12.
2008
Interview mit Matthias Hofbauer
Mätthu, gegen Estland war es über 60 Minuten harzig, heute zumindest 30 Minuten - warum kommt Ihr nicht schneller in die Gänge?
Man kann es auch so sehen, dass es in solchen Spielen viel Geduld braucht - die hatten wir. Zudem ist der Druck auf das Team, welches das Spiel machen muss, viel grösser. Sicher können wir aber mehr, als wir gegen Norwegen während den ersten zwei Dritteln gezeigt haben.
Beim Spiel der Tschechen waren fast 9000 Zuschauer in der Halle, bei Schweiz gegen Norwegen noch knapp 500. Habt Ihr diesen Stimmungsabfall mitbekommen?
Wir haben in der vollen Halle die Atmosphäre mitbekommen. Das war ja wie 2004 in Kloten! Mir hat das Lust gemacht, am nächsten Wochenende in Prag das zu erleben, wenn wir im Einsatz stehen. Dass bei unserem Spiel die Kulisse nicht gleich sein würde, war mir klar.
Gab es gegen Estland oder auch Norwegen nie Momente des Zweifels, auch bei Rückständen nicht?
Wenn ich nein sagen würde, wäre das überheblich. Aber wir haben uns ein Grundvertrauen erarbeitet, das uns in solchen Momenten nicht auseinanderfallen lässt. Jetzt kann man sogar sagen, dass das Selbstvertrauen gestärkt wurde, in dem wir diese Rückstände aufgeholt haben. Es braucht einfach jeweils Spieler, die das Heft in die Hand nehmen. Heute war dies unter anderen mein Bruder.
Du gehörst auch zu den Führungsspielern. Im Powerplay bist du momentan aber nicht in der ersten Linie, und das 8:5 gegen Norwegen war dein erster Treffer hier. Wie gross war die Erleichterung?
Der Treffer tat mir sicher gut. Im Powerplay kann man sich manchmal das Selbstvertrauen holen, das dann auch bei 5 gegen 5 das Toreschiessen einfacher macht. Jetzt spielen andere in Überzahl - und das machen sie ja ausgezeichnet. Ich nehme im Team eben eine defensivere Rolle als üblich ein.