft weiterhin in der NLA.»

Früher gab es tatsächlich die Idee einer Fusion, Visp sagte Ja, Naters-Brig Nein. Die zwei Klubs sind die einzigen im Oberwallis, die bei Swiss Uniho
ckey angeschlossen sind, bloss Visp spielt auf dem Grossfeld. Übrigens: Naters-Brig wurde 1985 gegründet.

Direkt nach Fussball
An der 35-Jahr-Feier begegnen wir auch Hans Hirschi. Er ist beim nationalen Verband der Leiter der Region Bern/Oberwallis. Er sagt: «Mit 33 000 Lizenzierten sind wir nach Fussball der zweitgrösste Verband der Schweiz. Dass das Fernsehen immer mehr Unihockey bringt, hilft uns natürlich enorm. Die wichtigste Basisarbeit aber machen Vereine wie die Visper Lions.»

Diverse Spiele, etwa die Superfinale der Herren und Damen, werden mittlerweile von 3000 bis 7000 Zuschauern besucht. Das Fernsehen überträgt diese seit nunmehr vier Jahren live. Ab 2019/20 wird jeweils ein Playoff-Spiel direkt gesendet. Laut Hirschi spielen sogar rund 130 000 Schweizerinnen und Schweizer Unihockey, die jedoch an keinem Ligabetrieb teilnehmen würden. Darunter fallen etwa regionale Meisterschaften wie die Oberwalliser Unihockey-Meisterschaften OUM. Zum Vergleich: Schweden gibt insgesamt 400 000 an, davon 130 000 Lizenzierte.

Dementsprechend ehrgeizige Ziele verfolgt Swiss Unihockey. 2028 sollen die Herren Olympiasieger werden. Der Haken dabei: Floorball ist (noch?) nicht olympisch.

Quelle: "Walliser Bote", von Roman Lareida

Weitere Impressionen und Audiointerviews mit Flavio Pfaffen und Matthias Gafner gibt's --> hier

 

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1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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