04.
2016
Nilssons Schlussvorstellung
Sogar dem Schweizer Fernsehen war es einen Bericht wert, als Kim Nilsson vor zwei Jahren zu GC stiess. Einen Kübel holten die Zürcher mit dem langen Schweden jedoch nicht. Morgen Samstag ist Nilssons letzte Chance, einen Schweizer Titel zu holen.
Ganz ehrlich: Wie gross ist der persönliche Druck auf dir, am Samstag gewinnen zu müssen? Zwei Jahre in der Schweiz ohne Titel würden kaum der Planung entsprechen?
Kim Nilsson: Erstens einmal spielt nicht Kim Nilsson gegen Köniz, sondern GC. Für den ganzen Verein und das Team wäre der erste Meistertitel toll. Aber ja, natürlich will ich mit GC einen Titel holen - nach dem verloreren Cupfinal ist morgen die letzte Chance dazu.
Wie hast du dich diese Woche auf den Superfinal vorbereitet?
Ich habe nichts anders gemacht als sonst. Den einen oder anderen Spaziergang mehr, aber sonst einfach konzentriert in die Trainings, wie die Mitspieler auch. Man spürt die Anspannung natürlich, alle sind voll fokussiert, hören genau zu - alle wissen, dass morgen gewinnt, wer weniger Fehler macht und härter arbeitet. Auch bei mir machte sich die Nervosität langsam bemerkbar - aber ich brauche das vor grossen Spielen.
In den letzten Jahren standen für dich die grossen Endspiele vor allem mit Schwedens Nati an.
Ja, auf Klubebene stand ich zuletzt 2009 mit AIK gegen Warberg im Globen im SM-Finalen. Wir gewannen. Umso schöner ist es, nun mit GC die nächste Chance zu erhalten.
Blenden wir zurück. Wurdest du von GC mit dem Auftrag verpflichtet, Titel zu holen? Im Sinne von: „Du giltst als weltbester Spieler, wenn du genug Tore schiesst, werden wir Meister"?
GC ist natürlich professionell genug, die Ziele nicht so zu formulieren. Dass jeder von mir grosse Dinge erwartet, gerade in solchen Partien wie morgen, ist mir klar. Aber darüber denke ich nie nach. Ich versuche immer, mein „Spiel im Spiel" zu gewinnen. Also zum Beispiel, von zehn Zweikämpfen deren neun für mich zu entscheiden.
Welche sportliche Bilanz ziehst du kurz vor deinem Abschied aus der Schweiz?
In der ersten Saison flogen wir im Cup und in der Liga zu früh raus - das war weniger, als wir uns erhofft hatten. Doch für mich war vieles neu, zudem nahm die Heim-WM in Göteborg schon ziemlich viel Energie weg. In der zweiten Saison sieht die Bilanz nun besser aus. Hoffentlich mit der Krönung morgen im Superfinal.
Dein (noch) Teamkollege Nico Scalvinoni wird zu Dalen in die SSL wechseln. Welche Tipps gibst du ihm mit auf den Weg?
Er soll nicht zu viel nachdenken, sondern einfach spielen. Dass er das Level hat, um in der SSL zu bestehen, zeigt er bei GC und in der Nati regelmässig.
Du hast jetzt exklusiv die Chance, uns zu verraten, wo du nächste Saison spielst.
(lacht) Leider kann ich noch nichts Neues erzählen. Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne in meiner Heimat bei Kalmarsund spielen würde - als Familienvater wäre ich gerne in der Nähe meiner Familie. Das würde uns allen gut tun. Aber ich muss abwarten, ob AIK dem Verkauf zustimmt.
Wann reist du heim nach Schweden?
Leider schon wenige Tage nach dem Superfinal. Ich werde mit dem Auto fahren, aber der Rest der Familie und einige Freunde hatten ihre Flüge schon gebucht, als der Superfinal nach hinten verschoben wurde.