03.
2009
Erster Matchball verwertet
„The monkey is off the back", ist in der nordamerikanischen Profieishockey der NHL ein geflügelter Ausdruck, wenn sämtliche Last von den Schultern eines Spielers oder einer Mannschaft fällt. Eine ganze Horde Affen (Monkeys) treiben wohl seit Freitagabend im nach wie vor tiefverschneiten Davos sein Unwesen. Geflohen sind sie aus der Arkadenhalle, genauer gesagt aus der Kabine des UHC Sarganserland. Oder anders gesagt: Riesengross war die Erleichterung nach dem 5:3 Auswärtssieg des UHCS über den Erzrivalen Davos-Klosters.
Vorentscheidung verpasst
Bis die Akteure auf dem Feld und der zahlreich mitgereiste Anhang auf der Tribüne tief durchatmen konnten, mussten - wie so oft in dieser Saison - 60 hochspannende Minuten überstanden werden. Die günstige Ausgangslage - zwei Punkte und der Ligaerhalt war gesichert - schien die Sarganserländer eher zu hemmen, als zu beflügeln. Die bereits geretteten Bündner ihrerseits drehten während den ersten beiden Dritteln ihren Motor nur selten im hochtourigen Bereich. Auszunutzen wussten die UHCS-Akteure dies aber nur bedingt. 4:2 hiess es nach 40 Minuten, Chancen zu doppelt so vielen Toren erarbeiteten sich die Sarganserländer zwar, in den entscheidenden Situationen zitterten jedoch die Hände.
Zittern bis zum Schluss
Erst im letzten Drittel entwickelte sich der so bekannte Derbyfight. Die Davoser bündelten ihre besten Kräfte auf zwei Linien, gleiches machte auch die Sarganser Trainercrew. Nach dem 4:3 Anschlusstreffer von Matthias Jecklin in Überzahl (46.) wurden wieder Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen in Davos wach. Damals verspielten die Sarganserländer einen 5:1 Vorsprung. Diesmal wurde der Kampfgeist aber belohnt. Eine hohe Flanke von Florian Felix - böse Zungen behaupten etwas Schnee vom Rinerhorn sei dabei heruntergefallen - sprang vom Davoser Gehäuse praktisch auf die Stockschaufel von Jim Giger und von dort zum 5:3 ins Tor (51.). Die restliche Spielzeit lief unter dem Motto „Bangen, Hoffen und Nägelkauen" für die Sarganserländer. Diesmal mit dem bekannten, erfreulichen Ende.
Gratiseintritt als Dankeschön
Somit wird die nächste Partie kommenden Samstag gegen Eggiwil (18 Uhr, RSA Sargans) zum ersten und letzten Kürlaufen in dieser Saison. Mit einem Gratiseintritt für alle Zuschauer, möchten sich die Verantwortlichen bei den treuen und immer zahlreich erschienen Fans (dritthöchste Zuschauerzahl der NLB) - bedanken. Die Tatsache, dass der Ligaerhalt ohne die Zitterspiele gegen die besten 1. Ligisten überstanden werden konnte, ist äusserst erfreulich und stimmt zuversichtlich für die Zukunft. Der Grundstein ist gelegt.
Iron Marmots Davos-Klosters - Sarganserland 3:5 (2:2, 0:2, 1:1)
Arkaden Davos.- 150 Zuschauer. - SR Blatter/Brägger.
Tore: 10. De Coi (Britt/Ausschluss Thöny) 0:1. 12. (11.18) Sauter (De Coi) 0:2. 13. (12.25) Bettinaglio (Bebi) 1:2. 18. Ilmer (Bebi) 2:2. 26. Sturzenegger (Britt) 2:3. 28. Samuel Altherr 2:4. 46. Matthias Jecklin (Hartmann/Ausschluss Samuel Altherr) 3:4. 51. Giger (Felix) 3:5.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Iron Marmots Davos-Klosters, 4-mal 2 Minuten gegen Sarganserland.
Sarganserland: Arambasic; Britt, Sturzenegger; Samuel Altherr, Felix: Emanuel Furger, Giger, Remo Furger (21. Kocherhans); Sauter, De Coi, Hardegger; Adrian Altherr, Kohler, Santoro.
Bemerkungen: Iron Marmots Davos-Klosters ohne Terlizzi (verletzt), Bardill (abwesend), Sarganserland ohne Good, Guidon (beide verletzt), Camenisch, Pfiffner (Militär).