03.
2004
Der Titel zum Abschied
Es hatte so gut begonnen für die Berner. Noch
keine zwei Minuten waren gespielt, als Ulle Reinmann das Skore eröffnete. Nach
der Partie sollte Coach Thomas Berger sagen, dass dies das schlechteste gewesen
sei, was seiner Mannschaft passieren konnte. Jedenfalls war Rot-Weiss nichts vom
Abstiegsrunden-Rhythmus anzumerken. Das Team trat kompakt und aggressiv auf und
schlug Wiler teilweise mit dessen eigenen Waffen - dem schnellen
Kombinations-Spiel. Der Aggressivität in den Zweikämpfen hatte Wiler zu wenig
entgegen zu setzen. Einem Rolf Rohner oder Livio D'Intino war deutlich
anzumerken, dass man mit dem Cupsieg die verpfuschte Saison noch retten konnte.
Und ein Tom Engel, diesmal mit furchteinflössender Gesichtsmaske unterwegs,
kämpft sowieso immer bis zum Umfallen. Bis kurz nach Spielmitte hatten die
Bündner ihre Kampfkraft in eine 4:1 Führung umgemünzt - bei den Wiler-Fans
machte sich Ernüchterung breit. Stimmt der Ausdruck "Wilerkusen" eben
doch? Erneut schwand die Chance auf den ersten grossen Titel.
Livio D'Intino war der Mann des Spiels
Torreiches Schlussdrittel
Schneeberger gab den seinen zu Beginn des Schlussabschnittes noch einmal
etwas Hoffnung zurück. Doch der bald nicht mehr existierende Serienmeister und
fünffache Cupsieger schlug zurück. Cadisch stellte die alte Tordifferenz
sofort wieder her. Und auch Gerbers Treffer zum 5:3 wurde gleich wieder
beantwortet. D'Intinos 6:3 war sinnbildlich für den Siegeswillen der
Rot-Weissen - unwiderstehlich zog er aufs Tor, drosch erst den Ball ins Netzdach
und flog gleich selber hinter her. Weingarts 7:3 ins leere Tor war nur noch
Zugabe.
Der bittere Kelch der Niederlage wanderte
erneut zu Wiler Bank
Saisonschluss
Wer dieses Rot-Weiss gesehen hat, kann eigentlich gar nicht fassen, dass für
dieses Team die Saison per sofort beendet ist. Wie nur konnte man sogar die
Finalrunde verpassen? Gewiss, man hatte den Vorteil, dass man sich wochenlang in
den Trainings auf Wiler als Gegner einstellen konnte. Dennoch, wenn in der
Qualifikation auch nur halbwegs solche Leistungen geboten worden wären, würde
Rot-Weiss in den kommenden Wochen auch in den Playoffs noch mitmischen.
Rot-Weiss Chur - SV Wiler-Ersigen 7:3 (1:1, 3:0, 3:2)
Wankdorf - 2620 Zuschauer
SR: Baumgartner / Baumgartner
Tore: 2. Reinmann (Hedlund) 0:1; 5. D'Intino (Rohner) 1:1; 29. Kern (Cadisch; Ausschluss Mühlethaler) 2:1; 31. D'Intino (Gerber) 3:1; 33. Engel (Gerber) 4:1; 42. Schneeberger (Flury) 4:2; 43. Cadisch (D'Intino) 5:2; 51. Gerber (Keller) 5:3; 56. D'Intino (Krieg) 6:3; 60. Weingart (Wiler ohne Torhüter) 7:3.
Strafen: Rot-Weiss 1x2'; Wiler 3x2'
Rot-Weiss: Wolf (ab 59.35 Crottogini); Gerber, Rohner; Battaglia, Kaltenbrunner; D'Intino, Engel, Cadisch; Kern, Tarstad, Weingart; Brägger, Krieg.
Wiler-Ersigen: Ryffel; Schneeberger, Flury; Bichsel, Ahlqvis; Schärli, Mösch; Luginbühl, Mühlethaler, Chr. Hofbauer; Reinmann, Gerber, Hedlund; Brechbühl, Rüegsegger, Zimmermann.
Bemerkungen: 58. Time-Out Wiler; 60. Time-Out Rot-Weiss