15.
11.
2002
NLA Männer | Autor: Boesch Klaus

Personelle Änderungen bei Basel: 5 Fragen an die Exponenten

Mit der Suspendierung von 4 Spielern reagierte Basel Magic auf die sportliche Misere. Doch was waren die Gründe für diesen Schritt und wie geht es nun weiter. unihockey.ch stellte dem suspendierten Verteidiger Beat Mörker und Magic-Sportchef je 5 Fragen. Die Antworten lesen sie hier ...



Mörker Beat

Du bist einer von vier Spieler die von Basel Magic per sofort freigestellt worden sind. Warum kam es zur Trennung?
Weil ich den Mitgliederbeitrag von Fr. 500.00 nicht bezahlt habe, obwohl mir vom Verein vor der Saison versprochen wurde, dass ich diesen Betrag nicht bezahlen muss! Bei den andern Spielern waren es teilweise andere Gründe.

Über den Sommer wurde von Basel viel Optimismus versprüht. Trainer Kanholt sprach sogar von Platz 5-8 als realistisches Ziel. Woran liegt es deiner Meinung nach, dass Basel trotzdem wieder das Tabellenende der NLA ziert?
Ein grosser Teil der Schuld liegt beim Vorstand. Leider werden in Basel jedes Jahr wieder grosse Versprechungen gemacht, die leider nicht eingehalten werden. Auch der Trainer wurde vom Verein viel zuwenig unterstützt und musste Sachen erledigen die absolut nicht zu seinen Aufgaben gehören. Natürlich waren auch wir als Spieler nicht eine Mannschaft sondern Individualisten.

Basel Magic leistet sich den Luxus 2 Ausländer im Kader zu haben. Doch den Mannschaftsbus für die Auswärtsspiele müsst Ihr aus eigener Tasche bezahlen. Wie ist die Mannschaft mit dieser Situation umgegangen?
Es gab Spieler, zu denen ich auch gehörte, die diese Situation absolut nicht akzeptierten aber leider gab es und gibt es auch Spieler die kein Problem damit haben oder einfach zu feige sind etwas gegen Hr. Buser zu sagen! Zudem muss auch gesagt werden, dass die Ausländer bei Basel Magic neben dem Feld absolut katastrophal betreut werden, wenn man dem überhaupt so sagen darf!

Genug von Basel. Wie sieht deine persönliche Zukunft aus? Planst du einen Wechsel zwischen Weihnachten/Neujahr oder ist die Saison für Dich gelaufen?
Da alles sehr schnell kam, kann ich im Moment noch nichts genaueres sagen. Ich rechne aber damit, dass ich ab Neujahr bei einem anderen Verein unter Vertrag stehen werde. Die nächsten Wochen werden es zeigen.

Abschliessend noch eine Frage zur Meisterschaft. Bist Du vom bisherigen Saisonverlauf überrascht? Denkst Du Rychenberg/GC können sich vorne halten oder kehren bis Saisonende die alten Hierarchien zurück?
Einerseits bin ich überrascht aber auf der anderen Seite konnte man z.B. bei Rychenberg schon in der Vorbereitung sehen, dass sie sehr einfach und diszipliniert spielen. Von Wiler habe ich ganz klar mehr erwartet, aber die kommen noch. Ich denke, dass sich Rychenberg und GC vorne halten können aber für den ganz grossen Coup wird es nicht reichen.



Buser Christoph

Vor der Saison wurde von Basel viel Optimismus verbreitet. Doch nach 7 Runden steht man noch ohne Sieg da. Was ist schiefgelaufen?
Ich weiss nicht, ob wir so viel Optimismus versprüht haben. Es stimmt, dass uns die Verpflichtung von Daniel Sundbom, der bis zu seiner Verletzung eine exzellente Besetzung war, und die Tatsache, dass Kanholt das Team in seinem zweiten Jahr führen würde, durchaus gefreut haben. Die teils guten Resultate in der Vorbereitung liessen dann zusätzlich eine gewisse optimistische Haltung zu.

Basel Magic verfügt nach den 4 Freistellungen in der Natipause über ein sehr schmales Kader. Wird es in der Weinnachtspause noch Zuzüge geben?
Ja, wir werden versuchen, das Kader wieder aufzustocken. Vergangenen Montag wurde an einem gemeinsamen Nachtessen von Mannschaft und Vorstand aber der Grundsatz vereinbart: lieber ein kleines Kader, wenn dafür alle am gleichen Strick ziehen. Bei den betroffenen Spielern spürten wir einfach, dass die Einsicht fehlt, um das Team wieder zu einer Einheit werden zu lassen. Und das müssen wir in unserer Situation zwingend wieder werden.

