Fehlstart für die Schweizer Unihockey-Nationalmannschaft: Mit 5:8 verlieren die Eidgenossen gegen den tschechischen Vizeweltmeister. Mit einer starken Reaktion im Schlussdrittel korrigierten die Schweizer den schwachen Auftritt währen den ersten 40 Minuten.
Als Revanche für
das verlorene Halbfinalspiel der WM 2004 in Kloten waren die
Doppeländerspiele von diesem Wochenende proklamiert worden. Auch
das böse Wort von Schweiz A gegen Schweiz B – zehn
tschechische Natispieler verdienen ihre Brötchen bei Schweizer
Clubs – machte vor dem Spiel die Runde. Zu spüren war
davon zu Spielbeginn herzlich wenig. Die Tschechische Auswahl
präsentierte sich äusserst kompakt, lauf- und
einsatzfreudig. Mit geschicktem Stellungsspiel machten sie die Räume
eng und liessen den Schweizern wenig Spielraum. Diese hatten arge
Mühe ins Spiel zu kommen, zudem nutzten die Tschechen gleich
ihre ersten drei Torchancen. Nach 8 Minuten war das Team von Markus
Wolf bereits 0.3 im Rückstand. Eine (zu) grosse Hypothek. Die
Gäste aus der Tschechei zogen ein hohes Tempo auf und liessen
den Ball gekonnt laufen. Kein Vergleich zu den Schweizern: Meist
wurde mit einem kopflosen Vorstoss der Erfolg gesucht, selten dass
eine Kombination über mehrere Stationen gelang.
Auch im Mitteldrittel
änderte sich das Bild nicht. Die Tschechen erteilten den
Schweizern eine Lektion in Effizienz und Einsatz. In regelmässigen
Abständen erhöhten sie das Skore, nach 40 Minuten stands
tatsächlich bereits 0:7! So hatte man sich das nicht
vorgestellt. Was den Rot-Weissen nicht gelang, machten die Tschechen
mit schnörkellosem Spiel vor. Mit zwei Pässen hebelten sie
die löchrige Schweizer Abwehr aus und konnten meistens
freistehend zum Abschluss kommen. Geschenke, die sie nicht ablehnten.
Im Schlussabschnitt stellte Chetfrainer Markus Wolf um und beorderte
Roger Gerber neben die Hofbauer-Brüder. Erstmals bildeten 5
Spieler von Triple-Sieger Wiler-Ersigen eine Sturmformation. Die
Massnahmen fruchteten. Bis zur Schlussirene verkürzten die
Schweizer auf 5:8. Mit jedem Treffer stieg das Selbstvertrauen der
Einheimischen. Vier der fünf Tore schossen dabei Matthias und
Christoph Hofbauer. Die Aufholjagd kam zwar in diesem Spiel zu spät,
doch bleibt zu hoffen, dass sie für das morgige Spiel (15:00
Uhr) die nötige Motivation geliefert hat.
Schweiz –
Tschechien 5:8 (0:3, 0:4, 5:1)
Gewerbeschule Chur – 650
Zuschauer
SR: Sirkka / Riihimäki (FIN)
Tore:
4. Sikora (Zalesny/Ausschluss Capatt) 0:1, 5. Kozusnik (Cepek) 0:2,
9. Sikora (Zalesny) 0:3, 24. Machala (Ostransky) 0:4, 29. Cepek
(Kozusnik) 0:5, 30. Ostransky (Zalesny) 0:6, 38. Sikora (Ostransky)
0:7, 44. M. Hofbauer (Chr. Hofbauer) 1:7, 31. Cadisch (Zürcher)
2:7, 53. Jakubek (Cepek) 2:8, 55. Chr. Hofbauer M. Hofbauer) 3:8, 59.
Zimmermann (Zürcher) 4:8, 60. M. Hofbauer (Ch. Hofbauer)
5:8
Strafen: 2x2' Schweiz; 2x2' Tschechien
Schweiz:
Wolf; Dysli, Schneeberger; Bichsel, Jungo; Bill, Schild; Held; M.
Hofbauer, Ch. Hofbauer, Binggeli; Gerber, Zürcher, Cadisch;
Walser, Capatt, Zimmermann; Aeschlimann, Balmer
Tschechien:
Kafka; Jakubek, Hanzlik; Nesmerak, Machala; Folta, Vladar; Cepek,
Salat, Kozusnik; Sikora, Ostransky, Zalesny; Sladky, Richter,
Hruby
Bemerkungen: Schweiz ohne Kaltenbrunner (verletzt).
21. Pfostenschuss Cadisch, 37. Lattenschuss Gerber, 60. Pfostenschuss
Walser