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Lea Suter: "Wir wollten einfach cool bleiben"
Die 22-Jährige Stürmerin Lea Suter feierte in ihrem vierten Superfinal ihren vierten Meistertitel und blickt auf ihre mit Abstand produktivste Saison zurück. Mit guten Leistungen in wichtigen Spielen möchte sie sich auch für internationale Einsätze empfehlen. Wir konnten uns nach dem Spiel mit Suter unterhalten.

unihockey.ch: Letztes Jahr hast du mit dem ersten Jets-Tor nach einem 0:3-Rückstand die Wende der Jets eingeläutet, diesmal fiel die Vorentscheidung durch deinen Treffer zum 6:2. Offensichtlich spielst du gerne in der Freiburger Arena oder bist du einfach die Frau der wichtigen Tore?
Lea Suter: Ja, genau (lacht). Also, im Ernst: Ich denke, heute war jedes Tor und jede Spielerin wichtig. Man kann nicht sagen, dass eine Person das Spiel entschieden hat. Wir haben dies als Team geschafft - aber es hat unglaublich Spass gemacht. Bei meinem Tor war der Pass von Vanessa Schmuki brutal gut und ich musste den Ball nur noch reinschieben.
Die ersten beiden Drittel waren ausgeglichen, aber seid 4:2 vorne. Mit was für einem Gefühl seid ihr in die zweite Pause, dass ihr danach noch einmal so stark zuschlagen konntet?
Wir wollten einfach cool bleiben. Wir wussten, dass sie etwas mehr Risiken eingehen mussten um noch aufzuholen. Für uns ging es darum, einfache Pässe und einfache Spielzüge zu spielen, um vors Tor zu kommen - und dort dann eiskalt zu sein.
Es ist der sechste Meistertitel in Serie für die Jets, viermal warst du mittlerweile selber im Superfinal dabei. Ist die Genugtuung nach dem verlorenen Cupfinal dieses Jahr trotzdem besonders gross? Dieser Gedanke war wohl präsent während der Vorbereitung?
Absolut, ja. Wir haben gewusst, dass wir das noch einmal analysieren müssen und überlegten uns, was im Cupfinal falsch gelaufen ist aus unserer Sicht. Und natürlich waren wir unzufrieden - unser Anspruch ist es, jedes Spiel zu gewinnen. Wir konnten aber unsere Lehren daraus ziehen. Und vielleicht war es auch wichtig für das Team, sich wieder in Erinnerung zu rufen: Es ist ein einziges Spiel, das alles entscheidet, und auch wenn man sich gut auf den Gegner vorbereitet, muss man immer flexibel bleiben. Das haben wir uns auch für heute vorgenommen.
Noch einmal zu dir persönlich: Statistisch ist dir eine "Riesen-Saison" gelungen, eine Steigerung von 12 auf 45 Skorerpunkte. War es auch spielerisch die beste - und was liegt noch drin?
Ich bin ziemlich zufrieden. Es ist mir bereits im Verlauf der letzten Saison gelungen, etwas loszulassen und weniger verkrampft zu sein. Dazu habe ich auch das Vertrauen vom Trainer-Staff erhalten und konnte dieses in die aktuelle Saison mitnehmen. Es ist cool, dass ich meine Rolle im Team gefunden habe. Es ist eine Genugtuung und ich fühle, dass ich für meinen Einsatz auch Anerkennung zurück erhalte. Viele Tore zu schiessen ist natürlich auch cool, aber ich schaue nicht primär auf die Skorerliste. Es ist nicht alles, aber wenn die Grundlagen stimmen und das Vertrauen vom Staff da ist, folgen die Skorerwerte irgendwann automatisch.
Es steht heute sicher nicht im Fokus, aber du hast deine Nati-Premiere mittlerweile hinter dir und es ist ein WM-Jahr...
Genau, das ist absolut präsent im Kopf. Man möchte unbedingt in den grossen Spielen seine beste Leistung zeigen und somit ist es für mich ein grosses Ziel, auch den Nati-Trainern zu zeigen, dass ich das kann. Es ist ein sehr grosses Ziel von mir, den letzten Kaderschnitt für die WM im Dezember zu überstehen!