01.
2007
Männer NLA: Kurz mal aufs Tempo gedrückt
Man musste kein Hellseher sein, um den Sieger dieser Partie vorauszusagen. Zu dominant spulen die nach dem verlorenen Playoff-Final von letztem Jahr mit neuem Biss auftretenden, früheren Triple-Gewinner des SV Wiler-Ersigen in dieser Saison ihr Qualifikationsprogramm ab. Das letzte Heimspiel hatten sie allerdings verloren – und zwar gegen die Mannschaft, die den Bernern schon im entscheidenden Spiel der letzten Saison vor der Sonne gestanden hatte – Alligator Malans. Jetzt war also der UHC Uster in Zuchwil zu Gast, eine dankbare Aufgabe zur Rehabilitation – dachte man. Doch die Oberländer legten los wie die Feuerwehr: Durch Aellig und Künzler gingen die selbstsicher agierenden Gäste schnell mit 2:0 in Führung und sorgten bei den Zuschauern für lange Gesichter. Die Ustermer schafften es unter anderem dank guter Organisation in der Defensive sogar, den Vorsprung in die erste Drittelspause zu retten. Irgendwann musste die Phalanx doch brechen, dachten sich die ohnehin nicht als Schnellstarter bekannten Gastgeber und setzten unbeirrt zum Sturmlauf an. Gerade mal eine Sekunde Powerplay benötigte Matthias Hofbauer, Captain und Star von Wiler-Ersigen gleicherseits, um den Bann zu brechen. Nacheinander Wittwer, Thorsell, Mendelin, Christoph Hofbauer und ein zweites Mal Bruder Matthias kehrten die Angelegenheit im zweiten Abschnitt ziemlich rasch, als wäre die zwischenzeitliche Gästeführung nur eine kleine Show zur Animation der Zuschauer gewesen. Zwar sorgte Raphael Graf wenige Sekunden vor der zweiten Pause noch einmal für eine kleine Ustermer Moralspritze, doch es sollte das letzte Tor der Oberländer bleiben. Wiler spielte seine Show zu Ende und siegte am Schluss deutlich mit 9:3.
Zeit für Experimente
Brunner war mit der Leistung seiner Mannschaft nichtsdestotrotz nicht unzufrieden: Er lobte die kämpferisch gute Leistung seiner Mannschaft. Einzig sei sein Team noch nicht bereit um das hohe Tempo über 60 Minuten durchzuhalten. Insbesondere nicht gegen Wiler-Ersigen, dass durch die Hofbauer-Brüder, aber auch die beiden Ausländer Punkari und Thorsell enorm viel Offensiv-Druck entfalten kann. Die Ustermer ihrerseits versuchten, ähnlichen Druck in der Auslösung zu produzieren, indem Hannu Korhonen, der Finne, zum ersten Mal in der Verteidigung auflief. Dies half anderen, wie beispielsweise Verteidigungspartner Hänggi, der nicht zuletzt dank einiger gelungenen Offensivaktionen zum "Best Player" ausgezeichnet wurde. Zudem spielten die Rot-Weissen mehrheitlich mit 2 Linien, um das hohe Tempo einigermassen mitgehen zu können. Auch dieses Experiment wertet Brunner positiv: "Das hat eigentlich gar nicht so schlecht funktioniert." Aus seinen Worten erkennt man nicht den kleinsten Funken Enttäuschung. Denn auch er hatte nichts anderes erwartet.
SV Wiler Ersigen – UHC Uster 9:3 (0:2, 6:1, 3:0)
Sportzentrum Zuchwil. – 429 Zuschauer.
SR: Gmür/Wunden
Tore: 5. Aellig (Graf) 0:1. 6. Künzler (Kaufmann) 0:2. 23. M.Hofbauer (Punkari/Ausschluss Korhonen) 1:2. 24. Wittwer 2:2. 30. Thorsell (Gerber/Ausschluss Fagagnini) 3:2. 31. Mendelin (Balmer) 4:2. 34. C.Hofbauer (Schild) 5:2. 36. M.Hofbauer (Zurflüh) 6:2. 40. Graf (Kohli) 6:3. 46. C.Hofbauer (Punkari/Ausschluss Schmid) 7:3. 51. C.Hofbauer (M.Hofbauer) 8:3. 59. Balmer 9:3.
Strafen: Wiler-Ersigen 3 x 2’, Uster 4 x 2’
Wiler-Ersigen: Pulver; Punkari, Schild; Bichsel, Thorsell; Bieber, Jungo; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Zurflüh; Wittwer, Gerber, A. Zimmermann; Keller, Mendelin, Balmer; Krähenbühl.
Uster: Bisso; Hänggi, Korhonen; Künzler, Widler; Fagagnini Bohli; Schmid, Sigg, Kohli; Aellig, Graf, Kaufmann; Gahlert, Gadient, Rautio.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Hedlund und Berger (beide verletzt), Uster ohne Maag und Hürlimann (verletzt). - 52. Time-out Uster. 53. Pulver hält Penalty. 55. Lattenschuss C. Hofbauer. 57 Pfostenschuss C. Hofbauer.