01.
2015
Zug holt in Winterthur ersten Sieg
Nach dem Sieg über den Meister in der Vorwoche stolperten die Red Ants zu Hause gegen das Tabellenschlusslicht. Das 2:3 gegen Zug United lässt die Playoff-Ambitionen gegen Null sinken.
Mit einem Sieg über Zug United, vor dem Wochenende das sieglose Schlusslicht der NLA, hätten sich die Red Ants dem vierten Rang und den Playoffs wieder bis auf vier Punkte annähern können, da die Wizards verloren. Und zwei Drittel lang sah es eigentlich auch danach aus. Die offensiv limitierten Zentralschweizerinnen brachten 45 Minuten lang kein Tor zustande. Das 0:1 in der 16. Minute entsprang einem Eigentor, das Claudia Kunz und Nina Kälin bis zur Spielmitte in ein den Spielanteilen entsprechendes 2:1 verwandelten. Vor allem im zweiten Abschnitt liessen die Red Ants in der Verteidigung gar nichts anbrennen - verpassten es aber auch, das Skore entscheidend zu erhöhen. Das rächte sich, als Maria Rasmussen als hinterste Verteidigerin einen Ball verstolperte und für Denise Kuster pfannenfertig zum Ausgleich auflegte. Dieses eine Missgeschickt genügte, um die Winterthurerinnen in ein kollektives Zittern zu versetzen. Nun gelang in der Offensive kaum noch etwas, und drei Minuten vor Schluss kam es gar noch schlimmer. Nicole Mattle, die Jüngste des Teams und gegen Meister Piranha Chur in der Vorwoche noch die gefeierte Schützin des Siegtores, suchte wie gegen die Bündnerinnen den Abschluss. Mit dem geblockten Schuss zog Zugs Topskorerin Brigitte Mischler davon und traf zum 2:3. Zwei Fehler und die drei „Bonus-Punkte" vom Sieg über Piranha waren schon wieder weg. Der Rückstand von weiter sieben Punkte auf die Playoff-Plätze dürfte in den letzten sechs Runden kaum noch wettzumachen sein.
Bescheidene Ziele
Nina Kälin, letzte Saison noch in Diensten der Zugerinnen, trauerte den vergebenen Punkten nach. „Ich kann mir die Leistungsunterschiede nicht erklären. Vielleicht lag es daran, dass wir gegen Piranha aus der Aussenseiterrolle unbeschwert aufspielen konnten, diesmal aber als Favorit ins Spiel gingen und uns verkrampften", mutmasst die 29-Jährige, die so auch ihrem Treffer nicht viel Positives abgewinnen konnte. „Ich hatte zwei weitere Chancen, an denen ich jetzt noch herumstudiere", haderte sie nach dem Schlusspfiff. Anstatt den überraschenden Dreier gegen Piranha mit einem weiteren Sieg in mehr Selbstvertrauen für den Schlussspurt umzusetzen, werden die Ziele für den Rest der Qualifikation für einen 18-fachen Meister wieder sehr bescheiden formuliert. „Spiel für Spiel nehmen und nicht mehr auf die Tabelle schauen", gibt Kälin als Losung aus. Vor den zwei schwierigen Auswärtsspielen gegen Leader Dietlikon und das drittplatzierte Skorpion Emmental könnte der Vorsatz auch lauten, nicht gleich beim ersten Fehler jede Hoffnung fahren zu lassen. Denn die Niederlage gegen Zug war die fünfte in dieser Saison mit nur einem Tor Differenz - mit etwas mehr Stabilität wären einige Punkte mehr auf dem Konto.
Red Ants Rychenberg - Zug United 2:3 (1:1, 1:0, 0:2)
Oberseen. 176 Zuschauer. SR Hohl/Keel.
Tore: 16. Eigentor 0:1.20. Kunz (Scheidegger) 1:1. 31. Kälin (Koller) 2:1. 45. Kuster 2:2. 57. Mischler 2:3.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Red Ants. keine Strafen gegen Zug United.
Red Ants: Lexe; Gut, Koller; Rasmussen, Bühler; Céline Chalverat, Frick, Baumgarten; Scheidegger, Kälin, Kunz; Mattle, Obrist, Deutgen; Leone.
Zug United: Aegerter; Bürgi, Mäkelä; Umbricht, Parysova; Oksman; Schibli, Luck, Mischler; Wilhelm, Kuhlmann, Bösch; Kuster.
Bemerkungen: 40. Pfostenschuss Bürgi. 54. Time-Out Red Ants.