23.
09.
2003
NLA Männer | Autor: Peter Gasser

Schaffen die Vipers den Anschluss?

Die lange Zeit des Wartens und der vielerorts ungeliebten Vorbereitungsphase ist vorbei. Am nächsten Wochenende startet die Unihockey-Saison 2003/2004. Wie schon letzte Saison gibt es in der ersten Liga wenige Favoriten und ein breites Mittelfeld.

Im Vorfeld einer Saison wird jeweils viel über das Potential und die Ziele der einzelnen Teams gesprochen. Meist werden aber die Propheten und Prognostiker nach wenigen Runden eines besseren belehrt. Wir wagen trotzdem einen kleinen Ausblick und schauen uns sämtliche Teams der Gruppe 3 in der ersten Liga etwas genauer an. Wird aus dem Dreikampf Sarnen/Highlands/Bellinzona dank den Vipers ein Vierkampf? Haben die beiden Aufsteiger Astros und Bassersdorf mehr Glück als ihre Vorgänger Verbano Gordola und Weggis-Küssnacht? Sind wieder bis zum Schluss sechs Teams in den Abstiegskampf involviert? Es wird mit Bestimmtheit eine interessante Saison werden.

Ad Astra Sarnen - Der Topfavorit (Vorjahr Platz 1)
Von der Offensiv-Maschinerie Sarnen ist auch dieses Jahr einiges zu erwarten, das hat die traditionell eindrückliche Vorbereitungsserie gezeigt. Die Führungscrew um Martin Ramseier war auf dem Transfermarkt sehr aktiv und konnte das Kader verbreitern, was im Kampf um den Gruppensieg von entscheidender Bedeutung sein kann. Ramseier möchte nicht nur Freude am Unihockey-Spielen vermitteln, er will auch um den ersten Rang mitspielen. Ein weiteres Ziel des Trainers ist es, die neuen Spieler gut zu integrieren. Viel Zeit dies zu tun bleibt allerdings nicht. Der Spielplan will es, dass Ad Astra früh auf die vermeintlich stärksten Gegner trifft; in Runde zwei kommt es bereits zum Gipfeltreffen Sarnen – Highlands.

Bellinzona Unihockey - reicht es trotzdem? (2.)
Auf den ersten Blick ist Bellinzona Unihockey der Transferverlierer. Nicht weniger als fünf Teamstützen haben den Verein Richtung Nationalliga verlassen. Mit diesen fünf Spielern sind nicht weniger als 131 Skorerpunkte in die Deutschschweiz abgezogen. Kompensiert werden diese Abgänge mehrheitlich mit Spielern des letztjährigen Absteigers Verbano. Trotz dieses Aderlasses will Trainer Luca Tomatis mit seinem Team auch in dieser Saison vorne mitspielen. Die jüngsten Resultate in den Vorbereitungsspielen haben gezeigt, dass mit Bellinzona durchaus zu rechnen ist. Um aber mit den Spitzenteams Sarnen und Highlands mitzuhalten, bedarf es aber einer optimalen Saison.

Zuger Highlands - Der Kronprinz (3.)
Die letzte Saison – die erste nach dem Abstieg aus der NLB – haben die Zuger zu einer radikalen Verjüngung des Kaders genutzt. Diesen Weg gehen die Highlands konsequent weiter und bauen auch in dieser Saison sechs Elitejunioren in das Fanionteam ein. Im Gegensatz zum letzten Jahr dämpfen sie allerdings die Erwartungen nicht mehr mit dem Verweis auf den Neuanfang, sondern bekennen sich klar und deutlich zu ihrem Ziel. Und dieses lautet nicht mehr und nicht weniger als der Aufstieg in die NLB. Da der 1. Platz in der abgelaufenen Spielzeit erst in den letzten Runden aus den Händen gegeben wurde, scheint zumindest der Gruppensieg für die Rohmann/Suter-Truppe ein realistisches Ziel. Allerdings muss die junge Mannschaft Ausrutscher wie bei der Cupniederlage gegen March-Höfe vermeiden. Die Konstanz kann im Kampf um den Platz an der Sonne der entscheidende Faktor sein.

