11.
2002
Damen NLA: Ruht ein Fluch über den Caps?
Die Caps gingen das Spiel konzentriert an. Man war sich bewusst, dass nur eine 100%ige Steigerung im Defensivbereich gegenüber dem Spiel vor Wochenfrist gegen Kloten zum erhofften Sieg verhelfen würde. Da auch GC trotz aggressivem Forechecking kaum zu gelungenen Offensivaktionen kam, waren die Torchancen im ersten Drittel Mangelware.
Auch in der Folge entwickelte sich ein taktisches Spiel, bei dem sich keine der beiden Mannschaften ein deutliches Übergewicht erspielen konnte. Die Gäste aus Bern waren allerdings eine Spur torgefährlicher, während die Zürcherinnen weiterhin harmlos agierten.
Gleiches Bild im Schlussdrittel: Die wenigen Torchancen erarbeiteten sich v.a. die Caps, während GC nur dann gefährlich wurde, wenn die Bernerinnen bei der Auslösung patzerten. Sechs Minuten vor Schluss stand es weiterhin torlos 0:0, der erlösende Treffer wollte nicht gelingen. Es fiel dann doch - mittels Standardsituation, und wie so oft in dieser Saison aus der Sicht der Caps auf der falschen Seite. GC schloss einen dubiosen Freistoss direkt (!) ab... Wie schon in Wuppenau besiegelte also wiederum eine Standardsituation die Niederlage. Weil auch in der Folge die Chancen fast schon kläglich vergeben wurden (sogar aus 3 Metern wurde das leere Tor nicht getroffen) war an diesem im wahrsten Sinne des Wortes verfluchten Nachmittag für die Caps nichts mehr zu holen.
Alles in allem präsentierte sich die Mannschaft in der Defensive stark verbessert, hatte man doch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass GC ein Mittel gegen das Defensivsystem der Caps finden würde. Symptomatischerweise erzielten die Zürcherinnen ihr Tor aus einer Standardsituation heraus. Offensiv hingegen lief nicht viel, und wenn schon mal eine Torchance erarbeitet werden konnte, fehlte das Selbstvertrauen und die damit einhergehende Entschlossenheit beim Abschluss. Während also letzte Woche gegen Kloten die Offensive stimmte und die Defensive haarsträubend war, sah die Sache gegen GC quasi umgekehrt aus.
Die Mannschaft braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Die stete Erfolglosigkeit nagt verständlicherweise am Selbstvertrauen, wie das auch gegen GC wieder zum Ausdruck kam. Das Team hat jedoch genug Charakter und Potential, um sich aus dieser Krise zu schiessen und den berühmten Knoten zu lösen. Besonders geeignet für einen Start in erfolgreichere Zeiten präsentiert sich das kommende Wochenende, an dem die Caps zuerst am Samstag gegen Jona und dann am Sonntag im Cup gegen Sense antreten müssen. Zwei Siege sind Pflicht und wären Balsam auf die Wunden. Egal wie, Hauptsache am Schluss stimmt für einmal das Resultat, heisst die Devise... Dem Fluch muss einfach mal ein Ende gesetzt werden!
Grasshopper-Club Zürich - Bern Capitals 1:0 (0:0;0:0;1:0)
Saalsporthalle, Zürich - 100 Zuschauer
SR: Bachmann / Stalder
Grasshopper-Club Zürich: Koller, Grimm, Gugolz, Wani, Mesot, Steiner, Jenni, Frei, Klein, Zollinger, Zacheo, Brunner, Ristimäki, Brauchbar, Feuillet, Baumann, Bratschi
Bern Capitals: Preisig; Brunner, Forrer; Krähenbühl, Hofer; Burkhalter, Frischknecht; Henninger, Müller, Elsinger; Andrey, Schmid, Lehmann; Stooss, Juker, Stettler
Tor: 53:37 Heusser 1:0
Strafen: je 1x2'
Bemerkungen: 48. Pfostenschuss Burkhalter, 58. Time-Out Bern Capitals. Bern Capitals ohne Roux und Pfister (beide nicht eingesetzt)
Best Players: Koller / Andrey