26.
04.
2002
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Interview mit Beat Moser - Assistenztrainer der Schweizer Nati

Beat Moser nimmt Stellung zum Bericht auf unihockey.ch und äussert sich zu seinen Perspektiven und dem Kader für die WM.

Beat, wie lautet dein Kommentar zum erlassenen Aufgebot für die WM? Welche Schwierigkeiten sind aufgetreten, was waren die Ueberlegungen?
Die Schwierigkeit die uns am meisten zu schaffen machte, waren die Verletzungen von Nationalspielern die ganze Saison hindurch. Viele dieser Spieler mussten ihre Verletzungen während ungewöhnlich langer Zeit in Kauf nehmen (Stegmann Roger, Engel Thomas, Kaltenbrunner Marcel, Gansner Anton, Brechbühl Laurent usw.). Immer wieder wurde uns ein Strich durch das Blockkonzept gemacht, mit dem Höhepunkt am Vierländerturnier, als uns an Ort und Stelle mit Thomas Engel und Matthias Hofbauer, Center1 und Center2 ausfielen. Welche Unsicherheit dies auf unser Spiel übertrug konnten wir, vorallem gegen Norwegen und Tschechien , selber auch feststellen. Diese Situation hatte aber auch sicherlich seine positiven Seiten, konnten wir doch z.B. Dani Bill auf der Center-Position von Matthias Hofbauer eine gute Leistung attestieren und dies mit einem WM-Aufgebot aufwerten.
Ausfallen werden für die WM aufgrund von Verletzungen in der abgelaufenen Saison: Brechbühl Laurent, Stegmann Roger, Gansner Anton und Dysli Marc doch Stammspieler die wir vermissen werden. Dazu kommen mit Eichmann Simon und Kaltenbrunner Marcel zwei Teamstützen die infolge Lehrabschlussprüfungen oder Arbeitsplatzproblemen nicht dabei sein werden.
Umorganisiert haben wir auch den Betreuerstab, mit Otti Scherrer als Materialwart/Masseur und Leuenberger Simon als Teamleiter wurden 2 neue Leute aufgenommen, die Vörös/Thöni und Martinjas ersetzen.

Hat man in den Fällen Eichmann und Kaltenbrunner nicht schon viel früher gewusst, dass diese Probleme anstehen? Warum gab es Mutationen im Betreuerstab?
Bei Simon Eichmann (Lehrabschlussprüfungen), Marcel Kaltenbrunner (Probleme mit Arbeitsstelle/Schulbehörde), Beda Thöni (eigene Bäckerei/Überbelastung) und auch Laslo Vörös wurden wir erst zum Teil lange nach dem Vierländerturnier mit den Problemen konfrontiert.

War Christoph Hofbauer kein Thema?
Chrischi Hofbauer hat in den Monaten Mai und Juni seine Lehrabschlussprüfungen zu bestehen.

Falls sich noch Spieler verletzen werden, bis die WM beginnt - wie sieht die Pikett-Liste aus?
Über Pikettspieler werden wir erst sprechen, wenn es die Situation erfordern wird und wir gezwungen sind, nach Alternativen zu suchen.

Was sagst du zu den Aussagen von Reinmann und Bösch, wie sie auf unihockey.ch publiziert worden sind?
Die Aussagen von Ueli Reinmann kann ich nicht verstehen, er weiss schon seit längerer Zeit (Anfang März) von Jani Westerlund, dass er dem WM-Kader nicht angehören wird. Dies aufgrund dessen, dass international Spieler gefragt sind die taktisch spielen können. Die gemachten Äusserungen enttäuschen mich schon ein wenig.
Was Andri Bösch anbelangt habe ich mit ihm letzte Woche gesprochen und abgeklärt wie seine Meinung zu einer WM-Teilnahme sei. Er hat von uns nie eine Zusicherung zur WM-Teilnahme oder ein Aufgebot erhalten. Es ist klar wenn seine Gedanken zur WM uns positiv gestimmt hätten, wäre ein intensives Gespräch daraus geworden. Ob Andri dann in Helsinki unserm Team angehört hätte - aufgrund seiner Leistungen in der Meisterschaft - durchaus möglich.
Eigentlich finde ich es sehr schade, dass sportliche Niederlagen und negative Erlebnisse in der Vergangenheit, Spieler veranlassen, Äusserungen an die Öffentlichkeit zu bringen und so wieder Nährboden für Unruhestifter aus zu breiten. Sie schaden dem ganzen Team nicht nur dort wo die Attacken gezielt abgefeuert wurden.

Die Nationalmannschaft hat am Vierländerturnier enttäuscht. Woran arbeitet man bis zur WM jetzt noch, wo müssen die Hebel angesetzt werden?
Zum einen gilt es schon vor dem Trainingslager in Disentis (8. Bis 12. Mai 2002) in den wöchentlichen regionalen Trainings und ab nächster Woche das ganze Kader zentral in Kloten, die Blöcke aufeinander einzustimmen und die eine oder andere taktische Aufgabe aufzufrischen. Das heisst Basis schaffen um dann die 4 Tage in Disentis hart arbeiten zu können.
Zum anderen werden wir dieses Wochenende mit der Verfeinerung der Teambildung beginnen und mental an die Limiten der Spieler gehen. Es wird auch sehr wichtig sein, dass jeder Spieler weiss was seine Aufgaben und die Erwartungen unsererseits an ihn sind. Das heisst nichts anderes als das Führen von vielen Gesprächen in den nächsten Wochen mit dem Ziel Vertrauen, Sicherheit und Überzeugung beim Spieler zu verstärken.