Mettmenstetten Unicorns - Totaler Umbruch (4.)
Nicht weniger als neun letztjährige Elitejunioren treten das schwere Erbe an, die acht zurückgetretenen Routiniers vergessen zu machen. Zudem nützt Torhüter Corado Bühler die Möglichkeiten der Doppellizenz und ist ab sofort auch für den B-Ligisten Bülach spielberechtigt. Sollte er sich in der NLB durchsetzen, wird er den Unicorns ebenfalls fehlen. Ob die Mettmenstetter diesen radikalen Umbruch verkraften werden, hängt sicherlich nicht zuletzt von einem erfolgreichen Saisonstart ab. Auch wenn in den ersten Spielen nicht unbedingt die einfachsten Gegner warten, könnten frühe Erfolgserlebnisse den Einhörner sprichwörtlich Flügel verleihen. Und was Mettmenstetten dank Freude, Spielwitz und Herz zu leisten vermag haben die beiden abgelaufenen Spielzeiten gezeigt, radikaler Umbau hin oder her.

Vipers InnerSchwyz - Blick nach vorne (5.)
Mit der Verpflichtung des Schweden Björn Söderberg als Spielertrainer haben die Vipers eine für Erstligaverhältnisse veritable Transfersensation gesorgt. Söderberg kann den letztjährigen Gruppenfünften sicherlich weiterbringen, zumal er als Spieler ein ausgewiesener Skorer ist. Genau in diesem Bereicht hatten die Vipers in der Vergangenheit erhebliche Probleme. Doch darin sieht der Schwede nicht seine Hauptaufgabe: "Ich will die Mannschaft und jeden einzelnen weiterbringen und das Saisonziel nicht mit einem konkreten Rang fixieren". Söderberg sieht sich vor einer grossen Herausforderung, musste er doch feststellen, dass die Innerschwyzer es zwar relativ gut verstehen, "Unihockey zu verhindern". Er aber will dass sein Team "Unihockey spielt". Wie weit diese taktische Neuausrichtung die Vipers bringen wird, wird die Saison zeigen. Viele der Erstligatrainer trauen ihnen einen Podesplatz und den Anschluss an die Spitze zu, erstaunlich was die Verpflichtung eines Schweden bewirken kann.

Red Devils March-Höfe-Altendorf - Keller bringt neuen Schwung (6.)
Der sechste Platz der vergangenen Saison war für die Ausserschwyzer eine Enttäuschung. Das Team von Sacha Hölscher und Raffael Friedlos hat sich zum Ziel gesetzt, auf jeden Fall besser klassiert zu sein als letztes Jahr. "Schön wäre Platz 1, realistisch ist Platz 5" meint Hölscher. Das Kader der Red Devils hat einige Veränderungen erfahren. Die wichtigste ist sicherlich die Rückkehr von Philipp Keller, welcher die letzten Saisons beim B-Ligisten Jona einer der wichtigsten Skorer war. Keller wird das Spiel der Märchler nachhaltig prägen und den Abgang von Florin Faganini - der geht den umgekehrten Weg zu Jona - vergessen machen. Vielleicht gelingt es im sogar, eine frühere Schwäche der roten Teufel abzuschalten; die Unkonstanz.

Black Sticks Embrach - wie gehabt (7.)
Wie die Vipers agiert Embrach mit einem Spielertrainer. Ivo Bürgin hat auch eine ähnliche Aufgabe wie Björn Söderberg, er soll nicht zuletzt für Tore sorgen. Bürgin war in den beiden ersten 1.-Liga-Jahren für Embrach ein zuverlässiger Torgarant, und wird es wohl auch in der nächsten Saison sein. Den Abgang von vier Spielern kompensieren die Black Sticks mit dem Einbau von sechs Elitejunioren. Nach zwei Jahren Abstiegskampf wird sich Embrach wohl auch in der neuen Spielzeit nur geringfügig nach vorne orientieren können. Bürgin sagt aber den anderen Teams den Kampf an und prophezeit seinem Team einen Mittelfeldplatz. Um das zu erreichen müssen die Zürcher nicht zuletzt ihre sprichwörtliche Heimstärke wahren.

