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Kistler: «Der letzte Funke fehlte noch»
Noemi Kistler stand gestern mit Zug United zum ersten Mal im Superfinal, nachdem sie die letzten beiden Jahre den Titel auf der Gegenseite mit den Jets feierte. Wir sprachen nach dem im Penaltyschiessen knapp verpassten Titel mit der 24-jährigen Verteidigerin.
Du standest schon zwei Mal mit den Jets im Superfinal, wie war es nun für dich mit Zug United im Superfinal zu spielen?
Noemi Kistler: Das war natürlich etwas Spezielles, weil Zug das erste Mal im Superfinal stand. Es war auch toll, sich mit einem so erfahrenen Team wie den Jets zu messen und gegen sie als mein ehemaliges Team zu spielen. Das gibt einem einen zusätzlichen «Push».
Wie unterschieden sich die zwei Superfinals mit den Jets vom heutigen Superfinal mit Zug?
Die Superfinal-Spiele mit den Jets verliefen ganz anders, was natürlich auch mit den jeweiligen Gegnerinnen zusammenhängt. Ich hatte bei den Jets aber auch eine andere Rolle im Team.
Ganz zu Beginn war das das Spiel ausgeglichen und kontrolliert. Wart ihr gar nicht nervös vor eurem ersten Superfinal?
Nein, in den ersten zwölf Minuten kamen wir mit drei Toren sehr gut ins Spiel, bevor sich das Blatt plötzlich gewendet hat..
Was ist in dieser Phase, als die Jets nach und nach besser ins Spiel kamen, deiner Meinung nach passiert?
Die Jets haben das Momentum auf ihre Seite gerissen und wir haderten etwas. Danach schwankte das Momentum mit der wechselnden Führung immer wieder hin und her.
Es fiel auf, dass ihr mehrere Male mit einem ähnlichen Spielzug - Pass der Bande entlang, danach den Ball direkt in die Mitte gespielt - gefährlich geworden seid. Habt ihr das so vorbereitet?
Nicht explizit, aber es war eine Variante, die wir zuvor besprochen hatten, um das System der Jets auszuspielen. Vor allem der Pass in die Mitte ist bei diesem Spielsystem schwierig zu verteidigen. Wir konnten die lange Pause vor dem Superfinal für ausführliche Taktik-Analysen nutzen und waren gut vorbereitet.
Heute wurde beim Superfinal der Frauen ein Zuschauerrekord aufgestellt. Wie war es, in der BCF Arena in Fribourg zu spielen?
Es war cool, vor so vielen Zuschauenden mit einer solchen Stimmung zu spielen!
Du kennst die Jets gut, was hat in deinen Augen heute für den Sieg und den somit ersten Meistertitel der Zuger Frauen noch gefehlt?
Die Jets sind sehr erfahren, was Finalspiele angeht. Es fehlt noch der letzte Funke. Wenn wir zwei Tore in Führung gelegen wären, wäre das Spiel vielleicht ganz anders verlaufen. Und im Penaltyschiessen kann es bekanntlich auf beide Seiten kippen.