Die Schweiz hat auch das zweite Spiel gegen einen „Grossen“ und direkten Konkurrenten auf den WM-Titel verloren. Schweden war sicher das bessere Team und gewann am Ende verdient mit 7:4.
Die Schweizer Spielerinnen hatten sich nach der Niederlage
gegen Finnland vom Samstag vorgenommen im letzten Spiel gegen Schweden noch
einmal so richtig aufs Gaspedal zu drücken. Dies sollte dem Team von Felix Coray
zu Beginn auch gelingen. Daniela Stettler fasste sich nach fünf Minuten ein Herz
und schoss aus dem hohen Slot zum 1:0 ein. Ein Traumstart! Doch nur 13 Sekunden
später wurden die Schweizerinnen bereits wieder auf den Boden der Realität
zurückgeholt. Madeleine Jonsson glich bereits zum 1:1 aus. Schweden hatte nun
den richtigen Gang eingelegt und begann die Schweizerinnen unter Druck zu
setzen. Matilda Holmbom und Emelie Lindström sorgten dafür, dass Schweden nach
elf Minuten bereits 3:1 vorne lag. Schweden spielte schneller, präziser und
eindeutig zielstrebiger. Bei den Schweizerinnen schlichen sich immer wieder
unnötige Fehler ein und diese führten zu Ballverlusten. Schweden schaltete
blitzschnell auf Angriff um und kam so immer wieder gefährlich vor das Schweizer
Tor.
Beim Schweizer Team schien alles etwas umständlicher zu
sein und doch blieb das Team von Felix Coray weiter im Spiel. Nach dem vierten
Treffer der Schwedinnen kurz vor der ersten Pause aber glaubte wohl der grösste
Teil der 700 Zuschauer in der Waldmannhalle nicht mehr auf ein Aufbäumen der
Schweiz. Und doch kam in der 25. Minute wieder Hoffnung auf, als Petra Kundert
im Powerplay auf 2:4 verkürzte. Die Schwedinnen aber zeigten sich alles andere
als beeindruckt. Eiskalt erzielte Helena Lundqvist in der 27. Minute bereits
wieder das 2:5. Diesmal wussten die Schweizerinnen eine frühe Antwort zu geben.
Nati-Rückkehrerin Martina Mätzener machte bei ihrem Comeback das dritte
Schweizer Tor und wieder hofften die Zuschauer auf eine Wende.
Dann kam sie die Schlüsselszene der Partie: Die
Schweizerinnen hatten nun ihre stärkste Phase. Anna Bürgi drückte in der 37.
Minute aus dem hohen Slot ab. Der Ball prallte zuerst an den linken und dann an
den rechten Pfosten. Den Schweizer Fans blieb der Torjubel im Hals stecken! Die
Schwedinnen nutzten diese Situation erneut eiskalt aus und erzielten im direkten
Gegenzug das 6:3 durch Amanda Wendelstig. Eine symptomatische Szene. Doch noch
glaubten die Schweizerinnen an die Wende. Daniela Stettler machte in der 46.
Minute das 4:6. Und wieder wurde es laut in der Halle. Allerdings nicht lange.
Denn, man ahnt es schon, Schweden gab wieder eine schnelle Antwort auf dieses
Tor. Das eiskalte Händchen hatte diesmal Maria Sahlin, die zum 7:4 einschoss.
Das war’s! Schweden gewann die Partie gegen die Schweiz und zugleich auch das
Turnier. Die Schweiz belegte am Ende hinter Schweden und Finnland Platz 3.
Natürlich war man im Schweizer Team nicht zufrieden und doch fand Trainer Felix
Coray auch lobende Worte. „Das Team hat gute Ansätze gezeigt. Schade, dass wir
uns aber wegen verschiedenen Fehlern das Leben selber schwer gemacht haben. Das
Turnier hat mir gezeigt, wo und was ich mit dem Team im Hinblick auf die WM zu
arbeiten habe. Wir haben knapp drei Monate Zeit dafür.“
Schweiz – Schweden 7:4 ( 1:4, 2:2, 1:1 )
Waldmannshalle, Baar - 700 Zuschauer
SR: Ingebritzel / Holmberg (NOR)
Tore: 6. (5:03) Stettler (Benz) 1:0. 6. (5:16) Jonsson (Lungqvist) 1:1.
10. Holmbom (Dahlerus) 1:2. 11. Lindström (Ina Rhöös) 1:3. 18. Sahlin (Dahlerus)
1:4. 25. Kundert (Berner/Ausschluss Lundqvist) 27. Lundqvist (Jonsson) 2:5.
30.Mätzener (Rittmeyer) 3:5. 37. Wendelstig (Ina Rhöös) 3:6. 46. Stettler (Kundert)
4:6. 47. Sahlin (Dahlerus) 4:7
Strafen: keine
Schweiz: Koller; Berner, Bürgi; Breitenstein, Jud; Wüst; Benz, Stettler,
Mätzener; Rittmeyer, Hofstetter, Rüegg; Stadelmann, Schäfer, Kundert
Schweden: Pettersson; Ina Rhöös, Anna Lindström; Holmbom, Andersson;
Renström, Samuelsson; Widar, Wendelstig, Emelie Lundström; Dahlerus, Sahlin,
Lundqvist, Eiremo
Bemerkungen: 13. Pfostenschuss Rüegg