01.
2007
Männer NLA: Eine Derby-Niederlage, die schmerzt
Es war aus Ustermer Sicht ein schreckliches Spiel. Nicht nur, dass man die im Kampf um die Finalrunde wichtige Partie verloren hatte, auch die Art und Weise wie die Niederlage zu stande kam, schmerzt. Mit einem enormen Kraftaufwand hatte man die defensiv geführte Partie über lange Zeit ausgeglichen gehalten – um dann am Schluss doch leer auszugehen.
Ein unansehliches Spiel
Chancen waren über lange Zeit hinweg Mangelware. Beide Teams versuchten von anfang an, die Angriffe des Gegners mit einem intensiven Pressing schon im Keime ersticken zu lassen. Und das wirkte sich wohl oder übel auch auf den Unterhaltsamkeitswert der Partie aus. Nach 8 Minuten gewährte die Ustermer Abwehr dem Schweden Henrik Lorendal dann doch etwas Raum. Dieser liess sich nicht zwei Mal bitten und traf mit einem präzisen Slapshot zur 1:0-Führung für die Gäste. Das Tor wirkte sich allerdings nicht allzu sehr auf das spielerische Niveau der Partie aus: Technische Feinheiten gabs auch dann nicht zu sehen, im Vordergrund stand weiter nur der Kampf.
Das Spiel blieb aber resultatmässig auch im zweiten Drittel offen. Weder der einen, noch der anderen Mannschaft gelang es sich über längere Zeit in der Hälfte des Gegners fest zu setzen. Erst kurz vor Ende des Mitteldrittels, und damit die Dauer eines halben Unihockeymatches später, fiel – endlich – wieder ein Treffer. Erneut waren es die Stadtzürcher, welche eine Überzahlsituation zum 2:0 ausnützen konnten – und dies nur eine Sekunde vor der Pausensirene.
Was genau im Tee drin war, den die Spieler in der zweiten Pause vorgesetzt bekamen, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Doch der hatte es in sich: Denn plötzlich fielen Tore am Laufmeter. GC zog nur dreissig Sekunden nach Wiederbeginn auf 3:0, noch etwas später gar auf 4:0 davon. Thomas Hürlimann nutzte für Uster die Gunst der Stunde und erzielte die Treffer Nummer 49 und 50 in seiner Nationalliga-Laufbahn. Doch auch auf der Gegenseite schlug es weitere zwei Mal ein, so dass die Partie, ehe man sichs versah, entschieden war – GC führte mit 6:2. Das Spiel blieb bis zum Schlusspfiff ruppig und unansehlich, den Gästen aus der Stadt konnte es egal sein. Der einzige Ustermer, welcher mit dem Schlusspfiff doch noch jubelte, war Philipp Schmid, der mit dem Tor zum 3:7 wenige Sekunden vor dem Abpfiff sein erstes Nationalliga A-Tor erzielen konnte.
Happiges Restprogramm
GC wahrte mit diesem Sieg seine Playoff-Ambitionen, während sich Uster langsam aber sicher auf die Abstiegsrunde vorbereiten muss. Auch wenn von der Tabellensituation her der Sprung über den Strich noch realistisch ist, die Oberländer haben im Gegensatz zu ihren Kontrahenten das wohl schwierigste Programm zu bewältigen.
UHC Uster – GC Unihockey 3:7 (0:1, 0:1, 3:5)
Buchholz Uster - 503 Zuschauer
SR: Fischer/Vogel
Tore: 8. Lorendahl (Kamaj) 0:1. 40 (39:59). Allamand (Lorendal/Ausschluss Künzler) 0:2. 41. Sutter (Maffioletti) 0:3. 45. Eigentor 0:4. 46. Hürlimann 1:4. 47. Sutter (Maffioletti) 1:5. 47 (46:36). Hürlimann (Graf) 2:5. 51. Schneeberger (Abegg) 2:6. 57. Abegg (Kamaj) 2:7. 60. Schmid (Hänggi) 3:7
Strafen: Uster 5x2', GC 1x2'
Uster: Bieri (ab 51. Bisso); Hänggi, Künzler; Maag, Widler; Krienbühl, Fagagnini; Schmid, Sigg, Kaufmann; Rautio, Korhonen, Gadient; Hürlimann, Graf, Kohli; Gahlert, Aellig
GC: Bruderer; Adank, Kamaj; Osman, Jakubek; Lorendahl, Maffioletti, Sutter; Angst, Ostransky, Allamand