Mit Ralf Hardegger ist der letzte NLA-Spieler aus dem Vorstand ausgeschieden. War die Doppelbelastung (Vorstand/NLA-Team) verschiedener Leistungsträger mit ein Grund das es in den letzten Jahren bei Basel einen Stillstand gab?
Ich muss korrigieren. Ralf ist nicht ausgeschieden, er tritt nur ein wenig kürzer; bleibt aber im Vorstand.
Die angesprochene Doppelbelastung ist für mich nicht der Grund für den Stillstand. In den letzten Jahren waren nur Ralf und ich davon betroffen. Bei beiden kam noch die Nationalmannschaft hinzu. Die Zeit, ein guter und engagierter Funktionär zu sein, war also sicher nicht immer vorhanden. Trotzdem sind wir der Meinung, dass wir mit unserem Knowhow durchaus viel zur Entwicklung von Basel Magic beigetragen haben. Und schliesslich besteht der Vorstand aus acht Personen.
Der Grund für den sportlichen Stillstand sehe ich woanders: Erstens ist es uns über die Jahre hinweg nicht gelungen, gewichtige Abgänge zu kompensieren. Das Einzugsgebiet rund um Basel ist zwar gross, aber mir scheint, die Juniorenarbeit bewegt sich bei allen Vereinen der Region (inkl. BM) auf einem tieferen Niveau als in anderen Regionen der Schweiz. Wir haben daher grösste Probleme mit der Rekrutierung für das Fanionteam - da werden wir den Hebel ansetzen.
Zweitens sind wir der einzige NLA Unihockey-Verein, der sich dem kompetitiven Umfeld einer Stadt aussetzt. Die Konkurrenz durch andere Sportarten und Freizeitmöglichkeiten ist enorm. Bei uns gibt es den FCB und dann lange nichts mehr. Die Medien und die Öffentlichkeit sind sich nicht sicher, ob sie Unihockey nun ernst nehmen oder gar nicht beachten sollen. Und das hat direkte Auswirkungen aufs Portemonnaie, weil dann die Sponsoren genau gleich unsicher sind. In der heutigen Zeit legt niemand sein Geld unsicher an.
Die Grösse des Unihockysports ist im Moment so ein «Mittelding» - zu klein für die Stadt, zu gross für's Dorf. Und ich behaupte, die Attraktivität und das spielerische Niveau haben in den letzten Jahren dramatisch abgenommen. Das führt dazu, das wir nach wie vor eine Insider-Veranstaltung darstellen und deshalb die Spitzenvereine grösstenteils im Umfeld der Peripherie besser fahren.
Dennoch wollen wir nicht umziehen, weil wir einerseits die «Überlebensprüfung Stadt» bestanden haben und andererseits an den Durchbruch des Unihockeysports glauben. Die WM in Basel wird helfen, Unihockey in Basel salonfähiger zu machen - und dann haben wir eine ausgezeichnete Ausgangslage.

Basel hat in der Sommerpause die Ausländerregel in Frage gestellt und hat 2 Ausländer im Kader. Ist dieses Thema für diese Saison vom Tisch oder werdet Ihr diese Möglichkeit im Abstiegskampf erneut prüfen?
Die Ausländerfrage wurde von uns aus zwei Gründen gestellt: Erstens haben wir in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit zwei Ausländern machen dürfen. Eine ganze Unihockeyregion hat damals profitiert. Ich stelle fest, dass ein Ausländer in Sachen Mentalitätstransfer und auch technischem Knowhow-Transfer fast nichts ausrichten kann. Wenn wir uns verschliessen und eine Mauer um den Schweizer Unihockeysport hochziehen wollen, werden wir wohl in 40 Jahren DDR-mässig enden und einen Wiederaufbau erleben müssen. Eigentlich müssten nach den Länderspielen wieder alle Alarmglocken läuten, denn die schwedische Mannschaft entfernt sich immer mehr von unserer Nationalmannschaft - zu Zeiten von zwei Ausländern waren wir an den Schweden dran...
Zum einen war unser Vorstoss also Überzeugung, andererseits sind die Bilateralen Abkommen sehr klar formuliert und das Diskriminierungsverbot lässt eigentlich keine Fragen mehr offen. Ich möchte hier nicht kommentieren, was wir im Abstiegsstrudel unternehmen werden. Fact ist: es herrscht eine Rechtsunsicherheit, die man hätte aus dem Weg schaffen müssen. Deshalb liessen wir ein Rechtsgutachten durch eine angesehenen Basler Anwaltskanzlei erstellen, welches die bestehende Regulierung klar als rechtswidrig taxiert!
Aufgrund des momentanen Kaders und des trockenen Schweizer Marktes hätten wir eine Öffnung natürlich gerne gesehen. Es muss ja nicht zwingend Basel sein, welches auf sein Recht pocht und plötzlich mehrere Ausländer einsetzt.
Indem wir die Voten der Nationalliga-Clubs ernst genommen haben und auf den Einsatz unseres zweiten Schweden verzichteten, haben wir bewiesen, dass unsere Intentionen nur im Sinne der Verbesserung der Situation des Unihockeysports sind. Das Problem war der Zeitpunkt unseres Vorstosses - es wäre bis zu einem gewissen Grad unfair gegenüber den anderen NLA-Teams gewesen, die weniger lange Zeit gehabt hätten, einen weiteren Ausländer zu verpflichten. Dieses Argument zieht aber in Zukunft nicht mehr.

Wie sieht die Zukunft von Basel Magic aus? Wird für einen seriösen Neuanfang auch der Abstieg in die NLB in Kauf genommen?
Ja, wir nehmen diesen Abstieg in Kauf. Ich sehe die Situation allerdings nicht als Neuanfang. Unsere Basis ist gut, aber der nächste Schritt gelingt nicht. Wären wir nicht überzeugt, dass wir gestärkt aus dieser Situation hinausgehen, hätten wir nicht so entschieden.
Ich wiederhole mich: Grundvoraussetzung im Mannschaftssport ist Teamgeist - und der muss bei uns schnellstens zurückkehren. Alle Spieler müssen vom Konzept des Trainers und des Clubs überzeugt sein und bereit sein, Überdurchschnittliches zu leisten. Ich lese im Forum von Geld als Grund für die Trennung - wenn Geld bei irgendeinem der Betroffenen ausschlaggebend gewesen wäre, hätte ich ihm den Mitgliederbeitrag aus dem eigenen Sack bezahlt - es war vielmehr fehlende Einsicht und Identifikation.

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Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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