12.
2002
Damen NLA: Den Grundstein zum Sieg in ersten 40 Minuten gelegt
5:3 hiess es am Ende aus Sicht des UHC Dietlikon. Der Vizemeister hat also beim ersten Aufeinandertreffen in der neuen Saison gegen den amtierenden Titelträger gewonnen. Das Spiel, welches zwischendurch auf gutem Playoff-Tempo ausgetragen wurde versprach im Vorfeld einiges. Dietlikon nach dem 4:2-Sieg in Zug klar wieder im Aufwind; Winterthur nach dem Ausscheiden im Cup gegen die Zuger Highlands moralisch wahrscheinlich etwas angeschlagen, physisch aber in Topform. Wer würde wohl am Ende lachen können? Der UHC Dietlikon begann druckvoll und setzte die Abwehr des Meisters unter Druck. Nationaltorhüterin Sabine Forster hielt zunächst ihren Kasten sauber. Allerdings musste sie nach 9 Minuten ein erstes Mal hinter sich greifen. Ein Tor für den UHC Dietlikon war schon seit einigen Minuten in der Luft, Viriden brach den Bann. Es kam noch besser: wieder stand die erste Sturmreihen des UHCD mit Regula Viriden, Anne Suomalainen und Daniela Morf auf dem Feld. In der 11. Minute war es die Finnin Anne Suomalainen die ein Zuspiel von Captain Simone Berner zum 2:0 verwertete. Der UHC Dietlikon kontrollierte die Partie zu diesem Zeitpunkt, Winterthur fand noch nicht wunschgemäss ins Spiel. "Wir waren wohl zu wenig aggressiv in den ersten Minute" meinte Red Ants-Stürmerin Petra Kundert. Die finnische Stürmerin des UHC Dietlikon Anne Suomalainen konnte diese Aussage nur bestätigen: "Die Red Ants wirkten zu passiv. Wir konnten zunächst nach Belieben kombinieren. Es war richtig viel Platz da. Ungewohnt für den Meister."
Der UHC Dietlikon liess auch im mittleren Spielabschnitt den Meister kaum ins Spiel kommen. Dietlikon verteidigte diszipliniert und hatte mit Goalie Nicole Giezendanner einen sicheren Rückhalt. Offensiv wurden immer wieder gute Chancen erarbeitet. Daniela Morf erhöhte mit einem sehenswerten Schuss in der 33. Minute bereits auf 3:0. Und als Simone Berner auf Penalty in der 35. Minute gar auf 4:0 erhöhte, war zumindest eine kleine Vorentscheidung gefallen. " Wir wussten allerdings, dass Winterthur im letzten Drittel nochmals voll auf Angriff spielen würde. Aber ich denke wir haben uns mit einer konzentrierten Leistung am Ende die 3-Punkte verdient", meinte Simone Berner. Die Red Ants taten sich praktisch 40 Minuten lang schwer. Zwar konterten sie immer wieder gefährlich, aber zwingende Torchancen hatten sie sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht erarbeitet. Kurz vor der zweiten Pausensirene gelang dem Meister der Anschlusstreffer durch Andrea Benz Und dieses Tor sollte den roten Ameisen nochmals mächtig Auftrieb geben. Red Ants Winterthur wäre eben nicht Red Ants Winterthur, wenn man nicht bis zur Schlusssirene, egal bei wie viel Rückstand, noch an einen Sieg glauben würde. Der Meister wurde immer stärker. Plötzlich waren es die Winterthurerinnen, welche mächtig Druck auf das Dietliker-Tor machten. Praktisch Chancen im Minutentakt mit Schüssen aus allen Lagen. Der Meister war nun da und verkürzte in der 44. Minute durch Andrea Siegenthaler auf 4:2. Dietlikon hatte nun selber etwas Mühe aus der eigenen Defensivzone zu kommen. Doch Nicole Giezendanner im Tor und auch das nötige Quäntchen Glück verhinderten zunächst ein tatsächliches Wiederaufbäumen der Red Ants.
Die defintive Entscheidung fiel in der Schlussminute. Die Red Ants erzielten 25 Sekunden vor Schluss gar das 4:3. Doch beim anschliessenden Bully gelangte der Ball zu Simone Berner und diese hob ihn geschickt ins leere Winterthurer-Tor zum Schlussergebnis von 5:3. Cool und abgebrüht wie schon beim Penalty zum 4:0. Simone Berner bewies einmal mehr, weshalb sie zu den besten Verteidigerinnen im Land zählt. "Wir freuen und über den Sieg. Er war am Ende doch hartumkämpft, aber sicherlich verdient." Auch Trainer Marco Moser war mit der Leistung seines Teams zufrieden. "Wir haben den Grundstein zum Sieg sicherlich in den ersten 40 Minuten gelegt. Das waren wir wirklich das effizientere Team. Es ist immer schön gegen den Meister zu gewinnen. Das gibt der Mannschaft sicher noch einiges an Selbstvertrauen." Was aber ist mit den Red Ants Rychenberg Winterthur los? Die Mannschaft verlor am Mittwoch im Cup gegen Zug und jetzt auch noch diese Niederlage gegen den UHC Dietlikon." Keine Panik! Wenn wir heute zu Beginn der Partie gegen Dietlikon genauso aggressiv und bissig gespielt hätten, wie im letzten Drittel, dann hätte es wahrscheinlich anders ausgesehen", bemerkt eine enttäuschte Petra Kundert. Trainerin Mila Strömvall und ihr Stab sind nun gefordert. Denn im Januar steht der Europacup in Prag an, und da wollen die Red Ants an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Zwar gibt es dafür keine Regel, aber bei mittelmässigen Leistungen in der Meisterschaft zu dieser Zeti, haben gleichzeitig immer bedeutet, dass die Red Ants einen tollen Europacup bestreiten werden.
Der UHC Dietlikon hat zumindest 40 Minuten zur alten Stärke zurückgefunden. Wenn es der Mannschaft gelingt die hektischen Phasen zwischendurch vor allem in der Defensive zu verringern, dann bleibt der UHCD auch auf der Erfolgsstrasse. Der nächste Gegner heisst Kloten Bülach Jets. Der UHC Dietlikon scheint für das Derby nicht nur gewappnet, sondern auch bestens eingespielt zu sein.
UHC Dietlikon - Red Ants Rychenberg Winterthur 5:3 (2:0, 2:1, 1:2)
Hüenerweidhalle, Dietlikon - 110 Zuschauer
SR: Jenni/Wunden
UHC Dietlikon: Giezendanner (Jauslin); Gut, Berner; Bürgi, Walder; Viriden, Suomalainen, Morf; Heusser, Aeschlimann, Schäfer; Vetter, Schmidlin
Red Ants: Forster (Meier); Eberle, Siegenthaler; Breitenstein, Hilfiker; Trachsel, Kocher; Kundert, Kristiansen, Benz; Füllemann, Stadelmann, Müller
Tore: 10. Viriden (Morf) 1:0. 11. Suomalainen (Berner) 2:0. 34. Morf (Viriden (Ausschluss Müller)) 3:0. 36. Berner (Penalty) 4:0. 38. Benz (Eberle) 4:1. 44. Siegenthaler (Stadelmann) 4:2. 60. (59:35) Benz (Stadelmann) 4:3. 60. (59:39) Berner (Viriden/ins leere Tor)
Strafen: 4x2' Dietlikon; 2x2' Red Ants
Bemerkungen: 56:03 Time Out Red Ants; Dietlikon ohne Tester, Ramel und Zehnder (alle verletzt) sowie Bless (nicht spielberechtigt)