02.
2002
Die Oranjes kommen
Die Nationalmannschaft entsteht
Mitte April des letzten Jahres erhielt ich ein Mail mit der Nachricht, dass eine
holländische Nationalmannschaft im Aufbau sei. Es tönte alles noch sehr
utopisch, man sprach gar von einer eventuellen Teilnahme an der WM 2002. Und von
einem "Auswahltraining" im Mai. Natürlich habe ich dieses Trainingsweekend
besucht, gemeinsam mit einem anderen "Schweizer". So hat es angefangen!
Ziemlich schnell wurde dann ein monatlicher Trainingstag eingeplant und ca. alle
3 Monate ein Trainingsweekend, welches auch von den Spielern im Ausland besucht
werden sollte (2 Schweden und mittlerweile 3 Schweizer!). Ende Juni wurde die
definitive Teilnahme an der WM bekannt gegeben. Seither sind viele Fortschritte
erzielt worden. Für die WM im Mai hoffen wir dank der Unterstützung unser
"Oranje"-Fans auf ein Exploit!
Es gilt ernst - Die ersten Länderspiele
Auf gings zu den ersten internationalen Spielen der holländischen
Nationalmannschaft nach Denderleeuw in der Nähe von Brüssel. Alle Mannschaften
fanden sich am Freitagabend in der Sportanlage Ottoy ein. Die Schlafplätze
wurden zugeteilt (eine Squashhalle pro Mannschaft) und schnell fand man sich in
der Halle wieder beim "chügele"! Samstagmorgen um 8! Uhr galts zum
ersten Mal ernst. Gegner war die deutsche U19. Wir konnten die einzeltechnischen
Schwächen mit einer soliden Teamleistung wettmachen und besiegten die Junioren
des Unihockey Team Deutschlands nach einer 6:2 Führung mit 6:5
Um 13.00 spielten wir gegen Belgien. Wegen mangelnder Chancenauswertung hiess es
am Ende 2:2. Da am späteren Nachmittag die Deutsche U19 gegen Belgien mit 6:4
gewann, zogen wir in den Final vom Sonntag ein! Gegner waren die Herren von
Deutschland, die sich mit unterschiedlichen Leistungen (souveränes 8:2 gegen
Slovenien und mässiges 1:0 gegen die sehr physisch spielenden Grossbritannier)
auch für den Final qualifiziert hatten. Die Rollen waren klar verteilt,
Deutschland als A-Nation war Favorit, die Niederlande (von der
Nationalmannschaftsgründung her gesehen, die jüngste Mannschaft des Turniers)
klarer Underdog!
Vom technischen Standpunkt her gesehen, waren wir klar unterlegen, aber der
Teamspirit übertraff denjenigen der Deutschen um einiges! Bis 20 Sekunden vor
Schluss des Spiels führten die Deutschen mit 5:4, dann bekamen sie eine
Zeitstrafe. 15 Sekunden vor Schluss erzielten wir mit 6:4 Feldspieler den
glücklichen Ausgleich. Da in der 10-minütigen Verlängerung nichts
Ansprechendes mehr geschah, musste das Penaltyschiessen über den Sieger
entscheiden. Dort behielten die Deutschen einen klareren Kopf und entschieden es
mit 3:1 für sich!
Das Fazit des Turniers kann fast ausschliesslich positiv gezogen werden. Wir
wissen ungefähr, wo wir stehen und woran wir in den nächsten Trainings noch
hart arbeiten müssen, damit auch Helsinki 2002 zu einem erfolgreichen Ausflug
wird.