04.
2006
Dicke Post: Nati-WK in Magglingen wird verlegt!
Die immer noch riesigen Schneemengen in den Alpen können beim plötzlichen Einzug des Frühlings zum Problem werden. Das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos warnt vor Nassschnee-Lawinen, die infolge der bald steigenden Temperaturen zu Tale donnern könnten. Deshalb sollen die Lawinen gezielt und kontrolliert ausgelöst werden – nur fehlt wegen Sparmassnahmen das dafür nötige Personal. Prompt wurde ein Unterstützungs-Gesuch an das VBS gerichtet. Und dieses wird in den nächsten Wochen WK-Soldaten zur Verfügung stellen, darunter auch die Schweizer Nati, die sich eigentlich in Magglingen im Rahmen eines „Unihockey-WK“ hätte auf die WM in Schweden vorbereiten wollen. „Das Anbringen der Sprengladungen in den Bergen braucht körperliche Fitness, technisches Geschick, Mut und Abenteuer-Lust. Über all dies verfügen Spitzensportler. Deshalb wird auch die Schweizer Unihockey Nationalmannschaft für die Lawinen-Bekämpfung eingesetzt“ beschied das VBS unserem Nati-Trainer Markus Wolf.
Unterschiedliche Reaktionen
Wolf nahm es erstaunlich gelassen, obwohl damit der geplante Lehrgang ins
Wasser, bzw. in den Schnee fällt. „Rocky hat sich gegen Drago auch in der Kälte
Sibiriens und ohne die Annehmlichkeiten eines Sportzentrums auf den Kampf
vorbereitet. Das unihockey-technische konnten wir ja schon während den vielen
Lehrgängen während der Saison zur Genüge trainieren, als teambildende Massnahme
ist dieser Einsatz in den Bergen super geeignet“. Auch die meisten Spieler
(Markus Gerber: „Ich löse die Lawinen auch ohne Sprengladungen – nur mit meinem
Stock - aus!“) zeigen sich erstaunlich verständnisvoll. Einzig Michael Zürcher
vom HC Rychenberg wundert sich. „Die hätten doch statt uns besser Philippe
Soutter aufgeboten. Der hätte sogar vom Tal aus rein akkustisch die Lawinen
auslösen können“.
An der WM in Schweden wird man sehen, ob diese spezielle Art der Vorbereitung
dem Schweizer Team geschadet – oder sogar genützt hat.