Es wir einen neuen Weltmeister geben – im ersten Halbfinal schlug Finnland den Titelverteidiger Schweden mit 3:2.
Die ersten 10 Minuten
hatten den Schwedinnen gehört, die durch Ekström
standesgemäss in Führung gingen. Der Pass kam von Jenny
Magnusson, die zuvor im Turnier aufgrund einer Muskelverletzung noch
nicht zum Einsatz gekommen war. Dann drehten die Finninnen aber auf
und glichen durch Satu Schilcher aus (im Powerplay, zwei Sekunde vor
Ende des ersten Drittels).
Wegweisender
Penalty
Die Finninnen betrieben in der Folge einen grossen
Aufwand, um die grossen Schwedinnen in Schach zu halten. Dies gelang
sehr gut – und die Führung im Mitteldrittel (Saarinen
mittels Penalty) sorgte für zusätzliches Selbstvertrauen.
Vom Schwedischen Kombinationsunihockey aus dem Spiel gegen Norwegen
war rein gar nichts zu sehen. „Wir waren weit von dem weg, was
wir eigentlich können“ sagte Kristina Landgren an der
Pressekonferenz nach dem Spiel, und mit dieser Einschätzung
hatte sie zweifellos recht. Auch der frühe Ausgleich im
Schlussdrittel durch Simonsson (ebenfalls im Powerplay) warf die
Finninnen nicht mehr aus der Bahn – Saarinen traf zum 3:2, es
sollte bis zum Ende bei diesem Resultat bleiben. Den Schwedinnen
gelangen kaum Abschlüsse aufs gegnerische Tor, und wenn doch ein
Schuss aufs finnische Gehäuse kam, war da Miia Pöntinen.
Die Schweizer Fans haben sie noch als Allstar-Goalie des Europacups
in Erinnerung, und dieser Reputation wurde die 26jährige auch im
WM-Halbfinal gerecht.
Gut für die
Schweiz?
Ob Finnland der einfachere Finalgegner ist als
Schweden, muss sich erst noch weisen. Vor allem muss die Schweiz in
ihrem Halbfinal erst einmal Norwegen schlagen. „Ich hoffe auf
einen Final gegen die Schweiz“ sagt Miia Pöntinen. „Nach
dem verlorenen Gruppenspiel und auch nach dem Europacup haben wir mit
den Schweizerinnen noch eine Rechnung offen“. Finnland wird
also auf jeden Fall geladen sein, auch wenn es nicht mehr gegen den
Erzrivalen Schweden geht. Und wenn die Blau-Weissen noch einmal so
eine konzentrierte Leistung in der Defense hinlegen, wird man ein
ganz anderes Spiel sehen als noch am Montag, als es beim 7:6 ein
regelrechtes Torfestival gegeben hatte.
Schweden –
Finnland 2:3 (1:1, 0:1, 1:1)
Singapur Indoor Stadium –
1200 Zuschauer
SR: Sykora / Sykora (CZE)
Tore: 7.
Ekström (Granelid) 1:0, 20. Schilcher (Joutsen, Ausschluss
Widar) 1:1, 24. Saarinen (Penalty) 1:2, 41. Simonsson (Holmgren,
Ausschluss Karvonen) 2:2, 45. Saarinen (Joutsen) 2:3
Strafen:
Schweden 2x2', Finnland 3x2'
Schweden: Pettersson;
Viklund,Magnusson; Holmbom, Holmgren; Andersson, Wretman; Widar,
Ekeroth, Dahlerus; Granelid, Ekström, Wendelstig; Lundström,
Kristoffersson, Nilsson; Ekblom, Simonsson, Ordell
Finnland:
Pöntinen; Schilcher, Joutsen; Jouthen, Isoniemi; Hellsten,
Morottaja; Saarinen, Simonen, Karvonen; Piispa, Vartiainen, Kupiila;
Ulmanen, Nievenmaa, Ukkonen
Bemerkungen: 23. Lattenschuss
Nilsson; Schweden ab 59:40 ohne Torhüterin
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