01.
2015
Zürisee gelingt der Coup
Dank sechs Punkten in zwei Spielen überholen die Zürcher die letzten Konkurrenten um die begehrten Plätze und stehen in den Playoffs.
Es ist ein eher seltenes Ereignis, wenn sich mehr als 20 Seelen an einem Sonntagabend bei einem Zürisee-Match im Farlifang zu Zumikon verlieren. Doch die Kulisse - Zürisee gegen Floorball Thurgau - sowie die spannende Tabellensituation lockten neben angespannten Müttern, stolzen Vätern und aufgeregten Freundinnen gleich mehrere Zürisee-Legenden an. Da waren die ehemaligen Trainer Alex Schmid und Marc Brändli und die langjährigen Stützen Thomas Rauber, Martin Oesch und Constantin Schrafl, die sich die letzte Chance der Zürcher auf die Playoff-Qualifikation nicht entgehen lassen wollten. Ihr Kommen sollten sie nicht bereuen müssen, denn die Affiche hielt, was sie versprach.
Dass es überhaupt zum sonntäglichen Showdown kam, hatten die Zürcher Reto Ursprung zu verdanken. Der Zürisee-Goalie hatte beim 5:1-Auswärtssieg bei Langenthal Unihockey am Samstagabend die gegnerischen Stürmer zur Verzweiflung getrieben und damit die Playoff-Chancen der Seebuben erst am Leben erhalten.
Doch trotz der mühselig erkämpften drei Punkte gegen das Tabellenschlusslicht Langenthal war am Sonntag aufgrund der Tabellensituation ein weiterer Erfolg gegen Angstgegner Thurgau von Nöten. Zudem musste einer der direkten Konkurrenten - Zug oder Sarganserland - verlieren. Beide Bedingungen wurden letztendlich mit Ach und Krach erfüllt. Während Sarganserland eine Zwei-Tore-Führung verspielte und zum Schluss 4:8 gegen Eggiwil verlor, gelang Zürisee ein 5:3-Sieg gegen das favorisierte Thurgau. Dabei fiel das Game-Winning-Goal erst drei Minuten vor Schluss, als Timothy Parsons auf Pass von Raphael Graf zum umjubelten 4:3 traf. Wenig später machte Captain Cyrill Hänggi im Powerplay alles klar, indem er einen Pass von Jonas Racine verwertete. Es folgte via Speaker die Bekanntgabe des Sarganserland-Resultats und darauf erlöste Jubelschreie.
Stellvertretend für die überschwänglichen Zürcher liess die Trainerlegende Alex Schmid verlauten: "Diese Truppe kann sich auf dem Weg in die NLA nur noch selber schlagen." Etwas realistischer, jedoch nicht minder euphorisch ordnete Trainer Pascal Sigg das Resultat ein: "Das ist zweifellos der grösste Erfolg in meiner noch jungen Trainerkarriere. Jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren. Jeder weitere Sieg, der noch kommt, ist ein Bonus." Mit der angekündigten Rückkehr von gestandenen Spielern wie Markus Sutter, Simon Eggenberger, Roland Zimmermann, Patrick Pulfer und Romeo Staub gewinnt das Zürisee-Kader noch weiter an Qualität und wird damit zu einem unangenehmen Gegner.
Zürisee Unihockey ZKH - Thurgau 5:3 (2:0, 0:2, 3:1)
Farlifang, Zumikon. - 101 Zuschauer. - SR Britschgi/Gasser.
Tore: 16. Hartmann (Racine) 1:0. 17. Fischer (Scherrer) 2:0. 27. Altwegg L. (Oilinki) 2:1. 39. Königshofer (Oilinki) 2:2. 46. Hartmann (Scherrer) 3:2. 47. Puustinen (Früh) 3:3. 57. Parsons (Graf) 4:3. 60. (59:37) Hänggi (Racine) 5:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zürisee Unihockey ZKH. 1mal 2 Minuten gegen Floorball Thurgau.
Zürisee Unihockey: Frank; Krienbühl, Länzlinger; Hartmann, Racine, Kohli; N. Scherrer, Hänggi; Meuli, Parsons, Fischer; Temperli, Hodgskin; Werner, Graf, Zimmermann; Manser, Imperatori.
Bemerkungen: Zürisee ohne Pulfer, Sutter, Eggenberger, Staub, R. Scherrer (alle verletzt), de Ruiter (abwesend).