Jump Dübendorf - Warten auf den ersten Sieg (8.)
Das Jahr 2003 war für Jump Dübendorf bisher ein Jahr zum vergessen. Die Dübendorfer konnten bisher noch keine grossen Sprünge machen, und eroberten nach der letztjährigen Weihnachtspause gerade mal ein mickriges Pünktchen gegen den Absteiger Weggis. Das Gesicht von Jump hat sich markant verändert. Mit Raphael Jendly und Thomas Kälin haben - nebst drei weiteren Spielern - zwei langjährige Teamstützen dem Fanionteam den Rücken gekehrt. Dafür stossen nicht weniger als elf neue Spieler zu den Zürchern. Darunter finden sich einige klingende Namen sie Ronnie Johannson und Frederik Enander (beide vom B-Ligisten Dietlikon) oder die beiden "Unihockey-Weltenbummler" Marc Brändli und Cédrix Perriard. Mit diesen zahlreichen Transfers sollte Dübendorf sicherlich mehr zuzutrauen sein, als der achte Platz des Vorjahrs. Allerdings ist es auch eine schwierige Aufgabe für den ebenfalls zu Dübendorf zurückgekehrten Renato Wyss, aus den vielen Neuankömmlingen ein Team zu formen.

Astros Rotkreuz - Der Liftclub (Aufsteiger)
Eigentlich würde anstelle der Zuger Astros Cosmic Zürich in der ersten Liga spielen. Die Zürcher setzten sich anlässlich der Aufstiegsspiele gegen die Zuger durch, haben aber infolge fehlender Elitejunioren die Erstliga-Lizenz nicht erhalten. Die Astros sind dadurch "nachgerutscht" und haben sich so zum veritablen Liftclub gemausert. Gerne würden sie diesen Titel mit dem Ligaerhalt 2003/2004 allerdings abgeben. Das Team hat sich in Vergleich zur letzten Saison nur marginal verändert. Nebst den - immer älter werdenden - bisherigen Leistungsträgern drängen immer mehr junge Spieler ins Kader. Mit Rückkehrer Fabian Ruckli (Vipers) stösst zudem ein Allrounder zum Team. Trotz der grossen Erfahrung und Routine der Leistungsträger - Armin & Roli Lässer, Gebrüder Weibel, Roman Krummenacher sowie Skorer Reto Zwahlen - wird das sicherlich kein einfaches Unterfangen. Aber in dieser doch sehr ausgeglichenen Gruppe mit einem breiten Mittelfeld hat jeder seine Chance und mit einem Sieg im Startspiel gegen Mitaufsteiger Bassersdorf könnten die Zuger die Saison vorteilhaft lancieren.

UHC Bassersdorf - Defense first (Aufsteiger)
Der zweite Aufsteiger heisst Bassersdorf. Auch wenn Zweitliga-Aufsteiger erfahrungsgemäss in der ersten Liga - vor allem zu Beginn der Saison - hartes Brot essen, melden die Zürcher ihre Ambitionen an. Patrick Fedrizzi strebt mit seinem Team eine Platz im vorderen Mittelfeld an. Sie stärken seines Teams liegen in erster Linie in der Ausgeglichenheit der Blöcke und dem starken Defensivspiel. Das Kader hat sich im Vergleich zur Aufstiegssaison nicht wesentlich verändert. Drei Spieler haben das Team verlassen, vier sind hinzugekommen. Somit verfügt Trainer Fedrizzi über ein eingespieltes Team, welches in der Vorbereitungsphase zu überraschen vermochte. Im Cupspiel gegen das NLA-Team von Waldkirch-St.-Gallen kassierten sie den entscheidenden Treffer zum 1:2 erst 30 Sekunden vor Schluss.

Alle Transfers im Überblick

Der Modus
Die zehn Teams kämpfen in einer einfachen Hin- und Rückrunde um Punkte, ein Spiel dauert 60 Minuten (effektiv gestoppt). Ein Sieg nach 60 Minuten bringt drei Punkte, bei unentschiedenem Spielstand nach drei Dritteln erhält jedes Team einen Punkt. ein allfälliger Treffer in der maximal 5 Minuten dauernden Verlängerung (Sudden Death) bringt einen Zusatzpunkt. Der Erstplazierte nach 18 Runden qualifiziert sich für die Play-Outs gegen einen anderen der vier Erstliga-Gruppensieger. Der Sieger dieser "Best-of-three-Serie" spielt gegen den Neunt- oder Zehntplazierten der Nationalliga B um den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse. Die beiden Letzplazierten steigen direkt in die zweite Liga ab.

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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