03.
2012
Aergeras Sieg im Playoffkrimi
Das erste Spiel der Best-of-5-Serie gegen den UHC Thun konnte nach über 80 Minuten schlussendlich im Penaltyschiessen von Aergera Giffers 5:4 gewonnen werden. Die Partie bot alles, was man sich von einem Playoff-Halbfinal wünscht.
Das Team um Jan Jungo und Sascha Kolly startete einmal mehr hektisch und fehlerhaft in die Partie. Nach etwas mehr als vier Minuten lag man bereits mit 0-2 in Rückstand. Doch als zweitplatziertes Team der Meisterschaft mit dem Heimvorteil und den zahlreichen Fans im Rücken (368 Zuschauer! ) war dies noch kein Grund zur Beunruhigung. Gegen eben dieses Thun war Aergera in der Qualifikation schon mehrmals in Rückstand. Keine Minute später traff Carmen Bapst nach einem herrlichen Zuspiel von Rachele Berti zum 1:2 Anschlusstreffer. Dank der souverän spielenden Aergera-Torfrau Patricia Roux konnte dieses noch nicht überzeugende erste Drittel ohne weiteres Gegentor überstanden werden.
Mehr Agressivität in der eigenen Zone und mehr Ruhe beim Spielaufbau wurden gefordert. Und natürlich mehr Tore. Aergera wollte nach Erreichen der Playoffs die Ungeschlagenheit in Giffers bewahren. Nadine Dietrich fasste sich ein Herz und traff bereits nach 50 Sekunden im Mitteldrittel zum Ausgleich. Das Spiel der Freiburgerinnen wurde deutlich besser und oft fehlten nur wenige Zentimeter zum Führungstreffer. Als dann Isabelle Schwab in der 36. Minute zur erstmaligen Führung traff, tobte die Halle. Doch die Gegnerinnen aus Bern hielten weiterhin gut dagegen und man spührte, dass sie sich noch lange nicht geschlagen gaben. Auch die Senslerin Roux konnte sich noch nicht über zuwenig Arbeit beklagen.
Das Schlussdrittel sollte die Entscheidung bringen, oder doch nicht? Spannende Zweikämpfe und ein ausgeglichenes Spiel prägten die Endphase. Zehn Minuten vor Schluss waren es wiederum die Thunerinnen die mit einem Tor führten. Einmal mehr war man auf Seiten der Senslerinnen gezwungen, die Torhüterin durch eine sechste Feldspielerin zu ersetzen. Das kannte Aergera bereits gut und spielte dies auch ebenso souverän. Nach einigen guten Abschlüssen war es schliesslich Martina Buri die auf Pass von Martina Feller kurz vor Schluss zum 4:4 einschob.
Nach diesen bereits sehr kräfteraubenden 60 Minuten wurde also eine maximal zwanzigminütige Verlängerung angepfiffen. In dieser überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem überharten Körpereinsatz erhielt Nadine "Heins" Dietrich eine Fünfminutenstrafe und machte ihrer Rückennummer alle Ehre. Diese schadlos überstanden durften sogleich die Freiburgerinnen mit einer Frau mehr antretten. Doch keine Minute später musste schon die nächste Giffersnerin auf die Strafbank. Nach der Hälfte der gespielten Verlängerung wurde ein erstes Mal komplett gespielt auf beiden Seiten. Der Siegeswille und der starke Teamspirit der Aergerafrauen war bis in die hintersten Reihen spürbar. Nur die Kräfte liessen bei beiden Teams mehr und mehr nach. Ein weiters Powerplay des Heimteams fünf Minuten vor Ende war dramatisch: 2 Tore wurden aberkannt wegen Torraumvergehen und Carmen Bapst traff bei einem ihrer entschlossenen Abschlüsse nur den Pfosten.
Das erste Spiel in diesem erwartet engen Playoffhalbfinalduell musste also im Penaltyschiessen entschieden werden. Dank den Toren von Buri, Dietrich und Weibel und der drei Glanzparaden von Roux durfte verdient das Heimteam jubeln. Auch wenn Thun den besseren Start erwischte und Aergera immernoch Mühe hatte mit diesem bekannten Gegner, war doch die Aufholjagd und der unbändige Siegeswille der Freiburgerinnen zum Schluss stärker.
Dass diese Serie noch lange nicht entschieden ist und am nächsten Samstag alles wieder bei Null beginnt, wissen alle Beteiligten. Man darf gepannt sein was die Doppelrunde vom nächsten Wochenende bringt ( Samstag, 10. März um 15 Uhr in Thun / Sonntag, 11. März um 17 Uhr Sporthalle Giffers) - die Entscheidung?
Aergera Giffers-Marly - UHC Thun 5:4 n.P. (1:2, 2:0, 1:2, 0:0, 1:0)
Sporthalle Giffers. - 368 Zuschauer. - SR Boss/Hottiger.
Tore: 4. Pena (Marti) 0:1. 5. Bleuer 0:2. 6. Bapst (Berti) 1:2. 21. Dietrich 2:2. 36. Schwab 3:2. 46. Brigitte Liechti (Bleuer) 3:3. 50. Pena (Rossel) 3:4. 59. Buri (Feller) 4:4.
Penaltyschiessen: Regula Liechti trifft 0:1. Buri trifft 1:1. Marti verschiesst. Bapst verschiesst. Pena trifft 1:2. Dietrich trifft 2:2. Ramseier verschiesst. Weibel trifft 3:2. Franziska Liechti verschiesst. Sturny trifft 4:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (Dietrich) gegen Aergera Giffers-Marly. 3mal 2 Minuten gegen UHC Thun.
Aergera: Roux; Wyder, Jungo, Bapst, Berti, Sturny; Baeriswyl, Dietrich, Buri, Vonlanthen, Feller, Schwab, De Roche, Weibel, Sinzig, Brügger
Bemerkungen: Aergera ohne Lauper, Schürch, Stähli, Hofmann (abwesend), Ruffieux (rekonvaleszent)