18.
04.
2015
NLA Frauen | Autor: Voneschen Reto

Piranha mit den besseren Nerven

Die Frauen von Piranha Chur gehen in die Geschichte ein: Mit einem 5:3-Sieg gewinnen sie den ersten Superfinal im Schweizer Unihockey gegen Dietlikon. Die Churerinnen wussten zweimal nach dem Ausgleich Dietlikons die richtigen Antworten und holten sich den fünften Meistertitel.

Piranha mit den besseren Nerven Erste Sieger: Piranha Chur gewinnt den ersten Superfinal (Bild Erwin Keller)

Acht Sekunden sind bei 60 Spielminuten eine verdammt kurze Zeit .Acht Sekunden können aber in einem Unihockeyspiel auch reichen, um es zu entscheiden. Der Jubel Dietlikons nach dem Ausgleich nach einem Freischlag von Sarah Altwegg (48.) war noch nicht verklungen, als sich Seraina Ulber energisch den Ball nach dem Bully schnappte, zwei, drei Schritte machte und unhaltbar für Monika Schmid („mir war die Sicht verdeckt") den Ball zum 4:3 unter die Latte zimmerte. Zehn Minuten brauchte Dietlikon zuvor, um den Ausgleich herzustellen.

Zwölf Minuten blieben den Zürcherinnen noch, doch Piranha Chur stand zu sicher in der Abwehr. 18 Sekunden vor Schluss machte Ulber mit dem 5:3 ins leere Tor alles klar. Piranha durfte den fünften Titel in der Vereinsgeschichte, den vierten in Serie, bejubeln. „Ich fühle mich grad super", sagte Flurina Marti lachend, mit dem riesigen Stahlpokal als Stockhalter „missbrauchend" im Arm, „wie so oft in dieser Saison fanden wir die Antworten".

6375 Zuschauer, Livebilder auf dem Videoscreen, Sascha Ruefer am Spielfeldrand und eine Armee von Klatschpappen. Ja es war ein ungewohntes Bild für Dietlikon und Piranha Chur beim allerersten Superfinal in der Klotener Kolping-Arena. „Mega lässig", fand Dietlikons Torhüterin Monika Schmid die Atmosphäre, „wir hatten im Vorfeld Bedenken, ob einige der Zuschauer erst auf den Männerfinal kommen würden". Piranha Chur hatte einen besonderen Trick auf Lager. „Wir reisten vor einer Woche nach Kloten, um uns ein Bild zu machen. Wir sagten uns danach, dass wir die Arena zu unserer Halle machen."

Die grosse Kulisse war für beide Teams anfangs gewöhnungsbedürftig. Schneller zu recht fand sich Piranha Chur, das mit einem Doppelschlag kurz vor dem ersten Powerbreak 2:0 in Führung ging. Erst traf Sonja Putzi nach einem Fehler von Dietlikons Torhüter Monika Schmid (9.), dann war Katrin Zwinggi nach einem sehenswerten Doppelpass mit Putzi erfolgrich (10.). Dietlikon wirkte in diesem Drittel nervös, insbesondere die hoch gelobte erste Linie brachte wenig zustande.

Das Bild änderte sich aber im zweiten Abschnitt. Wie verwandelt kamen die Zürcherinnen aus der Kabine. Schon nach zwei Minuten durften sie jubeln: Michelle Wiki „arbeitete" den Ball im Slot zum 1:2 in die Maschen. Wieder Wiki, diesmal herrlich lanciert von „Quarterback" Tanja Stella, glich gut sieben Minuten später auch aus (30.). Diesmal war es Piranha Chur, das sich über das Powerbreak freute. Mit dem neuerlichen Führungstreffer - diesmal war es Ramona Ludwig (37.) hatten die Churerinnen dann auch die passende Antwort parat.

Ein paar individuelle Fehler zu viel hätten sie gemacht, befand Dietlikons Torhüterin Schmid. Mit dem Cupsieg hatten die Zürcherinnen immerhin schon einen Titel im Sack. „Den Titel gönn ich ihnen sehr", sagte Piranha-Verteidigerin Marti ohne Neid, gab aber zu, „dass es wohl anders tönen würde, wenn wir heute verloren hätten". So bleiben die Machtverhältnisse klar im Schweizer Frauen-Unihockey. Piranha bleibt die Nummer 1, Dietlikon muss weiter auf den ersten Meistertitel seit 2009 warten. Die Churerinnen gehen dafür in die Geschichte ein, als erster Superfinal-Sieger aller Zeiten.


PIRANHA CHUR - UHC DIETLIKON 5:3 (2:0; 1:2; 2:1)
Kolping-Arena Kloten - 6375 Zuschauer - SR: Schatz/Walter
Tore: 08:01 Sonja Putzi (Flurina Marti) 1:0, 09:27 Katrin Zwinggi (Sonja Putzi) 2:0, 21:56 Michelle Wiki (Petra Weiss) 2:1, 29:18 Michelle Wiki (Tanja Stella) 2:2, 36:18 Ramona Ludwig (Katri Luomaniemi) 3:2, 47:35 Sarah Altwegg (Andrea Streiff) 3:3, 47:42 Seraina Ulber 4:3, 59:42 Seraina Ulber 5:3
Strafen: keine.
Piranha Chur: Lara Heini; Flurina Marti, Ladina Sgier; Mia Karjalainen, Tiia Ukkonen; Lorena Girelli, Nadine Handl; Sonja Putzi, Seraina Ulber, Katrin Zwinggi; Hanka Lackova, Ramona Ludwig, Katri Luomaniemi; Manuela Dominioni, Chiara Gredig, Chantal Paschoud
UHC Dietlikon: Monika Schmid; Janine Wüthrich, Tanja Stella; Sarah Altwegg, Andrea Streiff; Linnéa Lindén, Violetta Vögeli; Karin Güttinger, Petra Weiss, Michelle Wiki; Evelyne Ackermann, Nina Bärtschi, Rebecca Hermann; Fabienne Kuoni, Claudia Bachmann, Andrea Gämperli; Linda Pedrazzoli

Der Liveticker zum Nachlesen

ggg 178.194.148.39

11:42:10
19. 04. 2015
sacha riner?

seppl 46.127.28.48

04:42:48
19. 04. 2015
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1.UHC Thun+7538.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+3433.000
3.Floorball Fribourg+1432.000
4.Pfannenstiel Egg+929.000
5.UHC Grünenmatt+224.000
6.Ticino Unihockey+1423.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1121.000
8.Ad Astra Obwalden-619.000
9.I. M. Davos-Klosters-3515.000
10.Unihockey Limmattal-2714.000
11.UHC Lok Reinach-1812.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-5110.000
1.Floorball Uri+4637.000
2.Nesslau Sharks+1831.000
3.Aergera Giffers+227.000
4.UH Appenzell+1124.000
5.Chilis Rümlang-Regensdorf+724.000
6.Unihockey Basel Regio-1521.000
7.UH Lejon Zäziwil+520.000
8.UHC Bremgarten-3117.000
9.Visper Lions-2114.000
10.Red Lions Frauenfeld-2210.000

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