03.
2009
Interviews zum Männer-Final
Interview mit Joel Krähenbühl (Wiler)
Du hast zwei herrliche Tore erzielt und die Verlängerung erst möglich gemacht, am Ende bleibt aber nur die Silbermedaille. Wie fühlst du dich kurz nach Spiel?
Ich bin natürlich enttäuscht. Die beiden Tore waren wichtig und offensiv ist es mir persönlich gut gelaufen, defensiv dagegen war ich heute schlecht. Allerdings war ich die ganze Woche krank und konnte nicht trainieren. Ich bin froh, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat.
Was ging dir vor der Verlängerung durch den Kopf?
Nach dem 3:3 waren alle überzeugt, dass es zum Sieg reichen wird. Die Situation ist vergleichbar mit dem Halbfinal am Europacup - wir wussten damals, dass wir das Spiel schaukeln werden. Heute hat es leider nicht gereicht.
Wiler dominiert die Meisterschaft, zum Cupsieg hat es nun aber doch wieder nicht gereicht. Wo siehst du die Gründe dafür?
Nun gut, dieser Cupfinal ist anders als die bisherigen. Bisher lagen wir stets in Führung, heute mussten wir dagegen praktisch das ganze Spiel einem Rückstand nachlaufen. Warum es im Cup nicht klappt, ist schwierig zu sagen. Es sind Kleinigkeiten, welche eine derart enge und umkämpfte Partie entscheiden.
In einer Woche steht bereits der Playoff-Halbfinal auf dem Programm. Reicht die Zeit, um diese Niederlage zu verarbeiten?
Wir werden uns morgen treffen und nächste Woche gezielt auf die Playoffs trainieren. Diese Niederlage zu verarbeiten wird sicher nicht von heute auf morgen möglich sein. Ich bin mir aber sicher, dass wir den Fokus auf die Playoffs richten können und bereit sein werden für Malans.
Falls du mit Wiler den Final erreichst: Welchen Gegner wünschst du dir?
Das ist mir egal. Gegen die Tigers haben wir in dieser Saison nun aber bereits zum dritten Mal verloren, eine Revanche im Playoff-Final wäre aus dieser Sicht sicher interessant.
Interview mit Marc Gerber (Tigers)
Marc, ein Tor und ein Assist in deinem ersten Cupfinal, du bist der Mann des Spiels...
Es war natürlich die ganze Mannschaft, die kämpfte und alles für den Sieg tat.
Dennoch, in Führung zu gehen war wichtig. Beschreibe uns doch dein Tor aus deiner Sicht.
Ich erkämpfte mir den Ball an der Bande und sah Simon Stucki. Ich wusste, dass er wie immer sofort schiessen würde (lacht). Normalerweise gehen seine Schüsse ja direkt rein... Aber um sicher zu gehen, lief ich vor das Tor für einen möglichen Abpraller. Zu diesem kam es, und so schoss ich das 1:0.
Wie erklärst du dir deinen steilen Aufstieg? Bis vor wenigen Wochen hast du noch im Nachwuchs der Tigers gespielt.
Ich trainiere schon länger mit der ersten Mannschaft mit, spiele aber erst seit drei Meisterschaftsspielen an der Seite von Stucki und Zalesny in der NLA. Es ist schon erstaunlich.
Wie ist es, neben diesen beiden Internationalen zu spielen?
Es ist natürlich genial, an der Seite von Spielern mit so viel Klasse und Routine spielen zu dürfen. In den Trainings korrigieren sie mich noch oft, aber immer auf konstruktive Weise.
Du wirkst sehr gefasst. Hast du schon realisiert, jetzt Cupsieger zu sein und massgeblich dazu beigetragen zu haben?
Wohl noch nicht so ganz. Ich bin auch nicht so der Typ für grosse Feiern. Aber es wird schon noch der Moment kommen, in dem ich die Freude so richtig rauslassen kann.
Interview mit Philippe Soutter (Tigers)
Philippe, dein Kommentar zum Spiel?
Im ersten Drittel waren wir besser, gefährlicher, verloren aber im zweiten Drittel die Kontrolle über das Spiel. Ab dem letzten Drittel war die Sache dann völlig offen. Mit der Leistung meines Teams bin ich sehr zufrieden. Wir haben uns ja schon in der Finalrunde bezüglich Substanz und Konstanz erheblich gesteigert.
An der Pressekonferenz sagtest du, dass du nicht an Glück im Sport glaubst.
Das tue ich auch nicht, aber ich muss zugeben, dass der letzte Treffer in der Verlängerung sicher nicht unglücklich war. Das lustige daran ist, dass ich kurz zuvor zum ersten Mal überhaupt geglaubt habe, dass wir verlieren würden. Bis dahin war ich immer vom Sieg überzeugt.
Vor dem Spiel waren die Emotionen ein grosses Thema. Hattest du nie Angst, dass es bei den Tigers ein Übermass davon geben könnte? Über 3000 Zuschauer, neue Tenües, Wiler als Gegner...
Wir haben in der Vorbereitung grossen Wert darauf gelegt, dass nicht zu viele Emotionen im Spiel sind. Das ist uns, denke ich, recht gut gelungen.
Was war der Grund für den Ausfall von Saku Lehti?
Er erlitt eine schwere Prellung und konnte nicht mehr weitermachen.
Und warum hast du Marc Gerber, bis dahin den Mann des Spiels, ausgewechselt?
Ich hatte den Eindruck, dass er langsam abbaut. Und wir hatten ja noch diverse frische Spieler auf der Bank.
Möchtest du einen Spieler speziell herausheben?
Gerne! Torhüter Philipp Gerber spielte einmal mehr sensationell. Er ist im wahrsten Sinn des Wortes Gold wert, er ist gnadenlos der Beste. Du müsstest ihn mal im Training sehen - die Stürmer verzweifeln jeweils fast...