01.
2009
Lehrstunde in Sachen Effizienz für den UHCS
„Sarganserland ist ein unbequemer Gegner", meinte Lok Reinachs schwedischer Trainer Magnus Svensson nach dem 7:4 Sieg seiner Mannschaft am Sonntagabend in Bad Ragaz. In der Tat verkauften die Sarganserländer ihre Haut gegen den aktuellen NLB-Tabellenzweiten aus dem Aargau teuer. Bis zu Philipp Merkis Treffer ins verlassene UHCS-Tor 43 Sekunden vor Spielende durften die UHCS-Akteure auf einen Punktgewinn hoffen.
Prominenter Sturm
Wie gross der Respekt Svenssons vor den St. Galler Oberländern war, zeigte allein die Startphase. Auf zwei Sturmlinien verteilte der schwedische Coach seine besten Leute. Dort tummelten sich dann die Nummern 1, 2, 7 und 9 der NLB-Skorerliste auf dem Feld. Nummer 7, André Huser und die Nummer 1, Daniel Dätwyler liessen sich denn auch die erste Überzahlmöglichkeit in der zweiten Minute nicht entgehen. Nach rund fünf Minuten hatten sich die Sarganserländer dann aber gefangen und begannen ihrerseits flott nach vorne zu spielen. Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein bis der Ausgleich fallen würde, als erneut das Duo Huser/Dätwyler mit einem lehrbuchmässigen Konter in der 19. Minute auf 2:0 für Reinach erhöhte.
Langersehnter Anschlusstreffer
Mit derselben subtilen Kontertaktik, welche schon Wiler-Ersigen im Cup-Viertelfinale zum Wahnsinn trieb, setzten die Reinacher immer wieder gezielte Nadelstösse im Sarganserländer Kollektiv. Immer wenn dieses sich in Spiellaune steigerte, kombinierten sich die Aargauer mit zwei, drei Pässen vor das UHCS-Tor. Und so war es wieder Huser, der in der 23. Minute bereits auf 3:0 erhöhte. Erst in der 30. Minute gelang Marc De Coi in Überzahl der langersehnte Anschlusstreffer. Der zuvor bestrafte Michael Merki korrigierte dies aber wieder auf 4:1 (37.). Emanuel Furger brachte mit dem zweiten Sarganserländer Tor in der 38. Minute Hoffnung auf Zählbares zurück in die Ragazer Unterrainhalle.
Kampfgeist wird fast belohnt
Eben diese Hoffnung setzten die Reinacher aber zu Beginn des letzten Drittels wieder auf Sparflamme. Einen UHCS-Doppelausschluss nutzten sie zu den Toren 5 und 6 (47./48.). Nach Emanuels Furgers Solo (53.) und Adrian Altherrs energischem Nachsetzen (58.) wurde der UHCS-Einsatz auch mit Toren belohnt. Zu mehr reichte es aber nicht - meist blieb Reinach Goalie Wiederkehr Endstation, die restlichen Abschlüsse waren zu ungenau.
Gerade im Abschlussverhalten zeigten sich die grössten Differenzen zwischen den erfahrenen Aargauern (vier Ü30 Spieler in den ersten beiden Linien) und Aufsteiger Sarganserland. Während dieser sich zwar deutlich mehr Chancen erarbeitete, nutzten die Reinacher ihre Möglichkeiten um ein Vielfaches effizienter. Und was der mittlerweile bald 38-jährige Magnus Hedlund aufs Feld zauberte, gab nicht nur seinen bis zu 20-jährigen Gegenspielern zu denken.
Sarganserland - Lok Reinach 4:7 (0:2, 2:2, 2:3)
Unterrain Bad Ragaz. - 100 Zuschauer. - SR Brechbühler/Gallo.
Tore: 3. Huser (Dätwyler/Ausschluss Emanuel Furger) 0:1. 19. Dätwyler (Huser) 0:2. 23. Huser (De Icco) 0:3. 30. De Coi (Samuel Altherr/Ausschluss Michael Merki) 1:3. 37. (36.07) Michael Merki (Byland) 1:4. 38. (37.38) Emanuel Furger 2:4. 47. (46.47) Jakobsson (Hedlund/Ausschlüsse De Coi, Arambasic) 2:5. 48. (47.08) Dätwyler (Jakobsson/Ausschluss Arambasic) 2:6. 53. Emanuel Furger (Giger) 3:6. 58. Adrian Altherr (Giger) 4:6. 60. Philipp Merki (Michael Merki/ins leere Tor) 4:7.
Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Sarganserland: Arambasic; Felix, Samuel Altherr; Britt, Stucky; Pfiffner, De Coi, Sauter; Santoro, Giger, Emanuel Furger; Hardegger, Sturzenegger, Adrian Altherr.
Lok Reinach: Wiederkehr; Wittwer, Näf; Kaufmann, Höltschi; Jakobsson, Hedlund, Hediger; De Icco, Dätwyler, Huser; Philipp Merki, Michael, Merki, Byland.
Bemerkungen: Sarganserland ohne Good, Guidon, Kocherhans (alle verletzt), Kohler (abwesend). - Pfostenschüse: 38. Hedlund, 43. Philipp Merki, 50. Pfiffner. - 55. Timeout Lok Reinach, 58. Timeout Sarganserland.