02.
2006
Männer NLA: Zwei Punkte verloren
Spannend und unterhaltsam wars, das letzte Qualispiel von Chur Unihockey. Dank beidseitigen Abwehr-Schnitzer wie Zuteilungsprobleme oder Anflüge der Schlafkrankheit kamen die Zuschauer in den Genuss eines steten Hin und Her. Einmal führten die Churer, dann wieder die Zürcher, dann die Churer, dann die Zürcher usw. Bereits im ersten Drittel wurden die Fans durch drei Doppelschläge innert wenigen Sekunden unterhalten.
Das Spieltempo war hoch, insbesondere die Grasshoppers trugen mit ihrem aggressiven Forechecking einiges dazu bei. Chur Unihockey praktizierte das 2:2:1 weit weniger tempofest als die Zürcher, trotzdem versuchten sie, die vorgelegte Pace mitzugehen. Das Tempo war manchmal intensiver als die Ballkontrolle und das Passspiel genau. Die perfekte Mischung zwischen Tempo und Ruhe fanden beide Mannschaften eigentlich nie richtig, eine gewisse allgemeine Hektik war unübersehbar. Weder Chur noch GC vermochten der Partie den Stempel aufzudrücken, es fehlte schlicht an der nötigen Cleverness und Abgebrühtheit in beiden Reihen.
Die Churer hätten das Spiel dennoch gewinnen können. Im Schlussabschnitt erspielten sie sich genügend Chancen, um trotz der vielen Gegentore die Partie zu entscheiden. Doch meist zielten die Bündner Stürmer neben das Tor, verpassten den richtigen Abspielzeitpunkt oder versuchten, den Ball ins Tor zu tragen. Zumindest Jan Binggeli scheint bereits wieder nahe an seiner Vorsaisonform zu sein. Auch wenn er gegen GC Chancen zu noch mehr Toren hatte, liess er sich in den letzten drei Spielen doch inzwischen acht Tore gutschreiben. Weniger mit Skorerpunkten, dafür mit einer couragierten, vorbildlichen kämpferischen Leistung fiel Andreas Cadisch auf. Wie bereits gegen Köniz festgestellt, gelingt es Cadisch langsam aber sicher, aus den Fussstapfen von Tom Engel zu treten. Noch vor Jahresende kaum gesehene Leaderqualitäten sind inzwischen zumindest teilweise sichtbar bei ihm.
Mit diesem Unentschieden konnte Chur Unihockey immerhin den Abstand auf den 5. Rang um einen weiteren Zähler auf acht vergrössern. Und die Grasshopper waren ob dem Resultat genauso unzufrieden wie die Einheimischen, versuchten sie doch kurz vor Schluss mit der Herausnahme von Wolf, den zweiten Punkt zu erzwingen.
Chur Unihockey - Grasshopper-Club Zürich 7:7 (4:3, 0:1, 3:3)
Gewerbliche Berufsschule, Chur - 520 Zuschauer
SR: Spöri / Wälti
Tore: 4. (3.13) Binggeli (Oilinki) 1:0. 4. (3.23) Lüthi (Weingart) 2:0. 6. Angst (Helbling) 2:1. 12. (11.46) Angst (Nabold) 2:2. 13. (12.11) Cernela (Riedel) 2:3. 18. (17.43) Kamaj (Lüthi) 3:3. 18. (17.49) Graf (Gamma) 4:3. 27. Kammerer (Bachmann) 4:4. 43. Binggeli (Oilinki) 5:4. 47. Kammerer 5:5. 50. Cernela 5:6. 56. Weingart (Oilinki/Ausschluss Riedel) 6:6. 59. (58.16) Bachmann (Angst) 6:7. 59. (58.53) Kamaj (Cadisch, Chur ohne Torhüter) 7:7
Strafen: Je 3x2'
Chur Unihockey: Koch; Kamaj, Rohner; Stegmann, Hanzlik; M. Kaltenbrunner; Oilinki, Binggeli, Capaul; Weingart, Cadisch, Lüthi; A. Adank, Graf, Gamma
Grasshopper-Club Zürich: Wolf; Helbling, Jakubek; Osman, Kammerer; Walser, Riedel, Cernela; Maffioletti, Schneeberger, Bachmann; Tschopp, Nabold, Angst
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Engel, Schneider (beide verletzt), M. Kaltenbrunner erst ab 53. Minute im Einsatz. Regierungsrat Martin Schmid unter den Zuschauern