21.
04.
2002
NLA Frauen | Autor: Keller Damian

Damen NLA: Totgesagte leben länger - Red Ants Schweizer Meister

Mit einem 2:0 Auswärtserfolg am Samstag in Dietlikon erzwangen die Red Ants überhaupt erst das Entscheidungsspiel vom Sonntag in Winterthur. Und dieses gewannen sie dank ihrer Erfahrung, viel Kampfkraft und der nötigen Portion Glück mit 2:1. Der 12. Meistertitel in Serie ist Tatsache.

Das dritte Spiel in Winterthur musste die Entscheidung bringen. Das Tempo war zwar nicht mehr so hoch, die Spielerinnen zollten dem Kräfteverschleiss des Vortages Tribut. Aber weder der Titelverteidiger noch der Herausforderer versteckten sich, beide suchten den Weg vor das gegnerische Tor und schenkten sich in den Zweikämpfen nichts. Trotzdem endete das erste Drittel torlos, der erste Treffer wurde immer wichtiger. In der 34. Minute war es so weit. Ein hoch abgefälschter Weitschuss senkte sich aufreizend langsam in Richtung Tor Dietlikons, in welchem Goalie Giezandanner die Uebersicht verloren hatte. Nati-Spielerin Elvira Schmidlin blieb nichts anderes übrig, als den Ball auf der Torlinie wegzuschlagen, allerdings mit zu hohem Stock. Den dadurch fällig gewordenen Penalty versenkte Gabi Breitenstein souverän zum 1:0.

Red Ants mit mehr Glück

Penalty
Gabi Breitenstein bringt die Red-Ants mittels Penalts in Führung
Das Glück, welches Dietlikon im ersten Spiel bei Abprallern und abgefälschten Schüssen noch Pate gestanden hatte, fehlte nun. Die Red Ants reduzierten zudem ihre Fehlerquote, was es den Gästen zusätzlich erschwerte, zu Torerfolgen zu gelangen. Mit dem 2:0 durch Margot Ulmer in der 41. Minute schien deshalb bereits eine Vorentscheidung zu fallen. Aber es passte zu dieser äusserst ausgeglichenen Finalserie, dass nur knapp eine Minute später Dietlikon durch Morf wieder auf 2:1 verkürzen konnte. Bis zum Ende war die Partie nun geprägt von verbissen geführten Zweikämpfen, die spielerischen Elemente traten in den Hintergrund. Dietlikon agierte phasenweise zu überhastet und verlor so viele hart erkämpfte Bälle gleich wieder. Red Ants Coach Coray dazu: "Unsere grösseren Kraftreserven waren entscheidend. Dietlikon hat die ganze Saison über mit drei Blöcken gespielt, nun in den Playoffs aufgrund einiger Verletzungen nur noch mit zwei, was viel Kraft und auch mentale Energie verbraucht. Wir hingegen sind das Spiel mit nur zwei Blöcken gewohnt." In der Tat schienen die Gäste nicht mehr die Energie zu haben, die Red Ants wirklich in Bedrängnis zu bringen. Heikle Szenen vor dem Tor Sabine Forsters gab es im letzten Drittel kaum noch, und als rund eine Minute vor Schluss eine fragwürdige Strafe gegen Schmidlin ausgesprochen wurde, liessen die Winterthurerinnen in Ueberzahl bis zur Schlusssirene nichts mehr anbrennen. Das 2:1 wurde souverän nach Hause geschaukelt und Captain Regula Kindhauser durfte den Meisterpokal in Empfang nähmen, während Stadträtin Pearl Pedergnana die Medaillen überreichte.

Der grosse Umbruch

Pokal
Muss sich eine neue Liebhaberin suchen... - Der Meisterpokal
Dann brachen die emotionalen Dämme. Für die altgedienten Spielerinnen wie Roth, Ulmer und Kindhauser war dies das letzte Spiel für die Red Ants, ebenso für Trainer Felix Coray, der Winterthur nach 5 Jahren und 5 Meistertiteln in Richtung Kloten verlassen wird. Nochmals Coray: "Das war der schönste Meistertitel, weil es der am härtesten umkämpfte war. Riesenkompliment an Dietlikon, es hat im Vergleich zum letzten Jahr weitere grosse Fortschritte gemacht und hätte den Titel auch verdient gehabt." Auch für weitere Spielerinnen und Mitglieder des Betreuerstabes ist dieser 12. Red Ants Titel in Serie ein ganz besonderer, weil sie den Verein nun verlassen. Bei Manuela Zürcher ist die Situation noch ungewiss: "Jetzt geniesse ich erst einmal diese Zigarre - die schmeckt nur so, wenn man Meister geworden ist!" Auf der Seite Dietlikons zeigte man sich verständlicherweise enttäuscht. "Wir hatten zwei Matchbälle und konnten keinen davon nutzen. Nicht die bessere Mannschaft, sondern die glücklichere hat gewonnen", meinte Trainer Marco Moser. Präsident Ritter vermutete einen zu grossen Respekt vor den Winterthurer Routiniers. "Aber die sind nächstes Jahr ja nicht mehr da, dann nehmen wir einen neuen Anlauf." Erst aber wurde in beiden Kabinen schon mal die grosse Saisonabschlussfeier eingeleitet. Die beiden klar besten Teams dieser Saison standen in einem Finale, welches an Spannung kaum zu überbieten war. Trauern müssen die Verlierer nicht, sie haben eine ausgezeichnete Saison mit dem Gewinn des Cupfinals gekrönt. Bei den Red Ants geht eine Ära zu Ende, welche man mit neuen Spielerinnen fortführen zu können hofft. Aber daran wird erst wieder gedacht, wenn der Rausch der Meisterfeier verflogen ist.


Red Ants - Dietlikon 2:1 (0:0, 1:0, 1:1)
Oberseen, Winterthur - 380 Zuschauer
SR: Aeschbacher/Meier
Red Ants: Forster; Kindhauser, Trachsel; Breitenstein, Eberle; Roth, Ulmer, Fluri; Breiding, Mazzarelli, Zürcher; Stadelmann, Benz.
Dietlikon: Giezendanner; Gut, Berner; Zehnder, Bürgi; Morf, Viridén, Suomalainen; Schäfer, Vetter, Schmidlin.
Tore: 34. Breitenstein (Penalty) 1:0; 41. Ulmer (Mazzarelli) 2:0; 43. Morf (Berner) 2:1.
Strafen: Red Ants 3x2 Minuten; Dietlikon 4x2 Minuten
Bemerkungen: Siegerehrung durch Walter Hostettler, ZV SUHV, und Pearl Pedergnana, Stadträtin Winterthur.
56. Time-Out Dietlikon, 59 Time-Out RedAnts

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