04.
2014
Zwei Matchbälle für Piranha
Drittes Spiel, drittes Break: Piranha Chur hat sich am Samstag in der Best-of-5-Finalserie gegen Dietlikon mit einem 9:5 in Zürich zwei Matchbälle zum Titelhattrick erspielt. Spiel 4 steigt am Sonntag in Chur.
Das Verkehrsaufkommen war gross am Samstagabend rund um die Zürcher Hardau. Zu Tausenden strömten die Menschen über die Trottoirs. 16'900 davon verloren sich in den Letzigrund, wo die Grasshoppers in der Fussball-Super-League Stadtrivale FCZ zum Derby empfingen. 472 bogen anders ab und besuchten Spiel 3 des Unihockey-Play-off-Finals der Frauen zwischen Dietlikon und Piranha Chur in der Hardau.
Nun, ein spannendes Duell zweier Rivalen kündigte sich beiderorts an. Allerdings bekamen die Andersdenkenden, die das Turnhallen-Giftgrün dem Fussball-Rasen vorzogen, unverhofft ein überaus einseitiges Spiel zu sehen. Ein überaus einseitiges Spiel mit dem besseren Ausgang für die Gäste aus Chur. 9:5 endete es, wobei die Vorentscheidung nach einer Piranha-Triplette vom 3:0 zum 6:0 vor Spielmitte früh gefallen war.
Die Titelverteidigerinnen aus Chur besitzen damit nach dem zweiten Sieg zwei Matchbälle zum Titelhattrick. Die erste Gelegenheit, die Rivalinnen aus Dietlikon zum dritten Mal in Folge im Final zu bezwingen, bietet sich am Sonnta ab 18 Uhr zu Hause in der Gewerblichen Berufsschule.
Die zentrale Frage dabei lautet: Reichen die Kräfte der Churerinnen heute, um zum zweiten Mal innert 22 Stunden zu bestehen? Diesbezüglich besitzen die Dietlikerinnen Vorteile. Denn während Piranha gestern mit zwei Blöcken agierte, operierte Dietlikons Coach Marco Moser mit drei Formationen.
Wie vor Wochenfrist zahlte sich das Forcieren der besten Kräfte aufseiten Piranhas im ersten Wochenendspiel aus. Und wie: Das Übergewicht war in den ersten 30 Minuten so deutlich, dass sich um Spielmitte gar ein Kantersieg abzeichnete.
Die Tschechin Hanka Lackova brachte Piranha mit dem 1:0 in der zwölften Minute auf die Siegerstrasse. Katrin Zwinggi legte neun Sekunden vor dem ersten Pausenpfiff mit dem 2:0 nach. Im zweiten Drittel doppelte zuerst Zwinggi mit dem 3:0 nach (25.), dann folgte die Triplette zum 6:0. Das 4:0 erzielte Seraina Ulber, das 5:0 Manuela Dominioni bei ihrem ersten Einsatz, als sie die mit Nasenbeinbruch und «Zorro-Maske» aufgelaufene Sonja Putzi im zweiten Block ersetzte.
Es kehrte jedoch noch einmal so etwas wie Spannung in die Partie zurück. Denn just als Piranha-Coach Natalie Stadelmann zu rotieren begann, folgten Dietliker Lebenszeichen im Multipack. Die Gastgeberinnen kamen bis zur 48. Minute auf zwei Tore heran. Nach Zwinggis drittem Treffer zum 8:4 in Minute 56 war die Entscheidung indes gefallen.
Dietlikon - Piranha Chur 5:9 (0:2, 2:4, 3:3)
Hardau, Zürich. - 472 Zuschauer. - SR Schatz/Walter.
Tore: 11. Lackova (Putzi) 0:1. 20. Zwinggi (Ludwig) 0:2. 25. Zwinggi (Karjalainen) 0:3. 28. Ulber (Zwinggi) 0:4. 29. Dominioni (Lackova) 0:5. 30. Ludwig (Zwinggi) 0:6. 37. Hermann (Weiss) 1:6. 39. Rittmeyer (Hermann/Ausschluss Karjalainen) 2:6. 44. Suter 3:6. 48. Rittmeyer 4:6. 49. Mero (Lackova) 4:7. 56. Zwinggi (Ulber) 4:8. 57. Bärtschi (Weiss) 5:6. 60. Zwinggi (Heini) 5:9 (Dietlikon mit sechs Feldspielern).
Strafen: Je 1-mal 2 Minuten.
Dietlikon: Schmid; Garbare, Wüthrich; Streiff, Hollenstein; Zellweger, Kuoni; Weiss, Hermann, Ackermann; Suter, Rittmeyer, Bärtschi; Schmucki, Gämperli, Güttinger.
Piranha Chur: Heini; Marti, Sgier; Mero, Karjalainen; Girelli; Ludwig, Ulber, Zwinggi; Putzi, Ukkonen, Lackova; Dominioni; Beer; Gredig.
Bemerkungen: Dietlikon ohne Vögeli und Buchs, Piranha Chur ohne Fausch (alle verletzt). - 6. Pfostenschuss Rittmeyer. 13. Pfostenschuss Wüthrich. 28. Time-out Dietlikon. 46. Lattenschuss Ulber. Dietlikon von 56:36 bis 59:02 mit sechs Feldspielerinnen. 58. Lattenschuss Hermann.
Zeitungsbericht "Die Schweiz am Sonntag"
Bilder zum Spiel auf unihockey-fotos.ch