03.
2006
Männer NLB: Misslungene Playoff-Hauptprobe
Wie man den Einsatz eines Ersatzblockes anstelle der ersten Linie mit den beiden schwedischen Aushängeschildern Hedlund und Dahlgren zu Beginn des zweiten Drittels auch nennen mag – der Versuch ist gründlich misslungen. Die Auswirkungen waren jedenfalls verherrend. Als der Spuck vorbei war, lag Lok Reinach mit 1:4 in Rückstand und auch die grössten Optimisten glaubten angesichts des eher harmlosen Auftritts der Platzherren nicht mehr daran, dass sich an der Punkteverteilung noch etwas ändern würde.
Dabei begann das Spiel zunächst noch recht ansehnlich. Auf beiden Seiten lief der Ball mit Tempo, die Schiedsrichter hatten die Partie im Griff und es gab auch nicht viele Unterbrechungen des Spielflusses. Bei Lok machte man allerdings wieder einmal eine Abschlussschwäche aus, entweder misslang der Torschuss oder das letzte Zuspiel vors Tor verpasste den Empfänger. So war es nicht mehr als verwunderlich, dass der 1:1-Ausgleichstreffer nach 11 Minuten durch eine feine Einzelleistung Heinigers zu Stande kam. Zwei Minuten zuvor brachte der Tscheche Michal Rybka, zweifelsohne der beste Mann auf dem Platz an diesem Sonntagnachmittag, die Thuner mit 0:1 in Führung. In der Folge sahen die Zuschauer eine zwar optisch ansprechende, aber eher unspektakuläre Spielphase. Nach der ersten Drittelspause dann folgten die fatalen vier Minuten zwischen der 24. und 28.Minute, als die Gäste zum 1:4 davonzogen. Im letzten Drittel vermisste man über lange Strecken ein Aufbäumen Loks, auch nach dem 2:4-Anschlusstreffer des überzeugenden Allamands, selbst gar eine erste Ueberzahlsituation konnte nicht genutzt werden, Hafner versuchte es zwei Mal. Im Gegensatz zu Dahlgrens verschossenen Penalty im zweiten Drittel machte es Gerber besser und bezwang einen eher durchschnittlichen Cazzato in der 53.Minute per Strafstoss zum 2:5. Erst jetzt reagierten die Reinacher: Hafner, einmal mehr mit einem soliden Auftritt, traf im zweiten Versuch zum 3:5, dann scheiterte zunächst Allamand und eine Strafe gegen Dahlgren unterbrach vorerst die Bemühungen, doch nach überstandenen Unterzahlspiel verkürzte Schnidrig in der 59. Minute zum 4:5. Die letzten eineinviertel Minuten reichten dann nicht mehr zum Ausgleich, auch nicht mehr, als Torhüter Cazzatos durch einen sechsten Feldspieler ersetzt wurde.
Eines steht fest: Mit Auftritten wie in den beiden letzten Spielen wird es für Lok Reinach auch gegen des Kellerkind der NLA, Kloten-Bülach Jets, keinen Spaziergang geben in den Playoffs. Die Mannschaft von Trainer Beat Schneckenburger hat zweifelsohne das Potential, die in zwei Wochen beginnende best-of-three- Serie für sich zu entschieden, dafür müssen aber bessere Leistungen abgerufen werden.
Lok Reinach – UHC Thun 4:5 (1:1, 0:3, 3:1)
Pfrundmatthalle, Reinach - 185 Zuschauer
SR: Moser / Brugger
Tore: 9.Rybka (Kunz) 0:1, 11.Heiniger 1:1, 24.Rybka (Wettstein) 1:2, 26.Wettstein (Rybka) 1:3, 28.Kneer (Wüthrich) 1:4, 48.Allamand (Schnidrig) 2:4, 53.Gerber (Penalty, Ausschluss Schnidrig) 2:5, 54.Hafner (Hedlund) 3:5, 59.Schnidrig (Dahlgren) 4:5
Strafen: Reinach 3x2', Thun 2x2'
Reinach: Cazzato; Schnidrig, Hafner, Rickenbach, Binder, Kaufmann; Dahlgren, Dätwyler, von Arx, Hedlund, Heiniger, Huser, Schmutz, Wyder, Allamand
Thun: Jaun; Jünzli, Müller, Burger, Pesenti, Wüst, Gerber; Rybka, Kunz, Wettstein, Kneer, Wüthrich
Bemerkungen: 59.Time-out Reinach