01.
2011
Zittersieg zum Ausgleich
Als Alexander Lussi in der 36. Minute in Unterzahl das 4:3 für die Bern Capitals schoss, schien die nächste Playoff-Pleite für den UHCS nah. Via Fuss des zurück eilenden Martin Sauters traf Lussi. Es war erst der dritte Berner Schuss im Mitteldrittel. Allein das Gesicht Sauters sprach Bände. "Das darf doch nicht wahr sein", raunte es auch auf der Sarganserländer Bank. Die Stimmung war am Tiefpunkt angelangt.
Eine gute halbe Stunde durfte Routinier Sauter aber strahlen. Mit viel Herz und Wille hatten die UHCS-Akteure die Partie noch gekehrt. Sauter traf in der 45. Minute nach einem Schuss von Fabian Disch. Zwei Minuten später war es umgekehrt: Sauter auf Disch - und erstmals führten die Sarganserländer im zweiten Playoff-Viertelfinale. Die 5:4-Führung gaben sie nicht mehr preis. Auch wenn es in der Schlussphase noch ein paar Mal sehr hektisch wurde.
Viele Strafen
Die Freude über den 1:1-Ausgleich wurde zusätzlich noch mit der nachträglichen Übergabe des Pokals für den Qualisieg versüsst. Wer allerdings den ersten und wer den letzten Rang nach der Qualifkation belegt hat, wäre für Aussenstehende am Samstag nicht ersichtlich gewesen. Zentnerschwer schien die Last auf den Sarganserländer Schultern zu sein. Kein Vergleich mehr zu den Spielen in der Qualifikation. Der klebrige Boden in Köniz tat sein Übriges dazu.
Bereits nach gut zwei Minuten nahm das Unheil seinen Lauf. Nach einem Fehlpass in der UHCS-Abwehr bediente Lussi seinen Sturmkollegen Simon Stettler und schon führte Bern 1:0. Jim Giger konnte kurz danach zwar ausgleichen (4.), doch nach zwei Überzahltoren (11./13.) führten die Berner mit 3:1. Vor der Pause verkürzte Mario Gamma mit einem Schlenzer zum wichtigen 3:2-Anschlusstreffer.
Charakter bewiesen
Die vielen Strafen, in einem eigentlich nicht überharten Spiel, spielten weiterhin eine wichtige Rolle. Die dritte Überzahl-Möglichkeit nutzte Sauter endlich zum 3:3-Ausgleich (25.). Der eingangs beschriebene Shorthander zum 4:3 (36.) blieb glücklicherweise der letzte Berner Treffer. Eine weitere Strafe konnten die nervösen Sarganserländer nicht mehr ausnutzen. Genau so wenig, wie die Gastgeber im Schlussabschnitt.
Etliche "Steinbrocken" der Erleichterung fielen nach Spielschluss hinter der Sarganserländer Bank zu Boden. Die Floskel "In den Playoffs gelten andere Gesetze" gilt auch in dieser Viertelfinal-Serie. Dass die Sarganserländer aber auch mit sehr, sehr schwierigen Situationen umgehen können, haben sie am Samstag bewiesen. Dies dürfte, trotz der teilweise schwachen Vorstellung, die wichtigste Erkenntnis sein. Für Spannung vor dem nächsten Auswärtsspiel am 13. Februar ist gesorgt.
Bern Capitals - Sarganserland 4:5 (3:2, 1:1, 0:2)
Lerbermatt Köniz. - 110 Zuschauer. - SR: Stalder/Zähnler.
Tore: 3. (2:20) Stettler (Lussi) 1:0. 4. (3:58) Giger (Gamma) 1:1. 11. Kilchenmann (Lüthy/Ausschluss Sturzenegger) 2:1. 13. Ming (Kilchenmann/Ausschluss Adrian Altherr) 3:1. 16. Gamma (Britt) 3:2. 25. Sauter (Gamma/Ausschluss Neyer) 3:3. 36. Lussi (Stettler/Ausschluss Farine!) 4:3. 45. Sauter (Disch) 4:4. 47. Disch (Sauter) 4:5.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Bern Capitals. 3-mal 2 Minuten gegen UHC Sarganserland. Sarganserland: Vetsch; Disch, Sturzenegger; Britt, Samuel Altherr; Giger, Pfiffner, Gamma; Sauter, Emanuel Furger, Good; Kohler, Adrian Altherr, Remo Furger.
Bemerkungen: Sarganserland ohne De Coi (abwesend), Grass (verletzt). - 58. Timeout Bern.