06.
2016
«Chur machte einen guten Eindruck»
Andreas Fischer war Eishockeyspieler und ist aktuell Eishockey-Schiedsrichter. Nun wartet auf den 49-Jährigen eine völlig neue Aufgabe abseits der Eisflächen. Er wird Präsident des NLA-Klubs Chur Unihockey.
Cornel Ehrler ist letzte Woche an der Generalversammlung von Chur Unihockey als Präsident zurückgetreten. Den Nachfolger stellte Ehrler gleich selbst vor. Es ist Andreas Fischer, ehemaliger Eishockey-Spieler und im Eishockey nach wie vor als NLA-Schiedsrichter tätig. «Einige Leute haben überrascht reagiert, im positiven Sinn», sagt Fischer, den die «Südostschweiz» gestern telefonisch in den Ferien in Italien erreichte.
«Chur kann viel erreichen»
Chur Unihockey habe ihn angefragt, ob er bereit wäre, Präsident zu werden, erzählt Fischer. Lange überlegen musste er nicht. «Ich kenne in diesem Klub vom Eishockey her und durch meine berufliche Tätigkeit einige Leute.» Zudem habe ihm Chur Unihockey sofort einen guten Eindruck gemacht, so Fischer. Diese Einschätzung wurde an der Generalversammlung bestätigt. Das Jahr 2015/16 wurde mit einem vierstelligen Gewinn abgeschlossen, die finanzielle Basis ist solid, die Mannschaft bleibt weitgehend zusammen und wurde auf kommende Saison gezielt verstärkt. Chur bleibt seiner Strategie treu und setzt vor allem auf den eigenen Nachwuchs. «Ich bin überzeugt davon, dass Chur Unihockey in Zukunft viel erreichen kann», sagt Fischer. Diese Aussage ist möglicherweise mehr als nur ein Wunsch. Fischer war nie einer, der sich mit halben Sachen zufrieden gab. Er wird auch mit Chur Unihockey das Bestmögliche zu erreichen versuchen.
Weiterhin Eishockey-Schiri
Fischer, ein gebürtiger Stadtberner, begann seine Eishockey-Laufbahn beim SC Bern. Später spielte er für Fribourg-Gottéron, Ambri-Piotta und den EV Zug, mit dem er 1994/95 unter dem 2008 viel zu früh verstorbenen Jim Koleff Vizemeister wurde. 354 NLA-Partien bestritt Fischer insgesamt, ehe er in die NLB wechselte. Olten und danach Chur waren in der zweithöchsten Spielklasse seine Stationen. 1999 zwang ihn eine Rückenverletzung zum Karrierenende als Aktiver. Dem EHC Chur hielt er aber die Treue als Trainer, Sportchef und Geschäftsführer. 2008 begann Fischer - vorerst in der 4. Liga - Eishockeypartien zu arbitrieren. Es ging danach schnell aufwärts. Noch heute pfeift Fischer Spiele in der NLA - und das wird er auch weiterhin tun, «zumindest noch in der nächsten Saison», wie er sagt. Als er bei Chur Unihockey zugesagt habe, sei dies eine Bedingung gewesen, dass er seine Arbeit auf dem Eis weiterführen dürfe.
«Eishockey-Schiri und gleichzeitig Präsident von Chur Unihockey zu sein ist machbar», sagt Fischer, der in der Bündner Kantonshauptstadt wohnt und beruflich als Leiter der Securitas AG in Liechtenstein tätig ist. Bei Chur Unihockey werde er zwar Neuland betreten, gibt Fischer zu verstehen, «und doch wird mir nicht alles fremd sein». Er schmunzelt: «Wie im Eishockey hat es auch im Unihockey Stöcke und Banden. Da gibt es also schon gewisse Verbindungen.»
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"