12.
2008
Interview mit Christoph Hofbauer
Christoph Hofbauer, die Tschechen schienen am Schluss sehr enttäuscht, Sikora etwa blickte niemandem in die Augen beim Handshake. Wie war das zuvor auf dem Feld?
Die Tschechen wurden natürlich vom Publikum getragen. Sie traten sehr aggressiv auf, gaben keinen Ball und keinen Zweikampf verloren. Es war aber nie negativ oder unfair.
War dieser Sieg eine späte Revanche für 2004, als die Tschechen uns die Heim-WM sportlich vermiest haben?
Wir haben vor dem Spiel in der Garderobe darüber gesprochen, ja. Vielleicht war es diesmal für die Tschechen noch schlimmer als für uns damals, weil es ein Medaillenspiel war. Und im Sudden Death zu verlieren ist doppelt bitter.
Im letzten Drittel habt ihr den Tschechen nette Gastgeschenke übergeben und sie so ausgleichen und sogar in Führung gehen lassen. Was ist dir in dem Moment durch den Kopf gegangen?
Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht. Brunners Fehler war unglücklich, die Tschechen kamen plötzlich auf. Angst hatte ich nicht - nachdem wir gestern bei 6 gegen 5 gegen Schweden trafen, dachte ich, dass wir spätestens kurz vor Schluss noch eine gute Ausgleichsmöglichkeit haben würden.
Zum Glück kam es gar nicht so weit, dein Bruder glich aus...
Ja, er hat es gewagt und es ging auf. Dieser Treffer war natürlich enorm wichtig.
Dein grundsätzliches Fazit dieser WM?
Wir haben uns über das ganze Turnier hinweg gesteigert und in den wichtigen Momenten mentale Stärke gezeigt. Die Verlängerung im Halbfinal war unglücklich, diejenige im Bronzespiel vielleicht etwas glücklich. Insgesamt können wir zufrieden sein.