Damen NLA: Überraschende Rückkehr der Hot Chilis

«Wir haben uns mit dummen Gegentoren das Leben selber schwer gemacht», lautete das Fazit von Assistenz-Trainer Giovanni Marti. Er hatte sich eigens für die Serie gegen die Ostschweizerinnen einen Playoff-Bart wachsen lassen. «Eigentlich wollte ich heute schon das Rasierzeug einpacken, um den Bart nach dem Spiel abhauen zu können.» Dann entschloss er sich anders, und damit hatte er Recht. Denn seine Spielerinnen starteten nach genau 51 Minuten eine beeindruckende Aufholjagd. Daniela Vontobel, Sandra Fehr und zweimal Violetta Vögeli - sie hatte bereits zuvor einmal getroffen - schossen die Tore und wendeten das Spiel.

Tore gegen die Müdigkeit
Nach 58:51 Mnuten hiess es 5:4 zu Gunsten Regensdorfs. «Vermutlich war unser Siegeswille entscheidend», erklärte Vögeli nach dem Match. «Wir haben alles gegeben, und als die Tore fielen, verflog die Müdigkeit.» Bei Thurgau war das Gegenteil der Fall. Die Gäste schienen stehend k.o. «In der ersten Begegnung war es genau umgekehrt, da bauten meine Spielerinnen ab», verglich Zaugg. Trotz allem kamen die Gäste nur gerade 11 Sekunden nach der Regensdorfer Führung noch einmal zum Ausgleich. In der Verlängerung gelang Daniela Vontobel mit einem Weitschuss das Siegestor.

Aufstieg wäre verkraftbar
Somit kommt es am Freitag im Thurgau zum Entscheidungsspiel. «Wuppenau steht jetzt unter extremem Druck», glaubt Trainer Michael Zaugg. Im Falle eines Sieges stünde Wehntal-Regensdorf als Aufsteiger fest - was auch Skeptiker auf den Plan rufen könnte. «Persönlich glaube ich, dass es im Grossraum Zürich keine fünf NLA-Teams verträgt», so Zaugg. Mit Winterthur, Dietlikon, Kloten und Aufsteiger Zürich Lakers buhlen bereits jetzt vier Vereine um die Gunst der besten Spielerinnen. Falls die Hot Chilis aufsteigen, müssten sie sich zusätzlich verstärken, wie Zaugg klar- macht: «Es wären einige Transfers nötig.» Ablehnen würden die Regensdorfer den Aufstieg aber nicht.Wie auch immer die entscheidende Partie ausgeht, eines steht fest: Die Saison ist den Unterländerinnen geglückt. Marti: «Unser Ziel war Platz 3, und alles, was dieses Ziel übertrifft, nehmen wir als Dessert.»