10.
2018
Highlights aus 22 Jahren Champy Cup
Anfang Woche gab das OK des Champy Cup bekannt, dass es nach 22 Austragung keine weitere mehr geben wird. Diese Mitteilung sorgt im Unihockeykreis für viel Bedauern und Wehmut. In Zusammenarbeit mit der "Südostschweiz" blicken wir in die Chronik des Bündner Traditionsturniers.

1997: Vom 12. bis 14. September wird in der Turnhalle der Gewerbeschule Chur erstmals der Champy Cup ausgetragen. Der ehemalige Torpedo-Chur-Präsident Hermann Eggler hat das Turnier ins Leben gerufen. Das Teilnehmerfeld, welches acht Mannschaften aus dem In- und Ausland umfasst, darf sich sehen lassen (drei einheimische Vereine, Tschechische Nati, vier Mannschaften aus Schweden.) Das Budget beträgt über 50'000 Franken.
1999: Reduktion des Teilnehmerfeldes von acht auf sechs Teams, erste finnische Mannschaft Josba Joensuu am Turnier.
2000: Umbenennung in «Heineken Champy Cup», Benefizveranstaltung zu Gunsten MS Graubünden und Stiftung Fontana für Hörbehinderte.
Das Allstar-Team des Champy Cup 2000 mit Matthias Hofbauer, Reto Ryffel, Roger Gerber, Lulzim Kamaj und Flurin Bösch. (Bild: Champy Cup)
2001: Einführung effektive Spielzeit.
2002: Präsidentenkonferenz Nationalliga am Champy Cup.
2004: Neuer Modus mit fünf Mannschaften, erstmalige Austragung des Junioren Champy Cup.
2005: Kaum zu überbietendes Teilnehmerfeld: Die drei Landesmeister aus Schweden, Tschechien und der Schweiz, darunter der amtierende Europacup-Sieger nehmen am Turnier teil.
Das Allstar Team des Jahres 2005 mit Kimmo Eskelinen, Mathias Larsson, Peter Sjögren, Thomas Engel, Magnus Svensson und Matthias Hofbauer. (Bild: Erwin Keller)
2006: Aufreger am Champy Cup: Alligator Malans tritt im Startspiel gegen Wiler-Ersigen nicht in stärkster Formation an. Die beiden Finnen Esa Jussila und Tatu Väänänen - Letzterer ist der neu verpflichtete Verteidiger - wurden ebenso geschont wie Adrian Capatt und Michael Pfiffner. Für das Verhalten der Verantwortlichen hatte OK-Chef Eggler damals kein Verständnis. Er erklärte gegenüber der Zeitung «Südostschweiz»: «Wir lassen den Malansern als Meister und Cupsieger der letzten Saison die Ehre zukommen, das Turnier zu eröffnen, und dann dies. Das ist ein Affront dem OK und nicht zuletzt auch den Fans gegenüber.» Malans verlor dann auch mit 3:10 gegen Wiler.
2008: Neuer Modus mit sechs Teams in zwei Gruppen, erstmals ein Damen-Spiel (Piranha Chur - Dekanka Prag) am Champy Cup.
Esa Jussila und Co. sorgten 2006 für Aufregung. Hier umkurvt der Finne die tschechische Torhüterlegende Tomas Kafka. (Bild: Erwin Keller)
2009: Der Schweizer Unihockeyverband führt am Champy Cup in Zusammenarbeit mit dem sportwissenschaftlichen Institut von Magglingen, Swiss Olympic und dem niederländisch-österreichischen Unternehmen Inmotio eine professionelle Wettkampfanalyse durch. An dieser nahmen alle sechs Teams teil. Aus den gewonnenen Daten liessen sich beispielsweise sportartspezifische Belastungsgrössen ableiten (Beschleunigungen, Anzahl Sprints, gelaufene Strecke usw.) oder taktische Merkmale, welche die Trainer als wertvolle Grundlage für die Arbeit im konditionellen und taktischen Bereich dienen. Esa Jussila, finnischer Topskorer von Alligator Malans, lief zum Beispiel am Champy Cup in einem Match 4,2 Kilometer - Andreas Ahlqvist, Stürmer vom schwedischen Verein Järfälla IBK, brachte es auf 6,8 Kilometer.
2011: Jubiläums-Turnier mit Top-Besetzung: Aus Schweden Pixbo Wallenstam und aus Finnland Espoon Oilers. Ausserdem: Neues Turnierlogo, neuer Auftritt, neue Homepage.
Alexander Nede mit einer seiner bekannten Zorro-Einlagen im Jahr 2007. (Bild: Erwin Keller)
2012: Der Champy Cup findet nicht mehr in Chur statt. «Wir haben die Schnauze voll. Das machen wir nicht mehr mit», erklärte Hermann Eggler gegenüber der Zeitung «Südostschweiz». Grund für den Zorn des Champy Cup-Chefs erster Stunde ist der alljährliche Knatsch mit der Stadt Chur wegen derer seiner Ansicht nach übertriebenen Sicherheitsbestimmungen bei grösseren Anlässen wie seinem Champy Cup. Dass die Preise für die dreitätige Miete der Gewerblichen Berufsschule (GBC) während der letzten Augustwoche in den letzten sieben Jahren förmlich explodiert sind und die Stadt mit immer strengeren Vorschriften nach Egglers Empfinden keine Gelegenheit auslässt, der reibungslosen Durchführung des renommierten Unihockey-Saisonvorbereitungsturniers in Chur Steine in den Weg zu legen, bringt den OK-Präsidenten in Rage. Als Konsequenz zieht der Champy-Cup nun aus Chur weg. Im August 2013 wird erstmals in der Turnhalle Lust in Maienfeld gespielt. Die Äusserungen von Eggler sorgten damals für Kritik beim Stadtpräsidenten Christian Boner und GBC-Direktor Peter Andres.
2009 wurde am Champy Cup in Chur ein neuer Zuschauerrekord erreicht. (Bild: Erwin Keller)
2013: Erste Austragung des Champy Cups in der Turnhalle Lust in Maienfeld.
2016: 20-Jahre-Jubiläum Champy Cup, Alligator gewinnt das Turnier.
Quelle: Die Südostschweiz, von Patrick Kuoni