Was hat man aus der WM in Norwegen für Lehren gezogen? Die Leistungen waren ja trotz der Bronzemedaille nicht über alle Zweifel erhaben...
Sorry, aber die vergangene WM in Norwegen interessiert mich überhaupt nicht, sie liegt schon so weit in der Vergangenheit und dazu war ich damals auch nicht dabei. Was diese WM anbelangt muss dem Team klar sein, dass die Finnen und Schweden uns spielerisch ein grosses Stück voraus sind. Es kann dann auch nicht sein eine Bronzemedaille als selbstverständlich anzuschauen. Unsere NLA-Meisterschaft weißt dieses Jahr übers Ganze gesehen einen Rückgang der spielerischen Qualität auf, was sich auch auf die Nationalmannschaft auswirkt. Das heisst zum einen müssen wir, gegen Finnland und Schweden, eine saubere defensive Leistung an den Tag legen und gegen die anderen Nation mit ihren Beton-Verteidigungen wird unsere Qualität des Spielmachens entscheiden wer den Match gewinnt. Zudem sollen die Spieler sich nicht zu viel Eigendruck auferlegen sonst wird der Spass am Spiel nicht voll ausgelebt werden können. Wenn der Spass und die Freude am Unihockey-Spiel an dieser WM einen wichtigen Stellenwert einnimmt, werden auch die Leistungen auf dem Feld positiv ausfallen.

Was hat sich der Trainerstab für Ziele gesetzt?
Für die Vorbereitungszeit: Die Blöcke im taktischen Bereich so einzuspielen dass jeder Spieler überzeugt ist auf der richtigen Position und mit dem richtigen Block zu spielen.
Für die WM werden wir im ersten Spiel den Finnen ihre WM-Suppe tüchtig versalzen. Dies wird möglich sein wenn wir unsere Fehlerquote so reduzieren können, dass das Spiel möglichst lange offen ist. Für die folgenden Spiele gilt wir müssen härter als der Gegner arbeiten damit wir zum Erfolg kommen.

Was erwartest du generell für eine WM?
Ich erwarte eine viel interessantere und ausgeglichenere WM auf den Platzierungen 3 bis 6. Nationen wie Dänemark, Norwegen und Tschechien sehen verstärkt ihre Chancen auf die Bronzemedaille und hoffen auf einen Ausrutscher unseres Teams oder der Finnen.  Zudem glaube ich dass trotz oder vielleicht gerade wegen der finnischen Weltmeisterschaft der Top-Favorit Schweden heisst.

Warum lohnt sich eine Reise für Schweizer Fans nach Finnland?
Zuerst freue ich mich sehr auf, wie man hört, sehr viele Schweizer Fans die nach Helsinki fliegen werden. Ich bin auch überzeugt dass die Mannschaft dies zu würdigen weiss und eine gute Leistung an dieser WM zeigt.
Bin überzeugt dass die ganze WM auch vom Erlebniswert her sehr hoch einzuschätzen ist. An einem WM-Final mit über 14'000 Zuschauern dabei zu sein ist alles, dies hab ich noch aus dem Jahre 1996 in Stockholm in bester Erinnerung als über 15'000 Sportler den Globen eingenommen hatten. Da bist du als Zuschauer schon so stolz dabei zu sein dass die Gänsehaut automatisch Einzug halten wird.
In diesem Sinne herzlichen Dank für eure Unterstützung liebe Fans!


Schweizer Aufgebot
Trainer: Jani Westerlund
Assistent: Beat Moser
Tor: Mark Wolf (Pixbo/SWE), Roger Tönz (Malans), Niklaus Steck (Zäziwil-Gauchern)
Verteidigung: Michael Flury (Wiler-Ersigen), Roger Gerber (Rot-Weiss Chur), Urs Helbling (Josba/FIN), Philipp Leimbacher (Kloten-Bülach-Jets), Rolf Rohner (Rot-Weiss Chur), Thomas Weber (Rychenberg Winterthur), Reto Weber (Rot-Weiss Chur)
Sturm: Daniel Aeschlimann (Zäziwil-Gauchern), Patrick Bachmann (Wiler-Ersigen), Peter Bigler (Floorball Köniz), Daniel Bill (Köniz), Andreas Brägger (Rot-Weiss Chur), Adrian Capatt (Malans), Samuel Dunkel (Köniz), Thomas Engel (Rot-WeissChur), Matthias Hofbauer (Wiler-Ersigen), Rolf Kern (Rot-Weiss Chur), Benjamin Lüthi (Zäziwil-Gauchern), Stefan Lüthi (Zäziwil-Gauchern), Daniel Telli (Torpedo Chur)
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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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